Nachhaltigkeitsberichte und Zertifizierungen werden am häufigsten eingesetzt, so belegen Unternehmen Nachhaltigkeit in der Kommunikation. (Grafik: newsaktuell / Faktenkontor)

Wenn Unternehmen zu ihrem Nachhaltigkeitsengagement kommunizieren, belegen sie es überwiegend mit formellen Formaten wie dem Nachhaltigkeitsbericht, Zertifizierungen oder eigenen Verhaltens- bzw. Lieferantenkodizes. Das ist ein zentrales Ergebnis aus dem aktuellen PR-Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor, beide Hamburg. An der Befragung zur Bedeutung von Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitskommunikation haben im Februar 2022 244 Kommunikationsprofis aus Deutschland und der Schweiz teilgenommen.

Demnach wird Nachhaltigkeit zwar bereits bei der überwiegenden Mehrheit der deutschen und schweizerischen Unternehmen großgeschrieben: 83 Prozent der Befragten geben an, dass sie in ihrer Firma eine sehr wichtige bzw. eher wichtige Rolle spielt. Doch nur bei einer Minderheit ist Nachhaltigkeit fester Bestandteil der Unternehmensstrategie und somit stark integriert im Unternehmen (45 %). Etwas weniger integriert, aber dennoch strategisch angegangen wird Nachhaltigkeit bei einem guten Fünftel der Befragten: 22 Prozent haben eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie neben der Unternehmensstrategie. In fast jedem dritten Unternehmen gibt es hingegen keine Strategie für Nachhaltigkeit (29 Prozent).

Ebenso ein gutes Drittel kommuniziert bisher nicht über die eigene Nachhaltigkeit (34 %). Bei einer deutlichen Mehrheit der Befragten findet allerdings bereits Nachhaltigkeitskommunikation statt (63 %). Dabei belegen die meisten ihr Engagement mit formellen Formaten: An erster Stelle steht der Nachhaltigkeitsbericht (62 %), an zweiter Stelle Zertifizierungen (60 %) und an dritter Stelle Verhaltens- bzw. Lieferantenkodizes (39 %).

Eine Minderheit untermauert das eigene Nachhaltigkeitsengagement mit anderen Kommunikationsformaten wie beispielsweise Vorträgen, Videos, Newslettern und Pressemitteilungen (13 %) oder durch sonstiges Engagement wie etwa der Teilnahme an Initiativen, Awards oder Studien (9 %). Jedes zehnte Unternehmen kommuniziert zwar über die eigene Nachhaltigkeit, liefert aber keine Belege (11 %).

Umweltaspekte nehmen den meisten Platz in der Nachhaltigkeitskommunikation der befragten Unternehmen ein: 91 Prozent berichten etwa über ihren Beitrag zu Klima- und Umweltschutz oder zu ihren CO2-Emissionen. An zweiter Stelle der kommunizierten Nachhaltigkeit stehen soziale Aspekte: 74 Prozent informieren zum Beispiel über Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Ausbildungsprogramme im Unternehmen. Etwas seltener wird hingegen über unternehmerisches Wirken zum Wohl der Gesellschaft berichtet, etwa durch Spenden, Stiftungen oder Corporate Volunteering-Angebote (67 %). Der verantwortungsvolle Umgang mit den Marktteilnehmerinnen und -teilnehmern – beispielsweise durch faire Kunden- und Dienstleisterbeziehungen oder Antikorruptionsmaßnahmen – ist bei der Hälfte der Befragten Thema der Nachhaltigkeitskommunikation (51 %).

Die Ergebnisse auf einen Blick:

1. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen?

  • Sehr wichtig + eher wichtig 83%
  • Eher unwichtig + vollkommen unwichtig 15%
  • Weiß nicht 2%

2. Wie integriert ist Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen?

  • Nachhaltigkeit ist fester Teil der Unternehmensstrategie 45%
  • Es gibt keine Nachhaltigkeitsstrategie 29%
  • Es gibt eine Nachhaltigkeitsstrategie neben der Unternehmensstrategie 22%
  • Weiß nicht 4%

3. Kommuniziert Ihr Unternehmen über die eigene Nachhaltigkeit?

  • Ja 63%
  • Nein 34%
  • Weiß nicht 3%

4. Wie belegt Ihr Unternehmen sein Nachhaltigkeitsengagement in der Kommunikation?

  • Nachhaltigkeitsbericht 62%
  • Zertifizierungen 60%
  • Verhaltens- bzw. Lieferantenkodizes 39%
  • Sonstige Kommunikation und PR 13%
  • Nachhaltigkeitsengagement wird nicht belegt 11%
  • Sonstiges (Initiativen, Awards, etc.) 9%
  • Weiß nicht 3%

5. Zu welchen Aspekten von Nachhaltigkeit kommuniziert Ihr Unternehmen?

  • Umwelt (Klima- und Umweltschutz, CO2-Emissionen, etc.) 91%
  • Mitarbeitende (Arbeits- und Gesundheitsschutz, Diversity, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Aus- und Weiterbildung, etc.) 74%
  • Gesellschaft (Corporate Volunteering, Stiftung, Spenden, Sponsoring, etc.) 67%
  • Markt (Kundenbeziehungen, Qualität, Menschenrechte, Korruptionsbekämpfung, etc.) 51%

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