GPRA im Dialog Engel & Zimmermann: „Sprechen über morgen“
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- von Pia Richter und Frederick Dustmann, Mainz
Krisenkommunikation, Public Affairs und Akzeptanzdialog, das sind die Schwerpunkte der Münchner Kommunikationsagentur Engel & Zimmermann. Die Agentur befasst sich dabei vor allem mit Zukunftsperspektiven, Transformation und Nachhaltigkeit, ganz nach dem Motto „Sprechen über morgen“. Im Gespräch mit Frederick Dustmann und Pia Richter von der Mainzer PR-Studierenden-Initiative kommoguntia bietet Engel & Zimmermann Geschäftsführer Andreas Bachmeier gemeinsam mit Junior-Berater Peer Ukleja seinen Gästen weitreichende Einblicke ins Agenturleben.
Schon der erste Eindruck ist außergewöhnlich. Die Räume der Agentur in Gauting bei München liegen in einem kleinen Schlösschen, umgeben von einem grünen Park mit Blick auf die Würm. In diesem Ambiente empfängt Geschäftsführer Andreas Bachmeier seine Gäste aus Mainz. Mit dabei ist mit Peer Ukleja ein ehemaliger Trainee, der aktuell bereits Junior-Berater bei Engel & Zimmermann ist.
Schwerpunkt Transformations- und Nachhaltigkeitskommunikation
Bei der Vorstellung erklärt Bachmeier, dass die Agentur Mitte der 1980er Jahre gegründet wurde und sich zunächst auf Krisenkommunikation im Food-Bereich spezialisiert hatte. Mittlerweile liegt ihr Schwerpunkt auf Kommunikation in sich stark verändernden Märkten wie Food, Energie oder Gesundheit. Etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen an den Standorten in Gauting und Köln rund 100 Kunden, darunter viele Nahrungsmittelhersteller, Verbände, Kliniken und Energieunternehmen.
Für diese Kunden geht es häufig um Zukunftsthemen, erläutert Bachmeier. Sie müssen mit allen anstehenden Veränderungen die Transformation in die Zukunft schaffen. Und durch das „Sprechen über morgen“ sollen diese komplexen Themen menschlich und verständlich werden. Daher ist es aus Sicht von Bachmeier vor allem die Aufgabe seiner Agentur, Beziehungen zwischen den Kunden und ihrer Außenwelt herzustellen, beispielsweise zwischen Unternehmen mit ihren teils komplexen Themen und den verschiedenen Stakeholdern wie Kunden, dem politischen Umfeld oder Kritikern. Dabei werden wichtige Themen platziert oder Veränderungen kommuniziert.
Da Engel & Zimmermann vorwiegend in transformativen Märkten agiert, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Agentur, die Kunden darin zu unterstützen, Akzeptanz bei den Zielgruppen für Veränderungen und die Transformation des jeweiligen Marktes zu erreichen.
Familiäre Atmosphäre
Wenn Bachmeier seine Agentur mit einem Wort charakterisieren müsste, wäre das wahrscheinlich „familiär“. Das betrifft zum einen die Beziehungen zu den häufig mittelständisch geprägten oder familiengeführten Kunden wie Gerolsteiner oder Hornbach, aber auch zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Hauptstandort in Gauting bei München und am Standort in Köln. Gesiezt wird nicht, zum Familiären gehört in der Agentur eine Du-Kultur.
Individuelle Work-Life-Balance
Wenn man an Agenturen denkt, haben viele das Bild von Beraterinnen und Beratern im Kopf, die am Vortag des Pitchs die Präsentation über den Haufen werfen und bis zwei Uhr nachts neu ausarbeiten. Bei Engel & Zimmermann ist das nicht so. Stattdessen spielt nach den Schilderungen Bachmeiers und seines Mitarbeiters Ukleja die individuelle Work-Life-Balance eine große Rolle. Der Arbeitsplatz ist hybrid gestaltet, es gilt eine Zwei-zu-drei-Regel. Zwei Tage können im Home-Office verbracht werden, die übrigen drei Tage geht es ins Büro. Eine vollständige Home-Office-Woche ist in der Agenturarbeit schwer umsetzbar, da viel auf Austausch mit den Kunden und Kollegen gesetzt wird. Die Arbeitszeiten sind flexibel, persönliche Teilzeitmodelle sind auch keine Seltenheit. Die Gestaltung dieser Modelle findet im Austausch mit den Mitarbeitern statt, ganz nach dem Vorsatz „Wer will, der kann“. Auch das Thema der Vier-Tage-Woche ist kein Unbekanntes und eine Möglichkeit unter den verschiedenen individuellen Teilzeitmodellen.
Unser Eindruck: Gerade diese Individualität macht die Agentur so attraktiv für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und scheint mitverantwortlich dafür zu sein, dass einige von ihnen schon über ein Jahrzehnt bei Engel & Zimmermann arbeiten.
Es muss kein „klassischer“ Berufseinstieg sein
Und wie fasst man eigentlich Fuß bei Engel & Zimmermann? Peer Ukleja hat ein Traineeship bei Engel & Zimmermann abgeschlossen und ist mittlerweile Junior-Berater in der Agentur. Auch wenn die Chancen für einen Traineeplatz nach dem Masterabschluss besser sind, hat er direkt nach dem Bachelor in Gauting angefangen. Ursprünglich ist er durch einen Karrieretag an der Universität Passau auf Engel & Zimmermann aufmerksam geworden. Die Agentur ist dort jedes Jahr vertreten und bietet praxisnahe Medientrainings und Workshops zu Themen wie Krisenkommunikation und Nachhaltigkeit an, aktuell allerdings nur in Passau. Auch Studierende aus anderen Studiengängen oder Quereinsteiger können bei Engel & Zimmermann anfangen, grundsätzlich ausschlaggebend ist einerseits die Motivation, in einer Agentur arbeiten zu wollen, und andererseits ein Interesse an Themen wie Nachhaltigkeit, Wandel und Transformation.
Das einjährige Traineeship ist definiert durch eine enge Betreuung und individuelle Ausgestaltung. Der Trainee steigt ab Tag eins in das alltägliche Geschehen ein, man wird von einem festen Mentor betreut und erhält in regelmäßigen Gesprächen Feedback. Das ganze Traineeship ist nach einem strukturierten Plan organisiert. Durch die Größe der Agentur ist auch ein persönlicher und familiärer Austausch unter Kollegen möglich. Das Ziel von Engel & Zimmermann ist eine nahtlose Übernahme der Trainees zu Junior-Beratern, sodass für den Mitarbeiter kaum ein Unterschied in der Position bemerkbar ist. Doch mit dem Abschluss des Traineeships ist die Ausbildung nicht beendet, denn es gibt mehrmals im Monat Veranstaltungen zur Wissensvermittlung durch interne und externe Referenten, die sich an alle Agenturmitarbeiter richten.
Als gute Vorerfahrung für ein Traineeship besteht auch die Möglichkeit, als Praktikant oder Werkstudentent bei Engel & Zimmermann zu arbeiten. Das kann auch eine erste Tätigkeit im PR-Bereich sein, Vorerfahrungen aus anderen Agenturen oder dem Journalismus sind nicht notwendig. Zu den Tätigkeiten der Praktikanten oder Werkstudenten zählen Recherchen, die Mitarbeit an Präsentationen oder auch die Erstellung von Texten. Viele der Werkstudenten arbeiten auch remote an den jeweiligen Studienorten.
Anschreiben als Kernkompetenz, Noten zweitrangig
Lesen, Schreiben, Sprechen. Das sind die Kernkompetenzen, die für die Agenturarbeit bei Engel & Zimmermann im Vordergrund stehen. Ein überzeugendes Motivationsschreiben vermittelt der Agentur dabei einen ersten Eindruck von den Fähigkeiten und Kompetenzen der Bewerberinnen und Bewerber.
Sponsored Content: Für die Arbeit der Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen in Deutschland (GPRA) sind Nachwuchsförderung und der kontinuierliche Dialog mit Studierenden zur Aufklärung über Karrierewege und das Arbeiten in Agenturen wichtige Ziele. Daher wird in Kooperation mit dem „PR-Journal“ die Serie der Agenturportraits 2023 mit den neuen Mitgliedsagenturen der GPRA fortgesetzt. Die Interviews werden von Studentinnen und Studenten aus dem Fachbereich der Kommunikation und Public Relations geführt. Die Redaktion stellt die Plattform für den Austausch der PR-Nachwuchsinitiativen mit der GPRA. In der aktuellen Folge führten Frederick Dustmann und Pia Richter von der Mainzer PR-Studierenden-Initiative kommoguntia das Interview.
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