Nachhaltigkeitsrat fordert europäisches Regelwerk zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission zur nicht-finanziellen Berichterstattung. Die Europäische Kommission hat Forderungen zur Änderung der Rechnungslegungsrichtlinien vorgelegt, die darauf abzielen, die Transparenz von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in sozialen und ökologischen Belangen zu erhöhen.


Diese müssen demnach künftig ihre Grundsätze, Risiken und Ergebnisse in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie Vielfalt in den Leitungs- und Kontrollorganen offenlegen.

 

„Es ist Zeit, die Transparenz bei unternehmerischen Nachhaltigkeitsthemen weiterzuentwickeln. Es ist wichtig, den Beitrag der Wirtschaft zu stabilen Volkswirtschaften, sozialer Gerechtigkeit und einem gesunden Planeten sichtbar zu machen“, stellte Marlehn Thieme fest, Vorsitzende des Rates. „Unternehmen brauchen eindeutige Orientierung und die Gewissheit, dass die Märkte ihre Bemühungen um Transparenz honorieren.“ Deshalb sei es notwendig, auf europäischer Ebene für entsprechende Rahmenbedingungen unternehmerischer Berichterstattung zu sorgen, die Investoren Zugang zu verlässlichen und vergleichbaren Schlüsselinformationen zur Leistungsfähigkeit in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG) verschaffen.
Welches die relevanten Schlüsselinformationen sind, dazu liefert der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) umfassende Hinweise. Der DNK wurde von Beginn an für eine internationale Verwendung konzipiert. Marlehn Thieme: „Die Bundesregierung muss nun die Chance ergreifen und die Messlatte hoch hängen, indem sie den Deutschen Nachhaltigkeitskodex zum Standard erklärt und als Grundlage für ein europäisches Regelwerk zur ESG Berichterstattung vorschlägt.“

Der EU-Vorschlag zur Änderung der Rechnungslegungsvorschriften wird Unternehmen erlauben, den Referenzrahmen selbst zu wählen. Es können nationale und internationale Berichtssysteme je nach Geschäftsmodell und -umfeld genutzt werden. Als Beispiele nannte Kommissar Michel Barnier den UN Global Compact, ISO 26.000 und den Deutschen Nachhaltigkeitskodex.

Quelle: RNE

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