Studien Social Journalism-Studie: Cision legt internationale Ergebnisse vor

Cision Studie Int SoMe Journalism TitelDeutsche Journalisten sind den sozialen Medien gegenüber immer weniger abgeneigt. Die fünfte internationale Social Journalism-Studie brachte bereits im Sommer die Ergebnisse für Deutschland zutage. Demnach nutzen 79 Prozent aller deutschen Journalisten täglich soziale Medien für ihre Arbeit. Die Meinungen zu Social Media sind zudem unter deutschen Journalisten weniger gespalten als vor vier Jahren. (Wir berichteten am 20. Juli darüber.) Jetzt veröffentlichten die Träger der Studie, der PR-Software-Anbieter Cision gemeinsam mit der Canterbury Christ Church University, die internationalen Ergebnisse der Studie. In diesem Jahr wurden Befragungen in neun Ländern Europas und Nordamerikas durchgeführt. Untersucht wurde, wie Journalisten in den USA, Kanada, Deutschland, Schweden, Finnland, Frankreich und Großbritannien soziale Medien beruflich nutzen und bewerten. Ein Ergebnis aus dem internationalen Vergleich: Journalisten in Deutschland und Kanada verwenden täglich die meiste Zeit auf soziale Medien, Journalisten in Frankreich dagegen die geringste.

Die weiteren zentralen Ergebnisse in Kurzform:

  • In fast allen untersuchten Ländern werden soziale Medien besonders zur Publikation und Promotion von Content verwendet; am wenigsten wichtig sind soziale Medien zur Verifizierung von Informationen
  • Die Befragten in den meisten Ländern nutzen beruflich mindestens drei verschiedene soziale Plattformen und bevorzugen soziale Netzwerke und Mikroblogs.
  • Kanadische und US-Journalisten verfügen über die meisten Kenntnisse zu sozialen Medien, Journalisten in Finnland und Schweden über die geringsten.
  • Die Mehrheit der befragten Journalisten in jedem Land glaubt, dass soziale Medien ihre Rolle als Journalisten grundlegend verändert haben; sie geben an, dass soziale Medien ihnen helfen, mehr mit ihrer Zielgruppe zu interagieren, sie glauben aber auch, dass traditionelle journalistische Werte untergraben werden.
  • Die meisten Journalisten in jedem Land haben eine gute Beziehung zu ihren PR-Kontakten; deutsche und britische Journalisten nutzen PR am ehesten als Informationsquelle.

Internationale Perspektive

Zwischen den untersuchten Ländern bestehen viele Ähnlichkeiten bezüglich der journalistischen Nutzung sozialer Medien, zum Beispiel eine Präferenz für soziale Netzwerke und Mikroblogs sowie für den Einsatz sozialer Medien zu Publikations- und Promotionszwecken. Gleichzeitig gibt es viele Unterschiede bezüglich der Art und Weise, wie soziale Medien gesehen und genutzt werden. Beispielsweise werden Mikroblogs, besonders Twitter, in englischsprachigen Ländern am meisten genutzt, während die Nutzung in Deutschland und Frankreich in den vergangenen drei Jahren am stärksten angestiegen ist. Auffällig ist auch, dass kanadische und US-Journalisten über besonders weit fortgeschrittene Kenntnisse in Sachen soziale Medien verfügen, dass aber Journalisten in Schweden und Großbritannien die positivste Einstellung zur Wirkung sozialer Medien auf den Journalismus haben.

Der Bericht zur Studie basiert auf 300 Antworten von Journalisten und Medienfachleuten aus den USA, die im Februar und März 2016 gesammelt wurden. Darüber hinaus berücksichtigt und vergleicht er die Antworten aus den weiteren untersuchten Ländern: Deutschland (360 Antworten), Frankreich (290 Antworten), Großbritannien (418 Antworten), Finnland (254 Antworten), Schweden (144 Antworten) und Kanada (246 Antworten).

Der Studienbericht steht zum kostenlosen Download auf der Cision-Website zur Verfügung.

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