Verbände Investor Relations: Marktstudie zur Kommunikation von Wertsteigerungspotenzialen

Investor-Relations-Manager sehen Verbesserungspotenziale im Bereich der finanziellen und nichtfinanziellen langfristigen Werttreiber – das ist das wesentliche Ergebnis einer Marktstudie über Optimierungsmöglichkeiten für die Arbeit im Bereich Investor Relations (IR). Der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) hat gemeinsam mit der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY 300 Investor Relations-Manager börsennotierter Gesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Die Marktstudie beschäftigt sich mit Fragen und Einblicken rund um die Kommunikation kurz- und langfristiger Werttreiber und Wertsteigerungspotenzialen in der IR. Sie basiert auf einer vom DIRK und von EY durchgeführten Befragung. Die Antworten von 97 Unternehmen aus der DACH-Region flossen in die Auswertung mit ein. Davon sind 70 Prozent in Deutschland, 21 Prozent in Österreich und neun Prozent in der Schweiz börsennotiert. Rund 60 Prozent der befragten IR-Verantwortlichen der Unternehmen sind in den großen Auswahlindizes in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten.

Die rapide digitale Entwicklung hat zu einem Wandel etablierter Geschäftsmodelle und zu einer höheren Bedeutung immaterieller Vermögensgegenstände und langfristiger Werttreiber für einen fairen Unternehmenswert geführt. In diesem Umfeld ist die IR mehr denn je aufgefordert, über kurz- und langfristige sowie finanzielle und nichtfinanzielle Werttreiber im heutigen Spannungsfeld kurzfristiger Disclosures und der vermehrten Forderung langfristiger Investoren nach einer nachhaltigen Unternehmenswertsteigerung zu kommunizieren.

Die Umfrage zeigt, dass die IR-Officer Verbesserungspotenziale im Bereich der finanziellen und nichtfinanziellen langfristigen Werttreiber sehen. Insgesamt lassen sich vier wesentliche Ansätze identifizieren:

  1. Bessere Positionierung der nichtfinanziellen Erklärung bei allen IR-Stakeholdern, insbesondere bei Analysten, die im Kapitalmarkt eine Einschätzung zur fairen Unternehmenswertspanne geben. Wichtigste Bereiche sind Umwelt und Soziales/Mitarbeiter.
  2. Bessere Kommunikation der nichtfinanziellen und langfristigen Werttreiber. Wichtige Werttreiber sind die Fähigkeit zur Innovation und Disruption, die Mitarbeiter im Unternehmen sowie die Fähigkeit, neue Talente zu gewinnen. Diese gilt es genau zu analysieren und transparenter zu machen.
  3. Bessere Finanzkommunikation der finanziellen bzw. messbaren langfristigen Werttreiber wie Kundenzufriedenheit, das Portfolio an Patenten und Lizenzen sowie Mitarbeiterstruktur, -fluktuation und -zufriedenheit.
  4. Ausgewogenere Kommunikation aller Werttreiber für das Erreichen eines fairen und nachhaltigen Unternehmenswerts. Die Etablierung von Standards und klaren Messgrößen sind der Schlüssel für eine bessere Vergleichbarkeit gerade bei nichtfinanziellen Werttreibern.

So besteht trotz der Kurzfristigkeit des Kapitalmarktes die Chance, den Fokus bei allen IR-Stakeholdern auf ein umfassenderes Bild aller Werttreiber für eine nachhaltige Unternehmenswertsteigerung zu lenken.

"Die Marktstudie zeigt erneut, welchen Wertbeitrag die Investor Relations-Funktion gerade in der Kommunikation langfristiger Werttreiber in Ergänzung zur Pflicht-Finanzberichterstattung leisten kann," sagt Kay Bommer, Geschäftsführer, DIRK.

"Für viele Investoren werden langfristige und nicht-finanzielle Werttreiber immer wichtiger, um die Performance und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen beurteilen zu können. Besonders im volatilen und unsicheren Kapitalmarktumfeld sind diese Werttreiber ein wichtiger Anker für einen nachhaltigen und fairen Unternehmenswert in der IR-Praxis," resümiert Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereiches IPO and Listing Services bei EY.

Die Studie wird sowohl beim DIRK e.V. als auch bei EY hier zum Download bereitgestellt.