Unternehmen CEO-Impact-Ranking für Q1 2024: Bill Anderson von Bayer erstmals an der Spitze

Beim CEO-Impact-Ranking von Unicepta, dem Kölner Media-Intelligence-Unternehmen, für das erste Quartal 2024 führt erstmals Bill Anderson, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. Der US-Amerikaner konnte sich bereits im vierten Quartal auf Rang 2 platzieren und verdrängte Oliver Blume, CEO von Volkswagen und Porsche und zuletzt Bestplatzierter im CEO-Impact-Jahresranking 2023, vom Thron.

Die Top 3. (Abbildung: Unicepta / Fotos v.l.: Bayer / Porsche / Deutsche Bank)

Blume, der als einziger Top-Manager zwei DAX-Konzernen vorsteht, sichert sich den zweiten Platz. Die Top 3 der DAX40-Vorstandsvorsitzenden wird von Christian Sewing, CEO der Deutschen Bank, komplettiert. Für das Ranking analysiert Unicepta quartalsweise und in einem Jahresabschlussranking den medialen Impact der CEOs und Vorstandsvorsitzenden aller DAX40-Konzerne. Im Rahmen einer mehrstufigen Analyse werten die Kölner Media-Intelligence-Experten dafür die Berichterstattung von 116 Print- und Online-Medien aus und bilden das Ranking aus einem Reichweiten-basierten Index-Score, der auf den Gewichtungsfaktoren Rezeptionswahrscheinlichkeit, Fokus und Tonalität fußt.

Das Jahr 2024 startet nicht nur global-politisch turbulent. Auch in der deutschen Wirtschaft und Industrie ist viel Bewegung. Die Konzernvorstände stehen vielleicht mehr denn je im öffentlichen Spotlight. Und auch in das Rennen um den Erstplatzierten im Unicepta CEO-Impact-Ranking kommt wieder Bewegung.

Bayer CEO Bill Anderson kündigt Strategie-Änderung an

Bill Anderson beerbte im April 2023 Vorgänger Werner Baumann, der nach 35 Dienstjahren im Mai 2023 seinen Ruhestand antrat. Auf dem Capital Markets Day im März 2024 verkündete der US-Amerikaner seine Pläne für die Strategie-Änderung des Konzerns. Um das Unternehmen performanter zu machen und gleichzeitig effizient Schulden abbauen zu können, will Anderson künftig auf das DSO-Modell (Distribution System Operator) setzen. Darüber hinaus macht er auch gegenüber Investorinnen und Investoren sowie Aktionärinnen und Aktionären deutlich, dass eine Aufspaltung des Konzerns vorerst nicht geplant ist.

So berichtet das „Handelsblatt“ im Januar über den daraus resultierenden Stellenabbau: „Bayer-Chef Bill Anderson hat bei seinem angekündigten, radikalen Umbauplan für die Konzern-Organisation einen entscheidenden Schritt gemacht. Der Vorstand einigte sich mit dem Betriebsrat auf die Grundzüge eines Programms zur Zukunft von Bayer, wie das Unternehmen mitteilte.“ Anderson hat sich zur Hauptaufgabe gemacht, den Chemie- und Pharmakonzern wirtschaftlich wieder stark aufzustellen und stellt dabei klar, dass eine Aufspaltung vorerst nicht angestrebt ist. „Den Konzern belasten hohe Schulden und teure Prozesse rund um den Unkrautvernichter Glyphosat – 2023 fiel ein Milliarden-Verlust an. Eine Aufspaltung strebt Chef Bill Anderson aber vorerst nicht an", schreibt „Die Welt“.

Volkswagen / Porsche CEO Oliver Blume von Platz 1 verdrängt

2023 wurde Oliver Blume lediglich im 4. Quartal von der Spitzenposition und erstmals aus der Top 3 verdrängt, sicherte sich im Unicepta-Jahresranking jedoch Rang 1 als medienwirksamster CEO in Deutschland. Im ersten Quartal 2024 ist jedoch die Strahlkraft eines anderen Vorstandsvorsitzenden größer. Schlagzeilen macht Blume zu Beginn des Jahres mit dem geplanten Sparkurs des Automobilkonzerns. Das „Handelsblatt“ schreibt „Ende Dezember hatte die Führungsriege um Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer mit dem Betriebsrat ein Sparpaket für die Marke Volkswagen über zehn Milliarden Euro vereinbart. Dieses läuft bis 2026, vier der zehn Milliarden Euro sollen bereits in diesem Jahr nachhaltig das Ergebnis verbessern.“ Im Ausland und den wichtigen Wachstumsmärkten in Asien tut sich VW noch schwer.

Deutsche Bank CEO Sewing überzeugt mit Abgrenzung gegen Rechts

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Christian Sewing, rundet die Top 3 für das erste Quartal des Jahres ab. Der Top-Manager machte im Januar und Februar mit überzeugenden Geschäftszahlen auf sich aufmerksam. „Sewing hat es auch in der Deutschen Bank geschafft, den Ton neu zu setzen. Seit seinem Amtsantritt 2018 ist es dem gebürtigen Ostwestfalen gelungen, die Bank wieder näher an ihre Kernkundschaft zu rücken“, so die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Ebenfalls wird in dieser über die beispiellose Positionierung des Konzerns gegen Rechts berichtet. „Zum Empfang seines Instituts in der Hauptstadt bezog der Bankmanager so klar Position gegen Rechtspopulisten wie nie zuvor. Er warnte nicht nur vor dem Risiko, dass in Amerika ein Präsident gewählt werden kann, der auf Isolation setzt, und in der Europawahl Rechtsaußenparteien auftrumpfen können, sondern attackierte auch namentlich und unmissverständlich die AfD: 'Rechtspopulisten und -extremisten spalten nicht nur die Gesellschaft, ihre Konzepte führen auch direkt in den wirtschaftlichen Abstieg.'“

Die weiteren Platzierungen

Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger und Guillaume Faury (Airbus) sichern sich Rang 4 und 5. Die weitere Rangfolge im Top 10 Ranking: Manfred Knof (Commerzbank, Platz 6), Ola Källenius (Mercedes-Benz, Platz 7), Martin Brudermüller (BASF, Platz 8), Theodor Weimer (Deutsche Börse, Platz 9) und Markus Krebber (RWE, Platz 10).

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