Boldt ESG STudie 03 2023 CoverUnternehmen im Gesundheitswesen haben die höchste ESG-Bewertung, während viele große europäische Unternehmen im Jahr 2022 Einbußen verbuchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Boldt, einer europäischen Beratung für Strategie, Kommunikation und Politik, deutscher Sitz in Düsseldorf. Der ESG-Wert (Environment, Social, Governance) misst die Performance von Unternehmen in den Kategorien „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“.


Nach zwei Jahren massiver Umbrüche mit enormen Kostensteigerungen, Inflation und Kriegsausbruch in der Ukraine, standen Unternehmen 2022 unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. Zu diesem Schluss kommt Boldt in seiner Studie auf Grundlage einer ESG-Datenanalyse in Partnerschaft mit Mettle Capital. Die KI- und Big-Data- gestützte Untersuchung nutzt umfangreiche, öffentlich zugängliche ESG-relevante Daten von Unternehmen und führt diese in einem aussagekräftigen Indexwert zusammen.

Die Studie hebt eine Reihe von Unternehmen hervor, die trotz widriger Umstände Verbesserungen ihrer ESG-Werte verzeichnen konnten:

  • Von den 1.080 analysierten Unternehmen verzeichneten 600 einen Rückgang der Reputation in allen ESG-Kategorien
  • 19 der 20 Top-Unternehmen im ESG-Ranking aus dem Jahr 2021 mussten 2022 einen Rückgang ihrer ESG-Reputation verbuchen
  • Die Deutsche Post setzt ihre gute Performance fort und bleibt mit 65,6 Prozent deutscher ESG-Spitzenreiter
  • Die Gesundheitsbranche verzeichnete mit durchschnittlich 13,2 Prozent die höchste Steigerungsrate
  • Zu den deutschen Gewinnern des Jahres 2022 gehört das Biotech-Unternehmen Sartorius - Health Care. Der Pharma- und Laborzulieferer verbesserte seine ESG-Bilanz um 32 Prozent
  • Die Branche der Gasversorger hat im Jahr der Energiekrise in Europa mit durchschnittlich 18 Prozent am stärksten verloren - Uniper ist mit -57 Prozent das Schlusslicht des deutschen ESG-Rankings. Der Chemieriese BASF verliert über 44 Prozent zum Vorjahr
  • Deutsche Banken verlieren: Deutsche Bank mit -17,4 Prozent Vorletzter und Commerzbank verbucht ein Minus von -9,1 Prozent
  • Geprägt durch die Aufhebung der COVID-19-Maßnahmen und die Reaktion der Branche auf den Krieg in der Ukraine, verzeichnete der Sektor “Medizinische Geräte und Zubehör” einen enormen Zuwachs von 21,7 Prozent
  • In den Sektoren Industrie und Rüstung legen ThyssenKrupp um 20,7 Prozent und Siemens um 21,1 Prozent zu
  • Die Unternehmensethik ist nach wie vor einer der wichtigsten Faktoren für die ESG-Reputation von Unternehmen, neben Menschenrechten und Beziehungen zum Gemeinwesen, sowie Produktqualität und -sicherheit

Dr. Michael Kambeck, Partner und Geschäftsführer bei Boldt Deutschland, erklärte: “Ob Gaspreise, Inflation, Nachhaltigkeit oder Rüstung; unsere Studie zeigt: Politische Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf fast alle Unternehmen und Branchen. Die Gewinner bei Nachhaltigkeit und Unternehmensführung gewinnen auch wirtschaftlich, weil sie besser auf politische Richtungsentscheidungen vorbereitet sind. Die meisten Unternehmen könnten sich hier deutlich besser aufstellen.”

Die Studie im englischen Original steht auf der Website von Boldt zum Download zur Verfügung


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