GPRA im Dialog Sympra-Chef Mathauer: Deutsche PR dient anderen Ländern als Vorreiter

Mathauer Sympra kommoguntiaFür die Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA) sind Nachwuchsförderung und die gezielte Verbesserung des Images von Kommunikationsagenturen gegenüber Studierenden wichtige Ziele der Verbandsarbeit. Mehrfach hat der Verband betont, dass Agenturen ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und künftig stärker im Sinne eines Employer Brandings am Markt agieren wollen. Eine konkrete Maßnahme setzt die GPRA 2016 in Kooperation mit dem „PR-Journal“ um. Monatlich stellt sich ein Agenturchef der GPRA den Fragen von Studierenden, die sich in den Initiativen in Hannover (PRSH), Leipzig (LPRS), Mainz (kommoguntia) und Münster (campus relations) engagieren. Sie haben so Gelegenheit, alle Fragen über das Agenturgeschäft zu stellen, die sie für relevant halten. In der zwölften Folge stellten sich Veit Mathauer (Foto Mitte), Geschäftsführer von Sympra, Trainee Constanze Trojan (2. r.) sowie Student-Trainee Bianca Finkel (l.) den Fragen von Katharina Marg und Kathrin Kamm, Studentinnen des Masterstudiengangs Unternehmenskommunikation an der Universität Mainz und aktive Mitglieder von kommoguntia.

kommoguntia: Wir befinden uns in einer alten Villa über den Dächern Stuttgarts. Hohe Decken und die schöne Aussicht lassen viel Raum für Kreativität, das steht fest. Aber warum haben Sie sich mit Sympra für Stuttgart entschieden?
Veit Mathauer: Ich habe mein Studium in Hohenheim absolviert. Durch eine Studentenorganisation und Praktika lernte ich in Stuttgart den PR-Bereich überhaupt erst kennen. So war es eigentlich Zufall, dass die Gründung von Sympra hier stattfand. Aber Stuttgart ist für uns ein sehr guter Standort. In der Umgebung gibt es viele technisch versierte mittelständische und große Unternehmen, also die geeigneten Kunden für unsere Agentur-Themen.

kommoguntia: Sie haben in Hohenheim Wirtschaftswissenschaften studiert. Wie sieht Ihrer Meinung nach der perfekte Einstieg für Absolventen in eine PR-Agentur aus?
Mathauer: Bei uns steigt man als Trainee ein, egal ob mit Bachelor oder Master. Kommunikationswissenschaft ist natürlich gern gesehen, aber auch andere Fachrichtungen sind für uns interessant. Für uns spielt vor allem die Vorerfahrung, zum Beispiel durch Praktika, eine Rolle. Wichtig ist auch die Affinität zu komplexen Themen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so „sexy“ sind.
Constanze Trojan: In der PR-Branche kommt man an einem Trainee oder Volontariat nicht vorbei. Mir bietet mein Traineeship die Chance, mich an den Beruf heranzutasten, mich auszuprobieren und in viele Bereiche reinzuschnuppern.

kommoguntia: Warum haben Sie für Ihr Trainee-Programm eine PR-Agentur und kein Unternehmen gewählt?
Bianca Finkel: Unternehmen bieten mir wenig Abwechslung. In der Agentur arbeitet man ständig an neuen Themen und es wird nicht langweilig. Mir persönlich gefällt auch die Dienstleistungsphilosophie.
Trojan: Meiner Meinung nach ist für den Berufseinstieg eine Agentur die bessere Option. Man beschäftigt sich mit vielen unterschiedlichen Kunden und ist nicht nur auf ein bestimmtes Themenumfeld gepolt.

kommoguntia: Wie sieht es für euch als Trainees mit der Work-Life-Balance aus? Trifft das Vorurteil der vielen Überstunden im Agenturalltag zu?
Trojan: Ich habe meistens einen sehr geregelten Arbeitstag und mache nur selten Überstunden – das ist natürlich abhängig von aktuellen Projekten.
Finkel: Bei mir ist es ähnlich. Wenn die Arbeit Spaß macht, bleibt man gerne auch einmal eine Stunde länger. Insgesamt bleibt genug Freizeit.

kommoguntia: Sie haben für Ihre Mitarbeiter das Programm „create5“ ins Leben gerufen. Was genau dürfen wir uns darunter vorstellen?
Mathauer: „create5“ ist unser Weiterbildungsprogramm für Consultants. Ich selbst habe bei einem New York-Besuch die Erfahrung gemacht: an anderen Orten bekommt man die besten Impulse. Nach diesem Prinzip funktioniert „create5“. Unsere Consultants verbringen eine Woche an einem Wunschort im Ausland, zum Beispiel bei einer unserer Partneragenturen. Am Ende sollen sie fünf Ideen mitbringen und präsentieren. Bisher kamen dabei sehr gute Resultate zum Vorschein.

kommoguntia: Nachdem Sie in Ihrem Weiterbildungsprogramm den Austausch mit der internationalen PR suchen, wo sehen Sie die deutsche PR-Branche im internationalen Vergleich?
Mathauer: Die deutsche PR-Branche ist ein sehr guter und fortgeschrittener Markt und dient anderen Ländern als Vorreiter. Durch Verbände wie die GPRA ist der Markt im internationalen Vergleich sehr gut organisiert.

kommoguntia: Was genau macht die B-to-B-PR aus und welches Projekt aus der Vergangenheit hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Mathauer: B-to-B-PR dient dazu, komplexe Sachverhalte zielgruppengerecht darzustellen. Wir sind eine Art Übersetzer, der hilft, die Belange der Unternehmen in der Öffentlichkeit zu formulieren. Besonders Spaß machen Projekte, die kleine Lichter in die Welt setzen. Wir arbeiten zum Beispiel für eine Stiftung, die eine Datenbank von international verfügbaren Low-Tech-Lösungen, wie einfache Wasserpumpen oder Müllsysteme, zusammenstellt und damit NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt.

kommoguntia: Ihre Agentur besitzt einen eigenen Pinterest-Kanal und Sie twittern auch selbst. Welchem Social Media-Kanal messen Sie die größte Wichtigkeit bei und weshalb?
Mathauer: Das kommt ganz auf den Kunden und die Zielgruppe an. Von großer Bedeutung sind natürlich Facebook, Twitter und unser Blog als ‚best practice-Beispiel‘. Grundsätzlich ist es wichtig, immer neugierig zu sein und alle Kanäle auszutesten. Ich selbst habe zum Beispiel Snapchat ausprobiert. Aber das Format liegt mir nicht so ganz.

kommoguntia: In Ihrem Blog veröffentlichten Sie vor kurzem einen Beitrag zum Thema Virtual Reality. Welche Rolle wird Virtual Reality in Zukunft in der PR-Branche spielen?
Mathauer: Virtual Reality hat sehr viel Potenzial. Sympra befindet sich hierzu momentan in der Testphase. Besonders im technischen Bereich kann ich mir den Einsatz von Virtual Reality gut vorstellen, um komplexe Sachverhalte anschaulich darzustellen.

Sponsored Content: Der obenstehende Beitrag ist der zwölfte in der Reihe „Studierende im Gespräch mit der GPRA“. Die Serie realisiert die Gesellschaft PR-Agenturen in Kooperation mit dem „PR-Journal“. Die Redaktion stellt die Plattform für den Austausch der vier PR-Nachwuchsinitiativen Public Relations Studierende Hannover e.V. (PRSH), Leipziger Public Relations Studenten e.V. (LPRS), kommoguntia e.V. in Mainz, und campus relations e.V. in Münster mit der GPRA. Die genannten PR-Initiativen werden vom „PR-Journal“ gefördert.

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