Verbände Diskutieren und Netzwerken: DPRG-Neujahrsempfang 2017 in Berlin

DPRG Neujahrsempfang 2017 Joerges Turner Vesper C jeskeDer Zeitpunkt war perfekt für das Thema: „Wahljahr 2017 – Wie kann Kommunikation die Menschen noch erreichen?“ Kurz nach der Brexit-Erklärung der britischen Premierministerin Theresa May und am Vorabend der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump folgten etwa 80 Kommunikationsfachleute der Einladung der Landesgruppe Berlin/Brandenburg der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG), des Bundesvorstands der DPRG und des Medienfachverlags Oberauer zum diesjährigen Neujahrsempfang ins Restaurant „Cum Laude“ bei der Humboldt-Universität. „Stern“-Kolumnist Hans-Ulrich Jörges (Foto l.; © Jens Jeske) und „Tagesspiegel“-Herausgeber Sebastian Turner (r.) diskutierten unter der Moderation von Sebastian Vesper (M.), Oberauer-Verlag Berlin. Jörges ging dabei mit der „Süddeutschen Zeitung“ hart ins Gericht.

Die „Süddeutsche“ hatte über den Inhalt eines Gerüchte-Dossiers betreffend Donald Trump berichtet, das nicht verifiziert werden kann. Buzzfeed hatte das Dossier zuvor ins Netz gestellt, mit dem Hinweis, es sei von einem ehemaligen britischen Geheimdienst-Agenten zusammengestellt worden: „Wir müssen aus diesem Fall unsere Lehren ziehen, wir müssen unsere Standards verteidigen“, sagte Jörges unter großem Beifall. Es gebe „eine Gattungsgrenze, die darf nicht übersprungen werden, sonst gehen wir zugrunde.“ Wenn Qualitätsmedien überleben wollten, dürfen sie nicht die Gerüchteküche anheizen, nur weil sie auf Twitter oder Facebook von anonymen Konten lebhaft diskutiert werden, so Jörges, der in den Achtzigern als Korrespondent für die „SZ“ tätig war.

Sebastian Turner machte klar, dass in den sozialen Netzwerken schon eine Handvoll Personen so viel Krach machen könnten, als ob sich eine ganze Stadt gegen einen gestellt habe. „Aber das ist nicht der Fall“, so der „Tagesspiegel“-Herausgeber, der die negativen Seiten der sozialen Netzwerke am eigenen Leib erfuhr, als für das Amt des Oberbürgermeisters in Stuttgart kandidierte. Man dürfe sich nicht von den locker auf dem Smartphone geschriebenen Tweets oder Facebook-Posts treiben lassen, empfahl Turner den PR-Fachleuten.

Digitale Transformation Kernthema der PR 2017

Die digitale Transformation sei das Thema, „das uns alle umtreibt“, hatte DPRG-Landesgruppenchef Steffen Ritter bei seiner Begrüßung erklärt. Viele seien „noch nicht vorbereitet“. Wie sich die Rolle der professionellen Kommunikatoren unter dem Einfluss der Digitalisierung und anderer Treiber verändert, wird das Netzwerk im gerade begonnenen Jahr 2017 bei mehreren Gelegenheiten aufgreifen – neben zahlreichen Veranstaltungen der Landesgruppen unter anderem bei einer Tour durch Konzernzentralen in München und beim DPRG-ZukunftsForum am 22. und 23. Juni in Gelsenkirchen.

DPRG Neujahrsempfang 2017 Ritter Minwegen C jeskeRitter (Foto l.; © Jens Jeske) und DPRG-Präsident Norbert Minwegen (r.) konnten am Donnerstagabend zahlreiche Mitglieder und Freunde der DPRG im Restaurant Cum Laude begrüßen, vor Ort waren unter anderem „Kress“-Verleger Johann Oberauer, der Gründer und Herausgeber des „PR-Journal“, Gerhard A. Pfeffer, die Mitinhaberin und Geschäftsführerin der Berliner Kommunikationsagentur CB.e Clausecker | Bingel AG, sowie DPRG-Schatzmeisterin, Sabine Clausecker, die frühere baden-württembergische Landesministerin Bilkay Öney, Stephan Becker-Sonnenschein, „Die Lebensmittelwirtschaft“, Mirco Hillmann, Sprecher Gazprom Germania, Patrick Kammerer, Coca-Cola, Torsten Rössing, Ewald & Rössing, Johannes Tiefensee, Leiter Public Affairs/Presse Berliner Wasserbetriebe. Themen vieler persönlicher Gespräche waren dann Donald Trump, der anstehende Bundestagswahlkampf und die Berliner Landespolitik.

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