Branche ENUR: Neues Beratungsnetzwerk für bessere Cyber-Resilienz
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Hackerangriffe, Lösegeldforderungen und der Diebstahl von Daten – der deutschen Wirtschaft entsteht jährlich ein Schaden von rund 203 Milliarden Euro durch Cyberkriminalität. In den Fokus rücken insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen. Aus dem 2021 gegründeten Expertennetzwerk für Unternehmensresilienz (ENUR) hat sich nun die ENUR Crisis Management GmbH gegründet. Mit der Formierung der Beratungsgesellschaft reagiert das Netzwerk auf die steigende Nachfrage nach Expertise in der Prävention von Cyberattacken. Mit beteiligt ist die Hamburger Kommunikationsberatung ORCA van Loon.
Cyberangriffe auf die deutsche Wirtschaft sorgen mittlerweile täglich für Schlagzeilen. Immer stärker sind auch kleine und mittelständische Unternehmen betroffen, die jedoch anders als große Konzerne meist schlecht gewappnet sind für Cyberattacken. Seit seiner Gründung 2021 hat sich das interdisziplinäre Expertenteam ENUR durch zahlreiche Live-Simulationen von digitalen Sicherheitsvorfällen im Mittelstand einen Namen gemacht und für die hohen finanziellen und reputativen Schäden sowie die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen sensibilisiert.
Für Unternehmer, von Unternehmern
Nun geht das Expertennetzwerk noch einen Schritt weiter: Mit der Gründung der Beratungsgesellschaft ENUR Crisis Management GmbH bietet ENUR eine Antwort auf den Umbruch am Markt für Cyberversicherungen. Denn die Vielzahl an Cyber-Attacken macht Cyberversicherungen zu einem zunehmend riskanten Geschäft für Risikoträger. „Die Cyberangriffe werden für mittelständische Unternehmen zunehmend schwerer zu versichern oder die Prämien stehen nicht mehr in einem wirtschaftlichen Verhältnis zur Versicherungsleistung“, verdeutlicht Frederik C. Köncke, ENUR-Gründungsmitglied und Geschäftsführer der Robert Schüler Versicherungsmakler GmbH & Co. KG.
ENUR bietet dafür eine interdisziplinäre und deutschlandweit einzigartige Alternative: Spezialisten aus den fünf zentralen Gewerken der Cyber-Resilienz – IT-Sicherheit, Recht, Versicherungen, Krisenkommunikation und Krisenmanagement – stellen Mittelstand und Industrie ein ganzheitliches Maßnahmenpaket zur Verfügung, mit einer Kombination aus Präventionsleistungen und der Reaktion im Akutfall. Für ein fixes jährliches Honorar inkludiert dieses neben einer 24/7 Rufbereitschaft und der Ad-Hoc-Unterstützung im akuten Krisenfall insbesondere auch individuelle Präventionsmaßnahmen.
Holistischer Beratungsansatz punktet durch Schnelligkeit
„Im Cyberkrisenfall ist neben der Schnelligkeit auch eine effiziente Koordination innerhalb der Unternehmensbereiche notwendig. Hier punktet die ENUR Crisis Management GmbH ebenfalls durch ihren holistischen Beratungsansatz und eine eingespielte Koordination der Gewerke“, erklärt Sebastian Reis, Sicherheitsberater des Beratungsunternehmens für Risiko- und Krisenmanagement Result Group.
An erster Stelle steht dabei die Bildung einer IT-Taskforce, weiß Wolfgang Straßer, Geschäftsführer des IT-Sicherheitsunternehmens @-yet GmbH: „Um den Schaden einzugrenzen, müssen die IT-Systeme schnellstens abgesichert und ein Notbetrieb aufgebaut werden. Zudem muss herausgefunden werden, wie die Angreifer vorgegangen sind“. Insbesondere, wenn sich dabei herausstellt, dass auch personenbezogene Daten betroffen sind, müssen sich Unternehmen auch schnellstmöglich rechtlich absichern. „Wenn personenbezogene Daten geflossen sind, muss innerhalb von 72 Stunden Meldung an die zuständige Datenschutzbehörde gemacht werden“, erklärt Dr. Jürgen Hartung, Datenschutzexperte und Partner der Kanzlei Oppenhoff.
„Unternehmen müssen im Cyberkrisenfall viele unterschiedliche Stakeholder gleichzeitig managen. Das geht über die Kompetenzen einer Marketingabteilung weit hinaus. Stattdessen braucht es erfahrene Kommunikationsstrategen, die sich in enger Abstimmung mit Geschäftsführung und rechtlichen Beratern befinden“, erklärt auch Hendrik Schulze van Loon, Managing Partner der Kommunikationsberatung ORCA van Loon.
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