Tipps & Lesehinweise Lesehinweis: Prompting is king
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Die „Arbeitsgemeinschaft CommTech“ (AG CommTech) wird gemeinsam getragen vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) und von Thomas Mickeleit. Die AG erarbeitet Lösungen für die digitale Kommunikation und stellt diese der interessierten Fachöffentlichkeit vor. Im Vorgriff auf die nächste Ausgabe des „CommTech Newsletter“, die am 1. November erscheint, veröffentlicht das PR-JOURNAL Auszüge aus einem Interview mit Jan Lukas Kleinschmidt (Foto © privat), der bei BASF Agricultural Solutions für die globale Online-Kommunikation verantwortlich ist. Es geht um den Einsatz von GenAI in der Unternehmenskommunikation.
Jan Lukas Kleinschmidt hat 2020 das erste Mal von “GPT” gehört – ohne zu ahnen, welche Bedeutung diese Technologie drei Jahre später haben wird. Als Wirtschaftsinformatiker und Kommunikator verbindet er Tools, Content und Kanäle. Seit Januar 2023 ist er aktiv im Themencluster Technologie der AG Commtech tätig. Christof Schmid, Gründer der Beratung Hi Story Consulting und Leiter des Themenclusters Technologie der AG CommTech, hat mit ihm über die bisherigen Erfahrungen zum Einsatz von GenAI in der Unternehmenskommunikation gesprochen.
Christof Schmid: Welche Rolle spielt GenAI bei BASF und wie geht ihr mit der Integration von KI-Tools in die Unternehmens-IT um?
Jan Lukas Kleinschmidt: BASF entwickelt und nutzt Machine Learning bereits seit mehr als zehn Jahren in vielen Bereichen wie Produktion, Technik, Forschung und Entwicklung. Derzeit werden erste Generative AI Piloten im Unternehmen ausgerollt – ein Beispiel ist chatBASF. Der GPT-basierte Chatbot wird in einer sicheren Cloud-Umgebung allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt. Zusätzlich bietet BASF Trainings über die “Data and AI Academy” an. Mit diesen Angeboten können Mitarbeitende die Vorteile und Grenzen von KI-Lösungen verstehen sowie die Interpretation von Ergebnissen lernen.
Schmid: Was sind Deine bisherigen Erfahrungen in der Anwendung als Kommunikator?
Kleinschmidt: Seit einem halben Jahr nutze ich nahezu täglich ein GenAI-Tool. Grundsätzlich kann GenAI die gesamte Content-Wertschöpfung von Recherche bis kanalspezifischer Kreation abdecken. Aktuell gibt es hunderte Tools, die jeden einzelnen Arbeitsschritt unterstützen können. Aus meiner Sicht zeichnet sich jetzt ein Wandel weg vom Hype hin zum nüchternen Pragmatismus ab: An welchen Stellen kann die Technologie wirklich zu besseren Ergebnissen führen? Für mich sind das vor allem zeitaufwendige Aufgaben ohne hohen kreativen Anspruch, zum Beispiel Zusammenfassungen, Erstellung von Briefings oder standardisierte Antworten.
Schmid: Was sind aus deiner Sicht die entscheidenden Faktoren, damit der Einsatz von GenAI zum Erfolg in der Unternehmenskommunikation wird?
Kleinschmidt: Für mich sind drei Faktoren entscheidend: Erstens, sich als Beginner ohne Berührungsängste der Technologie öffnen. Damit demystifiziert man schnell übertriebene Erwartungshaltungen und bekommt ein gutes Gefühl von Möglichkeiten und Limitierungen. Es gibt einen Dschungel an Tools und Anbietern, aber “große Namen” wie ChatGPT, Google Bard oder Midjourney sind sicherlich gute Startpunkte. Der zweite Faktor ist ein Verständnis über die Anwendung. GenAI kommt meistens ohne Coding aus, aber oft ist die richtige Eingabe (Prompting) entscheidend, ob ein Tool das gewünschte Ergebnis liefert. Prompting is king! Drittens ist eine enge Vernetzung im Unternehmen entscheidend. Mit GenAI kommen viele neue Fragen und Unsicherheiten auf, die gemeinsam mit der IT, HR, Legal/Data Protection und weiteren Funktionen geklärt werden müssen.
Schmid: Dein Motto lautet: Prompting is king! Was empfiehlst Du, um in diesem Bereich möglichst schnell und effektiv das richtige Wissen aufzubauen?
Kleinschmidt: Je nach Tool ist ein anderer Ansatz erforderlich. Die Bilderstellung in Midjourney gleicht zum Beispiel einem Fotostudio, in dem ich viele Parameter wie Beleuchtung, Perspektive und Bildstil sehr detailliert einstellen kann. Hier sollte man sich in der Dokumentation des Tools über alle Möglichkeiten informieren. Für Text-Output kann eine Interaktion mit dem Tool bereit sehr hilfreich sein: “Imagine you are a writing a SEO text for an online blog about XYZ. What prompts do you need to help me?”. Auf YouTube oder LinkedIn Learning finden sich viele gute Tutorials rund ums Prompting. Für komplexere Themen gibt es sogar schon Marktplätze wie promptbase.com, auf denen man erfolgversprechende Prompts (ver)kaufen kann.
Das Interview mit Jan Lukas Kleinschmidt sowie weitere Artikel zum Thema Daten in der PR erscheinen am 1. November im neuen „CommTech Newsletter“. Der Newsletter richtet sich an die inzwischen mehr als 400 Mitglieder der AG CommTech und alle an der Digitalisierung von Kommunikation interessierten Personen. Weitere Informationen über die AG CommTech, deren Medienpartner das „PR-Journal“ ist, sowie ein Bestellformular für den Newsletter finden sich hier auf der Website der AG CommTech.
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