Personalien Mediendirektor Hardt verlässt das Erzbistum Köln wieder – noch vor Woelkis Rückkehr

Mit seiner Verpflichtung zum 1. Juli 2021 hatte sich das Erzbistum Köln erhofft, die schwere Kommunikationskrise in Folge der katastrophalen Kommunikation zur Veröffentlichung der Missbrauchsgutachten 2021 wieder in den Griff zu bekommen. Der erfahrene Christoph Hardt (60) sollte als Mediendirektor die kommunikativen Folgeschäden lindern und das Bistum aus dem Dauerkrisenmodus führen. Doch jetzt hat Hardt nach nur sieben Monaten die Reißleine gezogen und um Auflösung seines Vertrages zum 28. Februar 2022 gebeten. Damit tritt Hardt den Rückzug an, bevor Kardinal Rainer Maria Woelki am 2. März aus seiner Auszeit ins Amt zurückkehrt.

Nach nur acht Monaten verlässt Mediendirektor Christoph Hardt das Erzbistum Köln wieder. (© Erzbistum Köln)

Nach einer Apostolischen Visitation im Erzbistum Köln durch die beiden Bischöfe Kardinal Anders Arborelius aus Stockholm und Bischof Hans van den Hende aus Rotterdam hatte der Papst Kardinal Woelki eine Auszeit verordnet, die bis zum Aschermittwoch andauert. Dann will Woelki seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen.

Sein Mediendirektor steht ihm dann nicht mehr zur Verfügung. Hardt hat seine Demission auf eigenen Wunsch veranlasst. Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte Hardt, der Schritt sei ihm schwergefallen. Es treffe vor allem sein exzellentes Team und schade dem „Weg der Veränderung, den wir gemeinsam beschritten haben.“ Weitergehend hat Hardt sich nicht geäußert.

Weihbischof Rolf Steinhäuser, der aktuell als Apostolischer Administrator die Aufgaben der Bistumsleitung in Vertretung von Woelki wahrnimmt, bedauerte den Entschluss und dankte Christoph Hardt für dessen Engagement in schwieriger Zeit.

Vier Wechsel in der Kommunikationsabteilung in acht Jahren

Wie schwierig die Aufgabe Hardts werden würde, zeigt die Tatsache, dass er seit 2013 mit Thomas Juncker, Ansgar Mayer, Markus Günther und Hermann-Josef Johanns (kommissarisch) vier Vorgänger in nur acht Jahren hatte. Wie Insider berichten, gilt Woelki als sehr eigenwillig und „beratungsresistent“. Umso schwieriger dürfte es nun sein, die vakante Position als Mediendirektor im Erzbistum Köln neu zu besetzen. Außerdem erwarten viele Beobachter, dass sich die Vertrauens- und Kommunikationskrise im Erzbistum Köln wieder zuspitzt, wenn Woelki am 2. März zurückkehrt.

Bevor Hardt im Sommer 2021 zum Erzbistum Köln wechselte, war er bis Februar 2021 Kommunikationschef beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in Berlin und davor Leiter der Abteilung Content and Messages bei Siemens in München. Einst hatte er seine Karriere als Journalist beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ begonnen und später auch für das „Handelsblatt“ gearbeitet.

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