Verbände Deutscher Rat für Public Relations verurteilt den Einsatz von Social Bots

bentele guenter drprDer Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat auf seiner jüngsten Sitzung Anfang Dezember den Einsatz von meinungsmanipulierenden Social Bots für „unvereinbar mit den Grundsätzen verantwortungsbewusster Öffentlichkeitsarbeit“ erklärt. „Der Einsatz von Social Bots unterläuft das Prinzip, dass hinter jeder öffentlich vorgetragenen Meinung ein Mensch stehen muss“, erklärt Professor Günter Bentele (Foto), Vorsitzender des Deutschen Rats für Public Relations. „Social Bots, oder Meinungsbots verschleiern auch ihre tatsächlichen Absender. Beides sind Manipulationsversuche und massive Verstöße gegen grundsätzliche Prinzipien der Öffentlichkeitsarbeit“, so Bentele.

In einem Diskussionspapier äußert sich der DRPR ausführlich zur Abgrenzung des Phänomens, da automatisierte Verfahren an verschiedenen Stellen moderner Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz kommen können, ohne dass dies ein Verstoß gegen die Kodizes der Kommunikationsbranche darstellen muss. Die Kritik bezieht sich auf „Meinungsbots“. Damit sind Skripte oder Computerprogramme gemeint, die unter falschen oder erfundenen Identitäten in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook den Eindruck erwecken, sehr viele Menschen würden eine bestimmte Meinung vertreten, was aber tatsächlich nicht der Fall ist. Für unbedenklich hält der DRPR hingegen Skripte, wie sie zum Beispiel im Kundenservice für standardisierte Anfrage- oder Beratungsprozesse eingesetzt werden.

Der DRPR fordert insbesondere die politischen Parteien sowie in der politischen Kommunikation tätige Organisationen auf, keine „Social Bots“ einzusetzen.

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