Verbände DRPR rügt Goldstar Marketing wegen geschäftsmäßiger Täuschung der Öffentlichkeit

DRPR Logo 2020Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR), Berlin, hat erneut eine Rüge ausgesprochen. Dieses Mal traf es das auf Zypern angesiedelte Unternehmen GoldStar Marketing, Lanarca, das effektive Hilfe für Unternehmen verspricht, deren Mitarbeiter oder Produkte im Internet „ungerecht bewertet“ wurden. Untersuchungsgegenstand war, inwieweit Goldstar Marketing dafür systematisch gefälschte Bewertungen einkauft, um sie an ihre Kunden weiterzuverkaufen und damit deren Darstellung im Internet zu verbessern.

Die Recherchen des DRPR auf Basis eines Beitrags des ZDF-Magazins „Frontal 21“ haben den Verdacht bestätigt, dass es sich bei den gekauften Bewertungen von Goldstar Marketing nicht um Einzelfälle handelt. Vielmehr verstößt das Geschäftsmodell, das laut DRPR ausschließlich auf dem Verkauf von gefälschten Bewertungen beruht, generell gegen den Transparenzgrundsatz des Kommunikationskodex.

Am 15. Dezember 2020 berichtete das ZDF-Magazin „Frontal 21“ über das Geschäft mit gekauften Bewertungen, im Fokus steht der Anbieter GoldStar Marketing. Ein Mitarbeiter der Firma schildert in einem anonymen Interview detailliert das Geschäftsmodell der Firma und bestätigt das oben beschriebene telefonische Akquisevorgehen.

Aus demselben Bericht geht hervor, dass Goldstar Marketing einen falschen Geschäftsführer auf seiner Webseite präsentiert. In der Folge hatte der DRPR den Fall geprüft und eigene Recherchen vorgenommen. Im Zuge der Fallbearbeitung hatte man Gelegenheit mit dem angeblichen Geschäftsführer zu sprechen. Während des Telefonats wurde deutlich, dass es sich bei ihm um einen bezahlten Werbedarsteller handelt. GoldStar Marketing selbst reagierte nicht auf die Anfragen des DRPR.

Auf Grundlage der Rechercheergebnisse beschließt der DRPR, die Firma GoldStar Marketing wegen des Verstoßes unter anderem gegen die im Kommunikationskodex vermerkten Transparenzgebote zu rügen. Bewertungen sind für viele Nutzer ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung im Internet. Mit gefälschten Bewertungen werden daher nicht nur die potenziellen Käufer getäuscht, sondern auch der Wettbewerb verzerrt.

„Wir betrachten sowohl den Kauf als auch den Verkauf von Bewertungen als unethisch“, sagt Professor Alexander Güttler, Vorsitzender des Beschwerdeausschuss Unternehmen und Markt 1. „Wir werden ein solches Vorgehen weiterhin beobachten und ahnden“.