Branche Erfolgsfaktoren für Transformation: Mit Weiterbildung und Training gegen Kompetenzdefizite

Die Digitalisierung stellt Kommunikationsabteilungen vor große Herausforderungen. Kompetenzdefizite in den Teams und die Integration verschiedener Systeme sind nur einige der Hürden. Doch es gibt Hoffnung: Investitionen in Schulungen und Trainings nehmen zu und sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für die digitale Transformation. Schneller erfolgreich mit einer Kompetenz-Roadmap.

Thomas Mickeleit sind Kompetenzdefizite bei der Digitalisierung aktuell eine große Hürde. (Foto: AG CommTech)

Der folgende Beitrag von Thomas Mickeleit ist dem neuen „CommTech Newsletter“ entnommen, der am 5. Februar erscheint. Im Rahmen der Medienpartnerschaft mit der AG CommTech bringt das PR-JOURNAL hier vorab den Artikel „Erfolgreiche Digitalisierung startet mit Weiterbildung und Training“.

Von Thomas Mickeleit

Der CommTech Index Report 2024/2025 legt die Nöte von Kommunikationsabteilungen bei ihren Digitalisierungsanstrengungen schonungslos offen. Die größten Hürden neben der Integration der verschiedenen Systeme liegen in Kompetenzdefiziten der Teams. Für 57 Prozent der Befragten stellt sich dieses Problem insgesamt. In einigen Branchen wie Versorgungswirtschaft, Handel oder dem Finanzwesen werden die Kompetenzdefizite sogar als wichtigste Hürde identifiziert. Es gibt eine gute Nachricht, denn es ist Bewegung erkennbar, diese Defizite abzubauen. Bei den Investitionsabsichten machen „Schulungen und Trainings“ einen gewaltigen Sprung nach vorne.

Weiterbildung und Trainings obligatorisch

Wollten 2023 nur 35 Prozent der Befragten mehr in Schulungen und Trainings investieren, sind es aktuell 62 Prozent, nur getoppt von Investitionen in KI-Tools. Das ist ermutigend, denn aus der Evaluation von erfolgreichen Digitalisierungsprojekten kristallisiert sich ein Erfolgsfaktor klar heraus. Am Anfang steht die Kompetenzentwicklung in den Teams. Dass dem so ist, folgt einer simplen Logik. Wenn die Kompetenz fehlt, die richtigen Tools auszuwählen und sie anzuwenden, kann die Transformation nicht gelingen. Dass der Europäische AI-Act den Anwendern von KI zudem die gesetzliche Pflicht zur Weiterbildung in Sachen KI auferlegt, macht das Angebot von Weiterbildung und Trainings obligatorisch.

Kommunikationsabteilungen sind deshalb gut beraten, in einem Assessment auf individueller Ebene festzustellen, wo Defizite vorhanden sind, diese auch mit den Interessen der Mitarbeitenden zu matchen und spezifische Weiterbildungsangebote und Trainings bereitzustellen. Als übergeordnetes Ziel steht die Schaffung einer Datenkultur im Raum, die weit über die Beherrschung von Tools hinausgeht. Es geht vielmehr um die Schaffung einer Innovationskultur, die auf Neugier, Offenheit, Experimentierfreude setzt und agile Strukturen befördert. Ulrike Schiermeister von E.ON Deutschland weist darauf in ihrem Beitrag im CommTech Index Report nachdrücklich hin.

Viele Experimente, wenig Strategie

Wenn es um den Einsatz von KI geht, werden Kommunikationsabteilungen nochmals vor neue Herausforderungen gestellt. Bislang ist zu beobachten, dass hier viel experimentiert, aber wenig strategisch vorgegangen wird. Es liegt auf der Hand, dass der Wunsch nach mehr Schulungen und Trainings nicht zuletzt durch die Verfügbarkeit von generativer KI befördert wurde. Auch dabei darf es aber nicht allein um Tool-Kompetenz gehen, denn mit der Nutzung von KI entsteht für die Anwender eine größere Verantwortung in Bezug auf rechtliche Fragen, Compliance und Ethik. Kommunikationsverantwortliche müssen sich damit auseinandersetzen. Wie stelle ich die Umsetzung der DRPR-Richtlinie für KI um? Welche Konsequenzen hat der AI-Act für die in der Kommunikation eingesetzten Use-Cases? Erfolgreiche Digitalisierung startet mit der Erarbeitung einer Kompetenz-Roadmap, die all diese Aspekte umfasst. Der Jahresanfang ist ein guter Zeitpunkt, damit zu beginnen.

Über den Autor: Thomas Mickeleit ist Gründer der AG CommTech, der sich inzwischen mehr als 600 digital-affine Kommunikatorinnen und Kommunikatoren angeschlossen haben. Mit seiner Beratungsboutique begleitet er Kommunikationsabteilungen bei ihrer digitalen Transformation. Mickeleit war unter anderem 15 Jahre Kommunikationschef von Microsoft Deutschland.

„CommTech Newsletter“
Der Beitrag von Thomas Mickeleit erscheint am 5. Februar im neuen „CommTech Newsletter“. Der Newsletter richtet sich an die inzwischen mehr als 600 Mitglieder der AG CommTech und alle an der Digitalisierung von Kommunikation interessierten Personen. Weitere Informationen über die AG CommTech, deren Medienpartner das PR-JOURNAL ist, sowie ein Bestellformular für den Newsletter finden sich hier auf der Website der AG CommTech.

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