Das CEO-Echo zeigt, dass es im August eher ruhig geworden ist um die DAX- und MDAX-Chefs in den digitalen und sozialen Medien.

Vielleicht ist es ganz banal und viele der DAX- und MDAX-CEOs waren im August im Urlaub, vielleicht steckt aber auch mehr dahinter. Jedenfalls hat die Berliner Strategieberatung .companion, die sich im Frühjahr mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung, Hamburg, zusammengeschlossen hat, herausgefunden, dass es im August 2022 in digitalen und sozialen Medien recht still geworden ist um Deutschlands DAX- und MDAX-Chefs. Im aktuellen CEO-Echo von .companion ist nachzulesen, dass die Vorstandsvorsitzenden im August insgesamt 30 Prozent weniger Erwähnungen auf Websites, in Foren und sozialen Netzwerken erzielten als im Schnitt der vorherigen Monate. Die Interaktionen der Leserinnen und Leser mit den Inhalten (zum Beispiel Likes oder Kommentare) gingen sogar um drastische 80 Prozent zurück. Ein neuer Tiefstand.

Das CEO-Echo von .companion ermittelt mit Hilfe des KI-basierten Kennzahl-Bot vollautomatisch die Sichtbarkeit der Topmanager in fünf Kategorien. Dafür werden jeden Monat mithilfe des Monitoring-Tools Meltwater weltweit alle öffentlich zugänglichen Medieninhalte in deutscher und englischer Sprache analysiert (66 Prozent Online-Artikel und 34 Prozent Social-Media-Beiträge).

In der Mehrheit der Fälle (55 %) wurden DAX bzw. MDAX-Chefs in einem inhaltlichen Kontext genannt, der sich aus Sicht von Kommunikationsexperten eignet, um Themen zu setzen und die Reputation des Unternehmens positiv zu beeinflussen. Die übrigen Nennungen (45 %) hatten einen Zusammenhang mit Finanznachrichten. Insgesamt hatte das Medienecho eine ausgeglichene Tonalität mit ähnlich vielen positiven wie negativen Erwähnungen.

"Ein gewisser Rückgang der Nennungen und Interaktionen in der Urlaubszeit ist normal", sagt Justus Hug, Geschäftsführer bei .companion. "Dass bei der Leseraktivierung aber ein neuer Tiefstand erreicht wurde, sollte den Kommunikatoren allerdings zu denken geben. Mit welchen Themen die CEOs künftig besser abschneiden können, lässt sich zum Beispiel mit einer fundierten Datenanalyse herausfinden."

Diess erhält zum Abschied größte mediale Aufmerksamkeit

Welchen Anteil ein DAX bzw. MDAX-Chef am gesamten CEO-Echo hat, zeigt der CEO-Fußabdruck. Der zum 1. September ausgeschiedene Herbert Diess, Volkswagen, erhielt im August 2022 laut Kennzahl-Bot die größte mediale Aufmerksamkeit. Der Volkswagen-Chef erreichte mit einem Share of Voice von 18 Prozent den größten Fußabdruck. Auf Platz zwei und drei folgen der 2023 ausscheidende Kasper Rorsted, Adidas, mit 15 Prozent sowie Christian Bruch, Siemens Energy, mit sieben Prozent Anteil an allen Nennungen.

Diess' Erwähnungen fanden zu 63 Prozent in einem inhaltlichen Kontext statt, der nicht von Finanzthemen handelte. Über die Hälfte der Artikel (54 %) stammten aus Online-Medien, 46 Prozent waren Nennungen in sozialen Netzwerken. Die Veröffentlichungen zu Diess erzeugten 18 Interaktionen pro Erwähnung und bedeuten daher eine sehr starke Leseraktivierung. Insgesamt polarisierten die inhaltlichen Nennungen von Diess stark in beide Richtungen, häufiger jedoch mit einer positiven Tonalität.

"Unser Kennzahl-Bot zeigt, dass die redaktionelle Berichterstattung rund um Herbert Diess' letzten Monat als VW-Chef stark positiv gefärbt ist", sagt Hug. "Das dürfte Auswirkungen auf die Bilanz seiner Amtszeit und damit auch sein gesamtes Image haben."

In den weiteren Kategorien Communication Excellence, Social Excellence, Responsibility Excellence und Investor Excellence setzten sich Guillaume Faury, Aibus, Tim Höttges, Telekom, Gunnar Groebler, Salzgitter, und Jean-Jacques Henchoz, Hannover Rück, durch und belegten jeweils Platz eins. Alle Werte des Excellence-Index beruhen auf drei Kriterien: Wie oft der jeweilige CEO in einem bestimmten Kontext erwähnt wird, wie viele dieser Erwähnungen positiv waren und wie viele Engagements diese Beiträge und Artikel erhielten. Es ist zwar notwendig, einen überdurchschnittlichen Anteil an Erwähnungen in der jeweiligen Kategorie zu haben, aber es ist dennoch möglich, in einem bestimmten Index hoch zu punkten, obwohl eines der Unterkriterien eher unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt.

Die Top-5-Listen für August in den fünf Kategorien:

Top 5 Digital Footprint

  1. Herbert Diess (Volkswagen)
  2. Kasper Rorsted (Adidas)
  3. Christian Bruch (Siemens Energy)
  4. Carsten Spohr (Lufthansa)
  5. Oliver Zipse (BMW)

Top 5 Communication Excellence

  1. Guillaume Faury (Airbus)
  2. Carsten Spohr (Lufthansa)
  3. Mathias Döpfner (Springer)
  4. Christian Kullmann (Evonik)
  5. Markus Krebber (RWE)

Top 5 Social Excellence

  1. Tim Höttges (Telekom)
  2. Frank Appel (DPDHL)
  3. Matthias Zachert (Lanxess)
  4. Mathias Döpfner (Springer)
  5. Werner Baumann (Bayer)

Top 5 Responsibility Excellence

  1. Gunnar Groebler (Salzgitter)
  2. Carsten Knobel (Henkel)
  3. Rolf Eberhard Buch (Vonovia)
  4. Nikolai Setzer (Continental)
  5. Jochen Weyrauch (Dürr)

Top 5 Investor Excellence

  1. Jean-Jacques Henchoz (Hannover Rück)
  2. Markus Steilemann (covestro)
  3. Oliver Bäte (Allianz)
  4. Daniel Grieder (Hugo Boss)
  5. Carsten Knobel (Henkel)

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