Branche StepStone Gehaltsreport 2023: Bruttomediangehalt in Marketing und PR über dem Durchschnitt

Ärztinnen und Ärzte sind weiterhin Deutschlands Spitzenverdiener, während Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe am Ende der Gehaltsskala rangieren. Wie der Gehaltsreport 2023 der Recruiting-Plattform StepStone, Düsseldorf, weiter ergab, liegt das Bruttomediangehalt deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aktuell bei 43.800 Euro. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher als das Mediangehalt liegen. Die Berufsgruppe Marketing und PR, weiter wird im StepStone Gehaltsreport 2023 nicht differenziert, liegt hier mit einem Bruttomediangehalt von 49.249 Euro deutlich über dem Durchschnitt. Das gilt leider auch für den Gender-Pay-Gap in der Branche.

Die Grafik aus dem StepStone Gehaltsreport 2023 zeigt Zahlen für die Berufsgruppe Marketing und PR. Besonders gravierend: der Gender-Pay-Gap von fast 20 Prozent in der unbereinigten Fassung. (Quelle: StepStone Gehaltsreport 2023)

Der Gehaltsreport 2023 von StepStone ordnet die ermittelten Zahlen nach verschiedenen Kriterien wie Berufsgruppen, Branchen, Gender-Pay-Gap, Region und Bildungsabschluss. Die „PR-Journal“-Redaktion hat die angegebenen Werte aus Marketing und PR jeweils in Relation gestellt, um eine bessere Einordnung des Gehaltsniveaus in der Marketing- und Kommunikationsbranche zu ermöglichen. Alle Gehaltsdaten weisen dabei den Medianwert aus.

Berufsgruppen: Ärztinnen und Ärzte verdienen am meisten

  • Ärztinnen und Ärzte führen die Gehaltstabelle an. Sie bekommen mit einem Bruttomediangehalt von 93.800 Euro mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.
  • Im weiteren Ranking der Berufsgruppen folgen Unternehmensberaterinnen und -berater (54.000 Euro), Ingenieurinnen und Ingenieure (52.600 Euro) sowie IT-Berufe (52.000 Euro).
  • Auf Rang 5 folgt die Berufsgruppe Marketing und PR (49.250 Euro)
  • Angestellte im Hotel- und Gastgewerbe verdienen im Berufsgruppenvergleich am wenigsten (35.700 Euro).

Branchen: Bankensektor zahlt die höchsten Gehälter

  • Besonders viel verdienen Beschäftigte im Bankensektor (57.600 Euro) sowie in der Luft- und Raumfahrtindustrie (56.200 Euro). Mit einem Bruttomediangehalt von 54.800 Euro belegt die Pharmabranche den dritten Platz.
  • Einen Mittelplatz dürfte hier die Marketing- und die PR-Branche belegen, die Werte für eine Einordnung nach Branchen wurden aber nicht angegeben.
  • Den Schluss bilden die Handwerksbranche (37.500 Euro), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Gartenbau (36.100 Euro) sowie das Gastgewerbe (34.200 Euro).
  • Das Gehalt steigt mit Unternehmensgröße: Während Arbeitgeber mit bis zu 50 Beschäftigten ein Bruttomediangehalt von 38.200 Euro bezahlen, verdienen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei großen Unternehmen (> 5.000 Beschäftigte) mit 53.700 Euro 41 Prozent mehr.
    Auch in Marketing- und PR-Berufen steigen die Gehälter mit der Größe des Unternehmens: 1 – 50 Beschäftigte: 41.231 Euro; 51 – 500: 47.817 Euro; 501 – 5.000: 52.478 Euro; > 5.000: 62.171 Euro.

Gender Pay Gap: Frauen verdienen in Marketing und PR rund 20 Prozent weniger

  • Männer verdienen mit einem Mediangehalt von 46.008 Euro 13,1 Prozent mehr als Frauen (40.000 Euro).
  • Klammert man Einflussfaktoren wie das Alter, die Branche, den Beruf, die Ausbildung, die Berufserfahrung, die Unternehmensgröße, das Bundesland, die Stadt und die Personalverantwortung auf das Gehalt von Männern und Frauen aus, liegt der bereinigte Gender Pay Gap allerdings bei 6,8 Prozent.
  • In der Berufsgruppe Marketing und PR erhalten Männer ein Mediangehalt von 55.939 Euro, bei Frauen sind es 44.883 Euro. Der unbereinigte Gender-Pay-Gap beträgt somit sage und schreibe 19,76 Prozent und liegt damit weit über dem Gesamtdurchschnitt.

Region: Gehälter in Hamburg und Baden-Württemberg rund 10 Prozent über dem Schnitt, Ost-West-Gefälle bei 15 Prozent

  • Westliche Bundeslänger führen das Ranking an: In Hamburg ist das Gehalt mit 48.100 Euro am höchsten. Den zweiten Platz belegt Baden-Württemberg mit 48.000 Euro, gefolgt von Hessen mit 47.800 Euro. Schlusslichter sind Thüringen (36.600 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (36.200 Euro) und Sachsen-Anhalt (36.100 Euro).
    Dieses Gefälle besteht auch für Angehörige der Berufsgruppe Marketing und PR: Allerdings hat StepStone hier eine andere Rangfolge bei den Gehältern in den Bundesländern ermittelt. Es führt Hessen (55.163 Euro) vor Bayern (52.520 Euro) und Hamburg (52.096 Euro). Die Schlusslichter kommen hier ebenfalls aus dem Osten: Brandenburg (39.959 Euro), Sachsen-Anhalt (40.105 Euro) und Sachsen (40.396 Euro).
  • Insgesamt über alle Berufsgruppen hinweg beträgt das Ost-West-Gefälle 15 Prozent (ohne Berlin) bei 38.700 Euro in Ostdeutschland und 45.500 in Westdeutschland.
  • Das allgemeine Ranking der Großstädte dominiert Stuttgart mit 54.100 Euro. Es folgen Frankfurt am Main (54.000 Euro) und Karlsruhe (49.600 Euro).

Bildung: Akademischer Abschluss und Personalverantwortung sorgen für deutliches Gehaltsplus

  • Ein Universitäts- oder Hochschulabschluss führt zu höherem Bruttogehalt: Akademikerinnen und Akademiker verdienen 58.600 Euro und damit rund 41 Prozent mehr als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Studienabschluss (41.500 Euro).
    Marketing und PR: Auch hier bekommen Fachkräfte mit Studienabschluss mit 52.225 Euro rund 15 Prozent mehr Gehalt als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Studienabschluss, sie kommen auf 45.360 Euro.
  • Führungskräfte verdienen fast 20 Prozent mehr: Das Gehalt von Arbeitnehmerinnen und -nehmern mit Personalverantwortung liegt mit 50.100 Euro deutlich über dem von Beschäftigten ohne Personalverantwortung (41.100 Euro).
    Im Bereich Marketing und PR geht die Schere noch weiter auseinander. Führungskräfte mit Personalverantwortung verdienen mit 61.126 Euro ein Drittel mehr als Beschäftigte ohne Weisungsbefugnis für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 45.731 Euro überwiesen bekommen.
  • Berufserfahrung hat einen positiven Effekt aufs Gehalt: Während Berufseinsteigerinnen und -einsteiger 35.000 Euro verdienen, steigt das Gehalt nach mehr als elf Jahren auf 49.300 Euro.
    Marketing und PR: Hier liegen laut StepStone die Neulinge im Beruf mit 36.013 auf einem ähnlichen Niveau, sie kommen jedoch deutlich schneller voran und verdienen nach sechs bis zehn Jahren bereits 54.637 Euro.

Über den StepStone Gehaltsreport 2023

Für den Gehaltsreport wurden 561.761 Vergütungsdaten ausgewertet, die im Zeitraum Januar 2021 bis November 2022 erhoben wurden. Davon stammen 69 Prozent von Männern und 31 Prozent von Frauen. Der Anteil von Beschäftigten mit Personalverantwortung beträgt 32 Prozent. Alle Gehaltsdaten sind in Euro aufgeführt und weisen den Median aus, sofern nicht anders angegeben. Im Vergleich zum Gehaltsreport 2022 hat sich in diesem Jahr die Methodik der Erhebung und der Auswertung geändert. Die Angaben und Gehälter des Gehaltsreports 2023 sind daher nicht direkt mit dem Report 2022 vergleichbar. Der StepStone Gehaltsreport 2023 steht hier zum Download zur Verfügung.