Kommentare Vattenfall - erneut versagt die Kommunikation

"Diese Firma scheint nicht zuverlässig zu sein", sagte der ehemalige Umweltschutzminister Jürgen Trittin (Grüne) am 6. Juli zu Recht in einem Interview mit Spiegel.Online. Vorhergegangen waren zwei Störfalle im Kernkraftwerk Krümmel bei Hamburg - nach zweijährigen Reparaturarbeiten. Nach dem seinerzeitigen Vorfall mussten Geschäftsführung und Kommunikationsleitung ihre Posten räumen, auch weil sie den erforderlichen Aufgaben nicht gewachsen waren. Sie hatten damals schlecht kommuniziert - wie heute ihre Nachfolger. Nichts dazugelernt und kaum einsichtig. Es scheint ein Grundproblem vorzuliegen, wie man Energieunternehmen professionell führt und gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert.

Also Kommunikationsprofi und -agentur sollte man für einen solchen Arbeit-/Auftraggeber eventuell nicht mehr arbeiten. Oder es bedarf Menschen mit sehr viel Mut und Befähigung im Job. Leiter der Konzernkommunikation von Vattenfall Europe in Berlin ist seit 1. Januar 2009 Andreas Breitsprecher (52). Er kam von Boehringer Ingelheim. Vorgänger Martin May ist die "Treppe raufgefallen": er ist nun Leiter European Affairs der Vattenfall-Gruppe in Brüssel. Leiter Kommunikation Vattenfall Europe Nuclear Energy ist Ivo Banek; Pressesprecherin fürs Kraftwerk Krümmel ist Barbara Meyer-Bukow.

Gut, man hat diesmal die Sache relativ schnell gemeldet, Bedauern ausgesprochen und sich entschuldigt (incl. der üblichen Beschönigung: keine Gefahr für die Menschen). Das ändert aber nichts am erneuten Kommunikations-GAU - incl. der Wasserversorgung auf die Mühlen der Kernkraftgegener. Für eine sachliche Kommunikation müssten halt die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Wer hat eigentlich 2007 die Kommunikation neu ausgerichtet? Profis können das wohl kaum gewesen sein. -fff-

Seitennavigation