Gastautor Alexander Pühringer

Sind Influencer tatsächlich nur Instagrammer, Youtuber & Blogger, die Content produzieren? Wie können Influencer messbar für die Verbreitung von Content eingesetzt und somit Reichweiten für PR- und CSR-Themen aufgebaut werden? Gastautor Alex Pühringer, Gründer und CEO des Seeding Tools Linklike, wirft einen erweiterten Blick auf die aktuell gehypte Werbeform des Influencer Marketings und zeigt auf, dass jeder Mensch ein Influencer ist.

Influencer Marketing ist in aller Munde. Immer mehr Brands setzen auf diese Werbeform, um eine Zielgruppe zu erreichen, die in Zeiten von Netflix und Adblockern immer schwerer zu erreichen ist und die mit der Zeit anteilsmäßig kontinuierlich wächst.

Große Instagrammer, Youtuber und Blogger werden als neue Stars gefeiert und in ihrer Funktion als Content Creators, das meint Produzenten von Inhalten, als Parade-Influencer inszeniert. Dabei ist das Influencertum weder hinsichtlich der Funktion noch der Größe oder der Plattform, über die kommuniziert wird, beschränkt.

Jeder ist Influencer! Kommt es etwa nicht auf die Größe an?

Wie die Bezeichnung Influencer nahelegt, nehmen Influencer Einfluss auf andere Menschen. Sie setzen Trends und sorgen für Inspiration. Aus den Medien sind Mega-Influencer bekannt, die eine gewisse Breitenwirksamkeit genießen und somit von Brands engagiert werden, die eben diese breite Zielgruppe erreichen möchten.

Je spitzer das zu kommunizierende Thema bezüglich der Zielgruppe wird, desto spezieller werden auch die Influencer-Themen und desto kleiner wird die Influencer Audience, die für diese Themen offen ist.

Influencer, die einen sehr speziellen Themenbereich abdecken und eine dementsprechend kleine Audience haben, nennt man Micro Influencer. Wenn man es ganz genau nimmt, ist aber jeder Mensch ein Influencer. Jeder Mensch hat Freunde, Familie, Kollegen, mit denen ein Austausch zu verschiedensten Themen besteht.

Diese sogenannten Everyday Influencer können mittlerweile über Plattformen, wie zum Beispiel über das Influencer Seeding-Tool Linklike, gebündelt für Kommunikationsanliegen genutzt werden. Der Vorteil der sehr kleinen Influencer ist, dass sie ihre Audience persönlich kennen, weniger Streuverluste haben und somit einen deutlich direkteren Einfluss auf ihre Freunde und Familie in Form von Mundpropaganda ausüben.

Content Distribution: Influencer machen nicht nur Bilder, Videos & Texte

Tolle Bilder, coole Videos und authentisch verfasste Texte sind das, was sich die Mainstream-Werbewirtschaft als Output von „Influencern“ erwartet. Diese Sicht reduziert die Funktion eines Influencers rein auf die Erstellung von Inhalten und vernachlässigt dabei, dass man Influencer unter bestimmten Voraussetzungen auch zur Verbreitung von vorgefertigten, bestehenden Inhalten – also in der Content Distribution – einsetzen kann.

Im Marketing-Genre des Content Marketings beschäftigen sich unzählige Agenturen mit der Produktion von zielgruppenkonformen Inhalten in der Form von Kundenmagazinen, Youtube-Videos, etc. Dieser meist digitale Content hat es in Zeiten der Contentflut immer schwerer seine Zielgruppe zu erreichen, insbesondere wenn Adblocker in Verwendung sind. Ein Einsatz von Influencern als Content-Distributoren macht Sinn, sofern bestehende Inhalte (i.d.R. Links auf Artikel, Videos oder andere Landingpages) auf Plattformen geteilt werden, die den Aufbau von Reichweiten über klickbare Links zulassen.

Influencer erstellen also nicht nur Inhalte, sondern es gibt unter gewissen Voraussetzungen auch die Möglichkeit, Traffic über Influencer aufzubauen, der gemessen werden kann und somit dem Influencer Marketing eine Performance-Komponente ermöglicht.

Wo tummeln sich Menschen, die messbare Reichweiten aufbauen können?

Einen Link im Beschreibungstext eines YouTube Videos oder einen nicht klickbaren Link unter einem Instagram Post zu positionieren sind Conversion-Killer allererster Güte. Ebenso verhält es sich mit einer diskreten Verlinkung in einem Blogartikel. Maximal zwei Prozent der Seher beziehungsweise Leser machen sich die Mühe diesen Links zu folgen. Eine Verbreitung von bestehendem Content über Instagram, Youtube und Blogs macht demnach sehr wenig Sinn.

Was tun? Messbarer Cost-per-Click Traffic für bestehende Inhalte (z.B. Artikel oder Videos) kann nur über Plattformen aufgebaut werden, die die Platzierung von klickbaren Links ermöglichen. Facebook und Twitter sind daher die bestgeeignetsten Plattformen für die Verbreitung von Inhalten. Zum Content Seeding können Werbetreibende auf Mega- und Micro-Influencer, die auch über eine Facebook-Page oder einen Twitter Channel verfügen, zurückgreifen, aber auch auf Everyday Influencer. Diese können über spezialisierte, technologiegetriebene Everyday Influencer Plattformen für die Content Distribution gebucht werden.

Influencer generated Traffic: Welche Inhalte funktionieren?

Ein Investment in Content Seeding beziehungsweise Content Distribution lohnt sich nur bei gutem, auf die Zielgruppe maßgeschneiderten Inhalten. Erfahrungsgemäß ist es besser, wenn sich die Marke dezent im Hintergrund hält und versucht über den Content ein Problem des Lesers beziehungsweise Sehers zu lösen.

Content-, PR- und CSR-Themen, die Wissen vermitteln, amüsieren, Chancen eröffnen oder interessante Einblicke gewähren, werden von der Zielgruppe gerne angenommen.

Ist der Kontakt mit dem Inhalt erst einmal hergestellt, eröffnen sich für den Werbetreibenden interessante Möglichkeiten, um den Besucher auf der Customer Journey hin zu einer Conversion (z.B. einer Newsletter-Anmeldung, oder über Remarkting bis hin zu einem Kauf) zu begleiten. Hierbei ist zu beachten, dass die Wegweiser hin zu einer Conversion kommunikativ nicht zu aufdringlich gestaltet werden sollen. Für aufgeklärte Konsumenten kann ein plumper Ansatz schon mal den gegenteiligen Effekt auslösen.

Inhalte über Influencer zu verbreiten bedeutet auch, sich an Gesetze halten zu müssen. Lösungen und Anbieter, die meinen auf eine gesetzeskonforme Werbekennzeichnung verzichten zu können, begeben sowohl sich als auch den Werbekunden und die involvierten Influencer in Gefahr. Abmahnungen aufgrund von Schleichwerbung und unlauterem Wettbewerb sind mittlerweile gängige Konsequenzen.

Fazit

Influencer sind weit mehr als Content-Produzenten auf Instagram, YouTube und Blogs. Jeder Mensch ist Influencer, vom Top-Celebrity bis hin zum Everyday Influencer (= Otto-Normalverbraucher). Content Distribution, die messbare Verbreitung von bestehenden Inhalten, ist eine Funktion, die Influencer speziell auf den Plattformen Facebook und Twitter ausüben können und die in Zeiten der Contentflut und dem Bedarf nach transparenter Messbarkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Für gute Inhalte aus dem PR- und CSR-Umfeld kann über Influencer Seeding Cost-per-Click Traffic über spezialisierte Plattformen aufgebaut werden. Besonders eignen sich Inhalte mit Mehrwert für die Zielgruppe (z.B. Artikel & Videos)

Über den Autor: Alexander Pühringer ist Gründer und Geschäftsführer der Linklike GmbH, einem auf Content Distribution spezialisierten Unternehmen, das von den Standorten Köln und Linz (Österreich) Seedingprojeke im gesamten DACH-Raum abwickelt. Linklike betreibt die nach eigenen Angaben größte Everyday-Influencer-Plattform im deutschsprachigen Raum, die von Agenturen, Unternehmen und Konzernen genutzt wird, um Inhalte effektiv zu verbreiten.


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