Autoren-Beiträge Employer Branding: Da geht noch was!

wache uweEin Autorenbeitrag von Uwe Wache (Foto), Managing Partner von Klenk & Hoursch AG Corporate Communications, Frankfurt am Main
Talente sind eine knappe Ressource und damit ein Wett­bewerbs­faktor für Unternehmen. Der demografische Wandel, die Internationalisierung von Wirtschaft und Bildung und der Wertewandel in der Arbeitswelt machen es immer schwieriger, die passenden Mitarbeiter zu finden und zu binden. Gelingt dies nicht, spüren die Unter­nehmen die Auswirkungen unmittelbar – sie sind weniger effizient, innovativ und damit weniger erfolgreich. Arbeit­geber pflegen ihre Employer Brand heute daher mehr denn je, um im Kampf um die besten Talente zu über­zeugen.

Mitarbeiter bemängeln Internetpräsenz und Authentizität

Nicht gut genug, finden die eigenen Mitarbeiter. Unsere aktuelle, repräsentative Umfrage unter deutschen Arbeitnehmern zeigt: Hier besteht Verbesserungspotential.

  • Fast ein Drittel findet, dass die eigene Internetpräsenz verbessert werden sollte.    
  • 21 Prozent sagen, dass die Eigendarstellung zu wenig transportiere, was ihr Unternehmen ausmacht.    
  • 17 Prozent geben an, dass der Auftritt mehr verspricht als das Unternehmen später hält.    
  • Und etwa jeder Fünfte findet den Auftritt der Wettbewerber besser.

Mitarbeiter als Markenbotschafter für sich nutzen

Man sieht: Arbeitgebermarken sollten auch intern mehr gepflegt werden! Zum einen ist es gerade in Zeiten von Nachwuchs- und Fachkräftemangel für Unternehmen wichtig, potentielle Bewerber über alle Kanäle zu erreichen. Mitarbeiter spielen hier eine wichtige Rolle. Sie sind eine wichtige Informationsquelle, denn sie stehen häufig in direktem Kontakt mit möglichen Kandidaten und gelten als glaubwürdige Meinungsgeber – zum Beispiel in Sachen Betriebskultur und Arbeitsatmosphäre.

Mitarbeiter als Berater einbeziehen

Außerdem können sie als interne Berater fungieren. Dies gilt insbesondere für die Jüngeren in den Unter­nehmen, wie die Ergebnisse zeigen: 39 Prozent der 16- bis 29-Jährigen finden, dass die Internetpräsenz des eigenen Arbeit­gebers optimiert werden sollte. Unter den 30- bis 39-Jährigen meinen dies immer noch 33 Prozent. Sie sind auch kritischer, wenn es darum geht zu beurteilen, ob das Unter­nehmen das halten kann, was der Auftritt des Unternehmens verspricht. Bei höheren Altersgruppen im Unternehmen fallen diese Werte deutlich ab.

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Gerade Berufseinsteigern ist der Bewerbungsprozess noch frisch im Kopf – von der Stellensuche über das Bewerbungsgespräch bis hin zur Einarbeitungsphase. Wer danach aufsteigt, lernt das Unternehmen von innen kennen – und kann damit sehr gut beurteilen, ob das Unternehmen hält, was der Auftritt der Marke verspricht. Gleichzeitig ist diese jüngere Gruppe im Netz aktiv und twittert, posted und bloggt – sowohl privat als auch beruflich. Das macht sie zu perfekten internen Beratern. Denn Social Media als Recruiting-Kanal werden immer wichtiger.

Orchestrierung ist gefragt

Unser Fazit: Internetpräsenz und Authentizität lassen sich optimieren, indem Mitarbeiter als Berater in den Konzeptionsprozess eingebunden werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob bestehende Barrieren ausgeräumt werden müssen. Häufig sind die Zuständig­keiten zwischen HR, Kommunikation und Marketing in den Unternehmen bezüglich des Employer Branding im Netz nicht sauber geklärt. Daraus ergeben sich oft genug Bruchstellen, die dem Auftritt im Web schaden. Klare Governance-Richtlinien helfen hier weiter. Dann klappt’s auch mit dem Nachwuchs!

Die wichtigsten Ergebnisse in der Zusammenfassung:

  • Fast ein Drittel (28 Prozent) findet, dass die Internetpräsenz verbessert werden sollte. Hier liegt der Wert bei den 16- bis 29-Jährigen mit 39 Prozent am höchsten, von den 30- bis 39-Jährigen finden dies immer noch 33 Prozent.    
  • 21 Prozent der Befragten finden, dass die Eigendarstellung zu wenig transportiere, was das Unternehmen ausmacht. Bei den jüngeren Mitarbeitern zwischen 16 und 29 Jahren sowie bei denen zwischen 30 und 39 Jahren liegen die Werte dabei deutlich über dem Schnitt (28 Prozent und 25 Prozent).    
  • 17 Prozent der Mitarbeiter finden, dass der Auftritt mehr verspricht als das Unter­nehmen später hält. Auch hier sind die jüngeren Mitarbeiter kritischer. Bei der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen liegt der Wert der Zustimmung bei 26 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen nur bei 12 Prozent.    
  • Etwa jeder Fünfte findet den Auftritt der Wett­bewerber besser (19 Prozent). Hier liegt die Gruppe der 30- bis 39-Jährigen mit 26 Prozent viel höher als beispielsweise die der 50- bis 59-Jährigen (14 Prozent).

Den Beitrag von Uwe Wache haben wir mit freundlicher Gemehmigung von Klenk & Hoursch von deren Blog-Site übernommen.

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