Studierenden-Initiativen Debatte um Wert von Berufseinsteigern: Studierende widersprechen Schulz

Replik III auf GPRA-Präsidentin Schulz

Die von GPRA-Präsidentin Christiane Schulz angestoßene Debatte über den Wert von Berufseinsteigern und Kommunikation zieht weitere Kreise. Jetzt haben sich auch die potenziellen Berufseinsteigerinnen und -einsteiger zu Wort gemeldet, die möglicherweise in Kürze von niedrigen Einstiegsgehältern betroffen sind. In einer konzertierten Aktion haben sich die Studierendenvereinigungen Kommoguntia (Mainz), KommunikOS (Lingen), PRIHO (Stuttgart), Campus Relations (Münster), KOMMON (Darmstadt) und PRSH (Hannover) in einem offenen Brief direkt an Christiane Schulz gewandt.

In dem gemeinsamen Schreiben fordern die Studierenden mehr Wertschätzung. Sie räumen ein, dass sich Wertschätzung nicht allein am Gehalt bemesse, fügen aber ausdrücklich hinzu: „Ein Gehalt nahe des Mindestlohn, das uns in einer typischen Agenturstadt wie Frankfurt am Main, München oder Hamburg ausgezahlt wird, kommt jedoch keiner Wertschätzung gleich.“

Darüber hinaus regen die Organisationen an, über flexiblere und individuellere Einstiegsmöglichkeiten nachzudenken. Nach zahlreichen Praktika und Zeiten als Werkstudentin oder Werksstudent verfüge man bereits über soviel Erfahrung, dass eine Verkürzung oder der Verzicht eines Trainees durchaus gerechtfertigt sei.

Kritisch reagieren sie zudem auf die Aussage der GPRA-Präsidentin, Berufseinsteiger böten direkt zum Einstieg kaum einen Mehrwert für die einstellenden Agenturen. An diesem Punkt drehen die Studierenden den Spieß um und fordern bessere Praktikumsbedingungen: „Wenn Sie unsere Praxiserfahrung nicht als ausreichend bewerten, stellt sich uns die Frage, ob sich Agenturen nicht mehr die Mühe machen, einem Praktikanten fundierte Kenntnisse zu vermitteln. Zumindest haben wir es schon einmal erlebt, dass die geschätzten Betreuer keine Zeit hatten, uns in Projekte einzuarbeiten. Stattdessen mussten Clippings eingescannt und Besorgungen gemacht werden. Schon wieder steigt dieses Unbehagen auf, als günstige Arbeitskraft missbraucht zu werden.“

Doch die Studierenden-Initiativen belassen es nicht bei ihrer Kritik: Sie haben die GPRA-Präsidenten zum konstruktiven Austausch ein. Die hat via Twitter schon reagiert und eine Einladung zum Gespräch in Aussicht gestellt.

Der vollständige Brief an Christiane Schule wurde auf der Website von kommoguntia veröffentlicht.

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