Branche KI in der PR: Unterstützung mit Defiziten

Eine große Mehrheit der Kommunikationsprofis nutzt bereits Künstliche Intelligenz (KI) bei der Arbeit. Zwei Drittel der PR-Fachleute fühlen sich dabei von ihrem Unternehmen unterstützt. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch: Zwar haben die meisten Zugang zu KI-Tools, doch echte Unterstützung durch klare Strategien, Weiterbildung oder Budget bleibt oft aus. Zu diesen Ergebnissen kommt der PR-Trendmonitor von news aktuell und PER. An der Umfrage der dpa-Tochter haben 276 PR-Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und der Schweiz teilgenommen.

Die Mehrheit der Kommunikationsprofis hat Zugang zu KI-Tools, doch echte Unterstützung bleibt oft aus. (Grafik: news aktuell)

Demnach geben 67 Prozent der Befragten an, dass sie sich von ihrem Unternehmen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz unterstützt fühlen. 25 Prozent hingegen vermissen einen entsprechenden Support. 6 Prozent nutzen derzeit keine KI in ihrer Arbeit.

Zugang zu Tools vorhanden - aber wenig echte Begleitung

Ein genauerer Blick auf die Unterstützungsangebote zeigt deutliche Defizite: Von denjenigen, die sich ausreichend unterstützt fühlen, haben zwar 82 Prozent Zugang zu KI-Tools wie ChatGPT & Co. Doch trotz vorhandener technischer Möglichkeiten mangelt es an struktureller und inhaltlicher Unterstützung: Nur 29 Prozent erhalten regelmäßige Weiterbildungen zu KI-Themen. Lediglich 25 Prozent arbeiten mit klaren Leitlinien oder Strategien für den Einsatz von KI. Nur 23 Prozent bekommen fachliche Unterstützung durch interne KI-Expertinnen und -Experten. Und bloß 18 Prozent der Befragten verfügen über ein Budget für KI-Projekte. Auch regelmäßige Schulungen zu ethischen und rechtlichen Fragen im Umgang mit KI sind selten: Nur jeder zehnte Befragte erhält entsprechende Angebote (10 %).

Leitlinien, fachliche Führung und Weiterbildung Fehlanzeige

Die Begründungen derer, die sich von ihrem Unternehmen bei der Nutzung von KI nicht ausreichend unterstützt fühlen, bestätigen eben diese Defizite: An erster Stelle beklagen die Befragten das Fehlen einer Strategie oder von Leitlinien für den Einsatz von KI (47 %). Jeweils 40 Prozent kritisieren die mangelnde technische oder fachliche Unterstützung, das Fehlen von Best Practices und die unzureichende KI-Kompetenz ihrer Vorgesetzten. Ebenfalls 40 Prozent bemängeln, dass es zu wenige oder keine Weiterbildungsangebote gibt. Am Zugang zu KI-Tools scheitert es dagegen weniger: Nur 14 Prozent derjenigen, die sich nicht unterstützt fühlen, haben keinen Zugang zu ChatGPT & Co.

Über den PR-Trendmonitor: Dabei handelt es sich um eine Online-Umfrage der dpa-Tochter news aktuell und der Kommunikationsagentur PER. Befragt werden regelmäßig Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz. Die Umfrageergebnisse liefern Einblicke in Trends, Herausforderungen und Entwicklungen, die sich in der Kommunikationsbranche abzeichnen

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