Ketchum-Germany-CEO Sabine Hückmann tritt mit ihrer Agentur dem GWA bei und gründet dort das Forum „Public Relations“. (Foto: Ketchum)

Die Agentur Ketchum Germany, Düsseldorf, in Deutschland hervorgegangen aus dem früheren PR-Marktführer KohtesKlewes (später ECC KohtesKlewes, Pleon und Ketchum Pleon), ist dem Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA, Frankfurt am Main, beigetreten. Zuvor hatte Ketchum dem PR-Agenturverband GPRA bereits zum Ende des vergangenen Jahres den Rücken gekehrt. Neben Agenturen wie Faktor 3, fischerAppelt, haebmau, Havas PR Germany, Markenzeichen, Palmer Hargreaves, Segmenta und Achtung ist Ketchum eine weitere namhafte Agentur mit PR-DNA, die dem Branchenverband GWA beitritt.

Sabine Hückmann, CEO von Ketchum Germany, begründet das so: „Am GWA reizt uns der ganzheitliche Ansatz: Die Kommunikationsbranche muss disziplinübergreifend zusammenarbeiten und ihren Wertbeitrag zu Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen unter Beweis stellen.“

Distanz zur GPRA

Ehemals waren Ketchum und die Vorgänger-Agenturen fest verwurzelt im deutschen PR-Markt und damit auch in der Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen (GPRA). Dirk Popp, bis 2016 CEO von Ketchum Pleon, war seinerzeit noch Mitglied im GPRA-Vorstand. Das ist lange her. Unter der Führung seiner Nachfolgerinnen bei Ketchum Pleon als CEO, Victoria Wagner (2016 bis 2018) und Sabine Hückmann (seit 2018), durchlief die Agentur einen Konsolidierungs- und Restrukturierungsprozess. Gleichzeitig ging Ketchum bis zum Austritt Ende 2022 mehr und mehr auf Distanz zur GPRA.

Inwieweit da die Einführung des neuen Qualitätsstandards Consultancy Management Standard III (CMS III) für PR- und Kommunikationsagenturen durch die GPRA eine Rolle gespielt haben könnte, darüber kann nur spekuliert werden. Fakt ist, dass die GPRA noch unter der Präsidentschaft von Christiane Schulz 2020 die neue Zertifizierung für alle Mitgliedsagenturen verbindlich eingeführt hat, um den eigenen Qualitätsanspruch im Markt zu unterstreichen. Seither haben sich die meisten Mitgliedsagenturen zertifizieren lassen. Ketchum gehörte bis zum Ende der Mitgliedschaft nicht dazu.

Keine Teilnahme am PR-Ranking

Doch auch außerhalb der Verbandswelt wurde es stiller um Ketchum im PR-Markt. So nahm Ketchum seit 2019 nicht mehr am „PR-Journal“-Ranking von Gerhard Pfeffer teil. Das geschah mit Verweis auf den Sarbanes-Oxley-Act. Hintergrund ist, dass börsennotierte amerikanische Unternehmen öffentlich keine Auskünfte über ihre Umsätze geben dürfen, sofern diese noch nicht in einem offiziellen Jahresabschluss den Börsenaufsichtsbehörden gemeldet wurden. So sind außer Ketchum (gehört zur Omnicom Group) auch Hill+Knwolton und BCW (beide WPP Group) seit 2019 nicht mehr im PR-Ranking vertreten. Jedoch legen andere Netzwerkagenturen wie Weber Shandwick (Interpublic Group of Companies) oder FleishmanHillard (wie Ketchum in der Omnicom Group) die Bestimmungen des Sarbanes-Oxley-Act weniger eng aus und nehmen weiterhin teil am PR-Ranking.

GWA-Forum „Public Relations“

Mit dem Beitritt von Ketchum zum GWA hat Hückmann auch eine neue Aufgabe übernommen: Zusammen mit dem GWA-Vorstand gründete sie das Forum „Public Relations“ und wird dieses künftig leiten. In Foren wie „Diversity, Equity & Inclusion“, „Technologie & Innovation“, „Nachhaltigkeit“, „Human Resources“, „B2B-Kommunikation“ oder „Beratung“ sollen spezifische Themen der Branche behandelt und weiterentwickelt werden.

Insgesamt zählt der GWA damit nun 144 Mitgliedsagenturen. „Der GWA wird in jeder Beziehung immer vielfältiger. Das gilt für Foren, Angebote und Initiativen, aber eben auch und gerade in Bezug auf die Mitgliedsagenturen. Neben Media-, Design-, Social-, Performance- und Event-Agenturen sind es Agenturen mit PR-Herkunft, die das Branchenbündnis facettenreicher und stärker machen,“ so Mirko Kaminski, Vizepräsident des GWA und CEO der Achtung-Agenturfamilie. Neben Achtung sind auch PR-Marktführer fischerAppelt und die Agenturen Serviceplan, Faktor 3 und Segmenta Mitglied sowohl im GWA als auch in der GPRA.

„Consultancy of the Year DACH“

Ketchum Logo 2023Laut GWA versteht sich Neumitglied Ketchum als strategischer und operativer Partner ihrer Kundinnen und Kunden beim Auf- und Ausbau ihrer Marken und ihrer Reputation bei Journalistinnen und Journalisten, Influencerinnen und Influencern sowie Mitarbeitenden und Konsumentinnen und Konsumenten bei dynamischen Veränderungsprozessen und in der digitalen Transformation, bei der Bewältigung von Krisen sowie bei gesellschaftlichen Gestaltungsaufgaben. Die Agentur arbeite strikt datenbasiert und entwickele auf diesem Fundament Kreativstrategien der Marken- und Unternehmenskommunikation.

Im März 2023 wurde Ketchum aufgrund ihrer anhaltend positiven wirtschaftlichen Entwicklung und herausragender Kundenarbeit als „Consultancy of the Year DACH“ im Rahmen der EMEA Sabre Awards prämiert. Ketchum ist in Deutschland mit über 200 Mitarbeitenden an Bürostandorten wie Dresden, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart sowie mit Mobile-Working-Modellen präsent und berät Kunden wie die Deutsche Bahn, EnBW, LBBW, MSD Merck Sharp & Dohme, Samsung, smart und Procter & Gamble.


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