Branche KI in der PR: Unterstützung mit Defiziten
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Eine große Mehrheit der Kommunikationsprofis nutzt bereits Künstliche Intelligenz (KI) bei der Arbeit. Zwei Drittel der PR-Fachleute fühlen sich dabei von ihrem Unternehmen unterstützt. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch: Zwar haben die meisten Zugang zu KI-Tools, doch echte Unterstützung durch klare Strategien, Weiterbildung oder Budget bleibt oft aus. Zu diesen Ergebnissen kommt der PR-Trendmonitor von news aktuell und PER. An der Umfrage der dpa-Tochter haben 276 PR-Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und der Schweiz teilgenommen.

Demnach geben 67 Prozent der Befragten an, dass sie sich von ihrem Unternehmen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz unterstützt fühlen. 25 Prozent hingegen vermissen einen entsprechenden Support. 6 Prozent nutzen derzeit keine KI in ihrer Arbeit.
Zugang zu Tools vorhanden - aber wenig echte Begleitung
Ein genauerer Blick auf die Unterstützungsangebote zeigt deutliche Defizite: Von denjenigen, die sich ausreichend unterstützt fühlen, haben zwar 82 Prozent Zugang zu KI-Tools wie ChatGPT & Co. Doch trotz vorhandener technischer Möglichkeiten mangelt es an struktureller und inhaltlicher Unterstützung: Nur 29 Prozent erhalten regelmäßige Weiterbildungen zu KI-Themen. Lediglich 25 Prozent arbeiten mit klaren Leitlinien oder Strategien für den Einsatz von KI. Nur 23 Prozent bekommen fachliche Unterstützung durch interne KI-Expertinnen und -Experten. Und bloß 18 Prozent der Befragten verfügen über ein Budget für KI-Projekte. Auch regelmäßige Schulungen zu ethischen und rechtlichen Fragen im Umgang mit KI sind selten: Nur jeder zehnte Befragte erhält entsprechende Angebote (10 %).
Leitlinien, fachliche Führung und Weiterbildung Fehlanzeige
Die Begründungen derer, die sich von ihrem Unternehmen bei der Nutzung von KI nicht ausreichend unterstützt fühlen, bestätigen eben diese Defizite: An erster Stelle beklagen die Befragten das Fehlen einer Strategie oder von Leitlinien für den Einsatz von KI (47 %). Jeweils 40 Prozent kritisieren die mangelnde technische oder fachliche Unterstützung, das Fehlen von Best Practices und die unzureichende KI-Kompetenz ihrer Vorgesetzten. Ebenfalls 40 Prozent bemängeln, dass es zu wenige oder keine Weiterbildungsangebote gibt. Am Zugang zu KI-Tools scheitert es dagegen weniger: Nur 14 Prozent derjenigen, die sich nicht unterstützt fühlen, haben keinen Zugang zu ChatGPT & Co.
Über den PR-Trendmonitor: Dabei handelt es sich um eine Online-Umfrage der dpa-Tochter news aktuell und der Kommunikationsagentur PER. Befragt werden regelmäßig Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz. Die Umfrageergebnisse liefern Einblicke in Trends, Herausforderungen und Entwicklungen, die sich in der Kommunikationsbranche abzeichnen
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