Verbände Struktur statt Nebenjob DPRG setzt wieder auf hauptamtliche Geschäftsführung
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- von Annett Bergk, Hamburg
Organisiert wurde bei der DPRG bisher vieles nebenbei: von engagierten Vorständ:innen, getragen vom Ehrenamt, oft am Rand der Belastbarkeit. Natürlich gab es eine Geschäftsstelle und operative Hilfe, aber jetzt schafft der Verband die Struktur, die er braucht. Ab 1. Juli übernimmt Sybille Höhne die Geschäftsführung. Sie soll professionalisieren, entlasten, weiterentwickeln.

„Viele der Aufgaben, die ich zuletzt im Ehrenamt übernommen habe, gehören eigentlich in eine Geschäftsstelle“, sagt Höhne. „Jetzt ist der richtige Moment, um daraus ein echtes Amt zu machen. Mit Verantwortung und Klarheit.“
Von der Ehrenamtslösung zur festen Führung
Die Entscheidung fiel im Präsidium des Bundesvorstands. Höhne, seit 2014 Mitglied im Gremium und zuletzt Vizepräsidentin, hatte viele der operativen Aufgaben bereits übernommen – ehrenamtlich, neben ihrer Tätigkeit bei Cyberport in Dresden. Die Überführung in ein Hauptamt ist daher folgerichtig, aber Höhne muss ihr Ehrenamt niederlegen. So sagt es die Satzung.
„Ich habe diesen Schritt nicht leichtfertig gemacht. Aber die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt: Die DPRG braucht eine handlungsfähige Geschäftsstelle – und ein Team, das dauerhaft trägt.“
Höhne wird hybrid arbeiten, überwiegend aus Sachsen, aber regelmäßig nach Berlin pendeln, um vor Ort präsent zu sein und das Team der Geschäftsstelle eng zu begleiten. Denn die neue Struktur soll kein Sololauf werden, wie sie betont, sondern verlässliche Zusammenarbeit ermöglichen. Sowohl im Tagesgeschäft als auch im Zusammenspiel mit dem Bundesvorstand.
Praktisch, dass das Team dafür auch schon bereitsteht: Anne Krahn bleibt für technische Administration und Einladungsmanagement verantwortlich. Ab August kehrt Antonia Dautz aus der Elternzeit zurück, mit Fokus auf Content Management und als Stellvertreterin der Geschäftsführung. Carolin Pradel-Borck, bisher Elternzeitvertretung, scheidet zum 31. Juli aus.
Was bedeutet die neue Rolle konkret?
Höhne will entlasten, koordinieren und neue Impulse setzen. Ein Maßnahmenplan für die laufende Legislatur ist in Arbeit, ebenso eine geschärfte Positionierung des Verbands. Wichtige operative Themen dabei: digitale Prozesse, interne Kommunikation, neue Veranstaltungsformate – und die Sichtbarkeit der DPRG in der Branche. Auch die Angebote für Mitglieder sollen gezielter werden, insbesondere für Young Professionals.
„Die DPRG ist immer in Bewegung, aber das muss auch strukturell abgebildet sein. Wir brauchen eine Geschäftsstelle, die nicht nur verwaltet, sondern auch gestaltet“, sagt Höhne.
Personal und Struktur sollen das absichern: Ihre bisherige Vizepräsidentschaft übernimmt bis zur nächsten Wahl Beate Kiep (Landau Media). Jan Runau (ehemals Adidas) und Andrea Petzenhammer wurden in den Bundesvorstand kooptiert. Zusammen mit dem neu aufgestellten Team der Geschäftsstelle soll so ein Fundament entstehen, das dem Verband ermöglicht, professioneller zu arbeiten und schneller auf Entwicklungen in der Branche zu reagieren.
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