GPRA im Dialog Straub & Straub: Zwischen PR und Journalismus

Bei der Hamburger Kommunikationsagentur Straub & Straub hat sich in letzter Zeit einiges geändert. Die Agentur konnte neue Großkunden gewinnen, die beiden Geschäftsführer Tina und Rüdiger Straub haben im Sommer 2018 Jahr geheiratet und zuletzt ist der Hamburger Hauptstandort vor erst einem Monat umgezogen. In den neuen Büroräumen haben Marie Fuhr und Laura Möller von campus relations der Agentur einen Besuch abgestattet.

V.l.n.r.: Marie Fuhr und Laura Möller von campus relations interviewten Jacqueline Schwalm, Rüdiger Straub und Laura Bottin von Straub & Straub.

Geschäftsführer Rüdiger Straub und Beraterin Jacqueline Schwalm standen Rede und Antwort. Zusätzlich gab die derzeitige Volontärin Laura Bottin direkte Einblicke in den Berufseinstieg. Das Interview ist das 36. und letzte in der Reihe der Portraits der GPRA-Agenturen durch Mitglieder der Studierenden-Initiativen.

campus relations: Herr Straub, wir sind heute bei Straub & Straub um herauszuarbeiten, wie sich der Berufseinstieg in Ihrer Agentur gestaltet. Worauf achten Sie bei einer Bewerbung, die auf Ihrem Schreibtisch landet?
Rüdiger Straub: Wenn wir jemanden einstellen, geht es um die einzelne Stelle, aber auch um das Team. Es gibt immer wieder überraschende Fälle von Bewerbern, die großartige Traineeships hinter sich haben, in der Praxis aber nicht zu uns passen, weil sie beispielsweise zu verkopft sind. Die Herausforderung besteht darin, den perfekten Mix aus Stärken und Erfahrungen zu schaffen. Ein guter Einklang zwischen fachlichem Wissen, sozialen Kompetenzen und einer lebendigen Freizeitgestaltung ist uns wichtig. Dass eine Bewerbung fehlerfrei und kreativ ist, setzen wir voraus.

campus relations: Es heißt ja immer, alle wollen zu den großen Agenturen. Was zeichnet aber eine kleine Agentur aus und was bietet sie den Berufseinsteigern?
Jacqueline Schwalm: Die Aufgaben sind vielfältig. Man übernimmt bei uns sehr früh Verantwortung und lernt so schnell dazu – angefangen von der Konzeption über Kundenkontakt und sogar bis zur Budgetplanung.
Laura Bottin: Ich kann Jacqueline in diesem Punkt nur zustimmen. Für einen Kunden unter Anleitung zuständig zu sein und das ganze Spektrum an Aufgaben zu bearbeiten, hat mir in den vergangenen acht Monaten bereits einen enormen Lernerfolg gegeben. Im Unternehmen oder einer großen Agentur wäre das in dieser Bandbreite nicht möglich.
Straub: Elementar für uns ist sicher, dass wir ein sehr gutes Netzwerk an Kunden und Experten aufgebaut haben, mit denen wir schon über Jahre hinweg zusammenarbeiten. Hinzu kommt, dass wir uns auf einzelne Bereiche wie Krisenkommunikation und Corporate Publishing spezialisiert haben. Dadurch erreichen wir einen USP.

campus relations: Herr Straub, Sie kommen ursprünglich aus dem Journalismus. Vermissen Sie die Arbeit dort oder erstellen Sie gerade deswegen so viele Mitarbeiter- und Kundenmagazine?
Straub: Nein. Die Arbeit in der Agentur ist sehr erfüllend. Was uns allen aber wichtig ist: Unsere Newsletter und Kundenmagazine, beispielsweise für die DAK-Gesundheit, sind journalistisch hochwertig konzeptionierte und produzierte Produkte, jedes für sich lesenswert und ganz nah an der jeweiligen Zielgruppe.

campus relations: Herr Straub, Sie selbst haben sich ohne Studium immer weiter hochgearbeitet. Da müssten Sie das Thema lebenslange Weiterbildung doch eigentlich auch für Ihre Mitarbeiter fördern.
Straub: Jeder muss natürlich zunächst den Drang haben, dass er oder sie nicht stehen bleibt. Wir fördern unsere Mitarbeiter, indem wir sehr offen Erfahrungen teilen und ihnen Zugang zu Weiterbildungseinrichtungen ermöglichen und auch selber sehr viel weiterbilden. Darüber hinaus haben wir eine sehr gute Fehlerkultur. Jeder kann sich auch mal ausprobieren.

campus relations: Lebenslange Weiterbildung ist einer der Trends der Branche, welche weiteren Trends sehen Sie im nächsten Jahr auf uns zukommen?
Straub: Das Thema lebenslange Weiterbildung oder lebenslanges Lernen betrifft sicherlich nicht nur die Kommunikationsbranche, sondern wir alle müssen uns stetig weiterentwickeln. Wir müssen auch sehen, dass wir aktuell unter Fachkräftemangel leiden. In Hamburg und bei Straub & Straub haben wir es da sicherlich noch gut, da wir eine gute Reputation besitzen und ein angenehmes Arbeitsumfeld mit attraktiven Kunden bieten. Und was die Trends angeht: Content, Content, Content, die weitere Verknüpfung von Offline zu Online: E-Mags, die Einbindung von Bewegtbild. Bei Fachzeitschriften oder Magazinen im B2B-Bereich erleben wir derzeit ein Wiedererstarken von Print.

campus relations: Zuletzt noch die Frage zur Ehepartnerin als Geschäftspartnerin. Wie sieht da das perfekte Wochenende aus?
Straub: Privat sind wir privat. Na ja, meistens. Wir trennen die Arbeit und das Privatleben voneinander, weil wir wissen, dass auch wir Erholung brauchen. Das Familienleben hilft: Fußballspielen, Ausflüge, Rituale. Unsere Abende sind also weitgehend privat und die Wochenenden ebenso. Was nicht heißen soll, dass zwischendurch nicht doch einmal der Job ruft. Aber das ist doch bei allen von uns normal, oder?

Sponsored Content: Für die Arbeit der Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA) sind Nachwuchsförderung und die gezielte Verbesserung des Images von Kommunikationsagenturen gegenüber Studierenden wichtige Ziele. Daher stellt sich in Kooperation mit dem „PR-Journal“ jeden Monat ein Agenturchef der GPRA den Fragen von Studierenden. Die Interviews werden von Studentinnen und Studenten aus dem Fachbereich der Kommunikation und Public Relations geführt. Die Redaktion stellt die Plattform für den Austausch der PR-Nachwuchsinitiativen Public Relations Studierende Hannover e.V. (PRSH), Leipziger Public Relations Studenten e.V. (LPRS), kommoguntia e.V. in Mainz, campus relations e.V. in Münster, Public Relations Initiative Hohenheim e.V. (PRIHO), KommunikOS in Lingen und weiteren Studierenden mit der GPRA. Die genannten PR-Initiativen werden vom „PR-Journal“ gefördert.

In der 36. und letzten Folge führten Marie Fuhr und Laura Möller, beide Bachelor-Studentinnen der Kommunikationswissenschaften an der Westfälische Wilhelms-Universität in Münster und Mitglieder der studentischen PR-Initiative campus relations, das Interview.

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