Branche Lutz Böhme ist tot - Trauer um einen großen PR-Menschen und Publizisten

Der Hamburger Verleger, Journalist und Vater von "text intern", Lutz Böhme, ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb er im Alter von 80 Jahren am 31. Dezember 2006 in seinem Haus in Wohltorf bei Hamburg. Wir verneigen uns vor dem großen Journalisten, der sechs Jahrzehnte die hohe Kunst der Kommunikation zelebrierte. Vor 40 Jahren gründete er gemeinsam mit seiner Frau Gisela in Hamburg den Text Verlag und erfand "text intern", ein Informationsdienst für die Kommunikations-Wirtschaft. 

Nach dem Studium an der Akademie für Publizistik in Aachen volontierte Lutz Böhme, der in Ehrenfriedersdorf im Obererzgebirge geboren wurde, bei den "Aachener Nachrichten", beim "Europa Kurier" und im Hamburger "Zeit"-Verlag. Eduard Rhein machte ihn bei "Hörzu" zum Chefreporter. Franz Burda berief ihn in die Chefredaktion von "Bunte" in Offenburg. Als Geschäftsführer und Gesellschafter der PR-Agentur UPS von Wolf Uecker kehrte er nach Hamburg zurück. Dort machte er sich 1966 mit der Lutz Böhme Beratungsgesellschaft für Public Relations selbstständig. Er gehörte zu den Mitgründern der GPRA Gesellschaft Public Relations Agenturen. Die Agentur verkaufte er später an Weber Shandwick. Für einige Jahre war er auch Verleger und Herausgeber des Branchendienstes "PR Report" (mit dem Chefredakteur Sebastian Lorff-Kossow).

Lutz Böhme war ein Netzwerker von hohen Graden, lange bevor dieser Ausdruck modern wurde: Sein Bestreben bestand darin, Menschen zusammenzubringen. Er veranstaltete zünftige Skatabende für Insider und lud die Branche zu "Bier bei Böhme" auf das Seebäderschiff "Wappen von Hamburg" ein. Dort konnten Chefredakteure entspannt mit Vorständen plaudern und Agenturchefs mit Bankdirektoren anstoßen.

Böhme hat beizeiten für seine Nachfolge gesorgt. Im April 2000 ernannte er seinen langjährigen Mitarbeiter Joachim Preigschat zum Herausgeber von "text intern". In den Folgejahren blieb er nicht nur der erste, sondern auch der kritischste Leser von "text intern". Am 11. Januar wurde Lutz Böhme im Kreis seiner Familie und der engsten Freunde beigesetzt. Erst nach diesem Abschied sollte über sein erfülltes Leben berichtet werden. Umso mehr wissen wir, wie sehr wir den Vater von "text intern" vermissen. (Text aus dem Nachruf des Text-Verlages)