Personalien Neuer Regierungssprecher in Spe: Merz beruft SZ-Journalist Stefan Kornelius
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Ein profilierter Beobachter der Politik wechselt auf die Seite derer, über die er bislang berichtet hat: Stefan Kornelius, langjähriger Politikredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ), übernimmt das Amt des Regierungssprechers in der künftigen schwarz-roten Bundesregierung unter CDU-Chef Friedrich Merz. Die Berufung des neuen Regierungssprechers gab am 29. April zuerst die SZ bekannt.

Nach der geplanten Wahl von Merz zum Bundeskanzler am 6. Mai soll Kornelius die Nachfolge von Steffen Hebestreit antreten, der dieses Amt seit Ende 2021 unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) ausgeübt hat. Die Berufung des 59-Jährigen erfolgte direkt durch den designierten Kanzler. Bekannt wurde die Personalie zunächst über die „Süddeutsche Zeitung“, die Kornelius als „langjährigen Ressortleiter“ ankündigte, der nun „das Amt des Regierungssprechers übernehmen“ werde.
Kornelius zählt zu den renommiertesten Politikjournalisten des Landes. Seit mehr als zwei Jahrzehnten prägte er die außen- und innenpolitische Berichterstattung der SZ. Von 2000 an leitete er das Ressort Außenpolitik, seit 2021 verantwortete er das gesamte Politik-Ressort. Seine journalistische Laufbahn führte ihn unter anderem nach Washington während der Clinton-Ära sowie ins Berliner Hauptstadtstudio. In den 1990er Jahren berichtete er aus dem damaligen Bonner Bundesbüro unter anderem über die CDU. Zudem gehörte Kornelius zum Gründerkreis des „Medium Magazins“.
Als Regierungssprecher wird Kornelius künftig ein dreiköpfiges Sprecherteam führen. Wer die beiden Stellvertretungen übernehmen wird – eine Nominierung steht jeweils der SPD und der CSU zu – ist offiziell noch nicht bekannt. Laut „Table.Media“ soll aber die CSU ihren bisherigen Sprecher der Landesgruppe in Berlin, Sebastian Hille, nominieren. Die SPD hält sich noch bedeckt. Die Sprecher der Bundesregierung sind zentrale Akteure der politischen Kommunikation in Berlin. Sie begleiten den Kanzler bei nationalen und internationalen Auftritten, moderieren Pressekonferenzen und stehen dreimal wöchentlich in der Bundespressekonferenz Rede und Antwort.
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