Im zweiten Teil unserer Interview-Serie zum Thema Bewegtbild werfen wir mit Kim Fobe (Foto), Manager Internal Communications bei Montblanc, einen Blick auf die Bedeutung von Video-Content in der internen Kommunikation. Sie erörtert, welche Kraft Bewegtbild gerade in international aufgestellten Unternehmen entfalten kann und warum ein CEO-Vlog wirklich gut geplant sein will.

Fobe Kim IntComm MontblancPR-Journal: Wie kommt Bewegtbild bis dato in der Unternehmenskommunikation von Montblanc zum Einsatz?
Kim Fobe: Video-Content ist bereits seit vielen Jahren ein ganz wesentliches Element in Marketing und PR. Vor allem über den YouTube-Channel, aber auch via Instagram und auf anderen Social-Media-Kanälen bespielen wir damit aktuelle Brand- und Corporate-Themen (Beispiel zu sehen beim "PR-Journal-Plus"). In der internen Kommunikation ist Bewegtbild erst seit kurzem im Einsatz.

PR-Journal: Warum spielt Bewegtbild für die interne Kommunikation eine wichtige Rolle?
Kim Fobe:
Wir haben eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, die ganz deutlich zeigte, dass mehr Transparenz und Infos über aktuelle Prozesse gewünscht werden. Wie viele andere Unternehmen auch befinden wir uns im „War for Talents“ und wollen den Bedürfnissen der aktuellen und der potenziellen Mitarbeiter Rechnung tragen. Das heißt auch, dass wir uns an deren Mediennutzungsverhalten orientieren und unsere Inhalte kurzweilig, emotional und authentisch präsentieren. Bewegtbild ist dafür der perfekte Weg. 

PR-Journal: Schöpft Montblanc sein Potenzial hier bereits voll aus?
Kim Fobe: Ganz im Gegenteil, wir fangen gerade erst an. Wir scheuen dabei nicht vor „Trial und Error“ zurück und haben bereits einen sehr erfolgreichen Film selbst produziert: Ein Interview mit einem unserer Mitarbeiter, der bei Montblanc einen spannenden, internationalen Karriereweg zurückgelegt hat und im Film darüber berichtet (s. Screenshot unten). Das kam super an. Der Film wurde oft angeschaut, vielfach kommentiert und intern diskutiert. Genau so soll es weiter gehen.

PR-Journal: Wer produziert die Filme?
Kim Fobe:
Wir werden sicherlich anfangs Agenturunterstützung in Anspruch nehmen, aber auf Dauer kommen wir nicht umhin, auch unsere interne Kompetenz zu stärken. Nicht nur, weil wir an die Langlebigkeit von Bewegtbild in der internen Kommunikation glauben, sondern weil es manchmal auch einfach schnell gehen muss – dann muss jemand in der Lage sein, auch mit dem Smartphone gute Aufnahmen zu machen und anschließend selbst zu verarbeiten. Ziel ist es, dass wir wirklich sattelfest werden.

PR-Journal: Wie stellen Sie eine große interne Reichweite sicher?
Kim Fobe:
Die zentrale Plattform zur Verbreitung ist mit Sicherheit unser Intranet – das ist zwar noch recht neu, etabliert sich aber aufgrund der Social-Media-Anmutung gerade sehr gut. Außerdem haben wir an zahlreichen Stellen im Unternehmen TV-Geräte, zum Beispiel in der Kantine oder in der Produktion. Dafür ist es übrigens enorm wichtig, bei der Erstellung der Filme mit einzuplanen, dass es Untertitel braucht und die Verständlichkeit der Inhalte auch ohne Ton gegeben ist. Außerdem kommt es darauf an, dass sich Vorgesetzte und Abteilungsleiter als Fürsprecher für das neue Format einsetzen und die Inhalte teilen bzw. zeigen.

PR-Journal: Wann ist ein Film ein erfolgreicher Film?
Kim Fobe:
Wenn er seine Zielsetzung erfüllt und die Zielgruppe erreicht. Hierfür braucht es eine saubere Vorbereitung und Konzeption. Bei internen Produktionen geht es dann nicht immer darum, in „Schönheit zu sterben“, sondern vielmehr um Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit. Erfolg können wir einerseits technisch messen, indem wir ermitteln, wie oft ein Film angeschaut wurde, ob er Likes und Kommentare im Intranet bekommen hat. Mindestens genauso wichtig ist aber das Feedback, das wir uns im Gespräch abholen – hier halten wir einen engen Draht zum Beispiel zu den Team-Assistenten verschiedener Abteilungen, die immer bestens Bescheid wissen.

PR-Journal: Was ist für die nähere Zukunft in der internen Kommunikation geplant?
Kim Fobe:
Wir wollen demnächst einen eigenen CEO-Vlog aufsetzen – dafür mussten wir innerhalb der Führungsetage zwar ein wenig Überzeugungsarbeit leisten, aber nun befinden wir uns in der Planung. Bei weltweit über 3.000 Mitarbeitern muss interne Kommunikation vor allem eines: Nähe aufbauen. Bewegtbild kann maßgeblich dazu beitragen, dass Unternehmenswerte packend und verständlich vermittelt werden.
Darüber hinaus eignet sich Video-Content meiner Meinung nach auch ideal für Einblicke in die Produktion, zu Schulungsprozessen und Informationsverbreitung bei Events und Tagungen. Der große Vorteil neben der Transparenz und der Informationsvermittlung ist vor allem auch die Wertschätzung, die man einzelnen Mitarbeitern und Unternehmensbereichen damit zukommen lässt.

PR-Journal: Woher holen Sie sich Anregung und Inspiration?
Kim Fobe:
Gerade schauen wir natürlich sehr intensiv, welche CEO-Vlog-Formate erfolgreich sind. Dass ein CEO eine klare Haltung vertreten muss und Stellung bezieht, ist wichtig, aber ob dies auf einer gesellschaftlichen, politischen, branchenspezifischen oder rein menschlichen Ebene passiert, will gut überlegt sein. Auch darum besuchen wir Konferenzen wie die PLAY, um zu sehen, was andere Unternehmen machen. 

PR-Journal: Bewegtbild wird im kommenden Jahr …
Kim Fobe: das zentrale Format in der internen Kommunikation werden.

Video Internal Mobility


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de


Heute NEU im PR-Journal