Verbände BDZV-Delegierte wählen neuen Vorstand

Die Delegiertenversammlung des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) hat am 22. Mai auf einer außerordentlichen Sitzung in Berlin einstimmig erstmals einen geschäftsführenden Vorstand gewählt. Die Delegiertenversammlung ist das oberste Beschlussgremium der Spitzenorganisation der deutschen Tagespresse. Ab sofort übernehmen Matthias Ditzen-Blanke (geschäftsführender Gesellschafter „Nordsee-Zeitung“) und Stefan Hilscher (langjähriger Geschäftsführer der „Süddeutschen Zeitung“) als Vorsitzende des Vorstands. Weitere Vorstandvorsitzende ist BDZV-Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert.

Der neue Vorstand v.l.: Sigrun Albert, Matthias Ditzen-Blanke und Stefan Hilscher. (Foto: BDZV / Brundert | Nordsee-Zeitung GmbH | Barbara Gandenheimer)

Der neue dreiköpfige Vorstand löst nach der Reform des BDZV das bisherige Präsidium ab. Der letzte Präsident des Verbands war Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner, der nach den Affären bei Axel Springer im Herbst von seinem Amt zurücktrat.

Hilscher und Ditzen-Blanke kündigten an, den vor einem Jahr begonnenen Modernisierungsprozess des BDZV fortzuführen und dabei die Wünsche und Interessen aller Mitglieder nach Kräften zu berücksichtigen: „Ein einiger und solidarisch füreinander eintretender Verband, der für glaubwürdigen und herausragenden Journalismus steht und kämpft, egal ob im Lokalen, im Regionalen, Nationalen oder Internationalen, wird überzeugend sein“, betonten beide. So könne sich der Vorstand gegenüber der Öffentlichkeit und insbesondere der Politik in Deutschland und Europa erfolgreich für die Medien einsetzen.

Die Wahl markiert einen ersten Meilenstein der im Frühjahr 2022 gestarteten Reform des Verbands. Damit verbunden sind einige begriffliche Anpassungen: Anstelle des Präsidiums leitet nun ein Vorstand die Geschicke des BDZV, anstelle des Präsidenten sind drei Vorsitzende eingesetzt. Der geschäftsführende Vorstand besteht aus den Ressortvorständen sowie den drei Vorsitzenden und ersetzt das bisherige geschäftsführende Präsidium. Die veränderte Struktur soll den Veränderungen der Branche und des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfelds insgesamt Rechnung tragen. Der BDZV will damit der wachsenden Dynamik und Komplexität mit Blick auf die marktbeherrschende Stellung der Internetplattformen und den neuen Fragestellungen durch KI-Anwendungen wie beispielsweise den Herausforderungen der Medienkonvergenz in der Auseinandersetzung mit dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk begegnen.