Die Mehrheit der PR-Schaffenden nutzt bereits Daten für die Erstellung von Kommunikationsinhalten. Zu wenig Zeit, unstrukturierte Daten und fehlendes Budget sind die größten Hürden bei der Umsetzung von Daten-PR. Zu diesem Ergebnis kommt der PR-Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor, beide Hamburg. An der Online-Befragung der dpa-Tochter und Faktenkontor haben im Februar 2022 231 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz teilgenommen.
Daten-PR oder auch Data Storytelling etabliert sich zunehmend in der Unternehmenskommunikation. Bereits 62 Prozent der Kommunikationsprofis nutzen Daten, um mit ihnen PR-Inhalte zu erstellen. 28 Prozent hingegen setzen bisher keine Daten-PR ein und haben es auch nicht für die Zukunft geplant. Die größte Herausforderung bei der Umsetzung von Daten-PR ist der Mangel an Zeit: 39 Prozent der Befragten haben schlichtweg keine Kapazitäten, die Daten(-massen) auszuwerten und daraus Storys zu entwickeln. An zweiter Stelle der Hürden steht die mangelhafte Qualität der Daten: In jedem dritten Unternehmen liegt zu wenig strukturiertes Datenmaterial vor (33 %). Fast ebenso oft fehlt es am Budget, um etwa externe Umfragen oder Studien zu beauftragen (31 %).
Auch mangelt es an passenden Tools: 28 Prozent der Befragten vermissen geeignete Software im Unternehmen, um Daten aus den Systemen zu extrahieren, zu analysieren und auszuwerten. Fast genauso oft fehlt es nach Meinung der PR-Profis an der erforderlichen Kompetenz für Daten-PR: 27 Prozent glauben, dass es in ihrem Unternehmen zu wenig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt, die Daten auswerten und/oder Daten (auch interaktiv oder animiert) visualisieren können. Jedes vierte Unternehmen verfügt außerdem über zu viele unterschiedliche Datenquellen, die eine stringente Auswertung komplex, zeitaufwändig oder ganz unmöglich machen (24 %).
In jedem fünften Unternehmen verhindert eine schlechte interne Vernetzung erfolgreiche Daten-PR: 20 Prozent der Kommunikationsprofis beklagen, dass Abteilungssilos und eine mangelnde interne Zusammenarbeit den Zugriff auf die benötigten Daten erschweren.
Ebenso häufig verhindern Datenschutzregeln das Auslesen und Analysieren der Daten (20 %). Kaum seltener bremsen sich die Befragten aber selbst aus: 19 Prozent fehlt es schlichtweg an Kreativität, um aus den Daten erzählenswerte Geschichten zu machen. Am eigenen Willen scheitert es dabei aber nicht: Nur acht Prozent der PR-Profis mangelt es an der nötigen Motivation, Daten-PR zu lernen.
Daten-PR-Kenntnisse: befriedigend
Jeder vierte Kommunikationsprofi schätzt seine eigene Kompetenz in Sachen Daten-PR als befriedigend ein und würde sich die Schulnote 3 geben (26 %). Nur drei Prozent bescheinigen sich ein "sehr gut".
Jeder fünfte Befragte beurteilt seine eigenen Kenntnisse in Daten-PR mit der Note "gut" (21 %). Ebenso häufig geben sich die Befragten allerdings die Note "mangelhaft" (23 %). Jeder zehnte PR-Profi schreibt sich bei Daten-PR die Note 4 zu (11 %). Gar keine Kompetenz in dieser Disziplin haben wiederum nach eigener Einschätzung acht Prozent der PR-Schaffenden (Note 6).
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