Weber Shandwick entwickelte die Kampagne für die Deutsche DepressionsLiga. Die Berliner Agentur Ultra OOH stiftet die Street Graffitis und Projektionen in ganz Berlin. (Foto: Weber Shandwick)

„Du wartest 5 Minuten, andere 22 Wochen“ – seit diesem Wochenende findet man in ganz Berlin Street Graffitis mit dieser und ähnlichen Botschaften. Und zwar überall dort, wo man wartet: Von Hauptbahnhof, Konnopke’s Imbiss und Zulassungsstelle bis zu Rosenthaler Platz, Reichstag und Berghain, wo sich am Wochenende schon mal kilometerlange Schlangen bilden. Die Botschaften machen Passanten auf etwas aufmerksam, was niemand gerne macht: warten. Doch während man vorm Imbiss oder am Bahnsteig nur wenige Minuten warten muss, warten andere im Durschnitt 22 Wochen – „auf einen Therapieplatz, der potenziell Leben rettet“, so eine Kernbotschaft der Mental-Health-Kampagne für die Deutsche DepressionsLiga.

Entwickelt wurde die Kampagne von der internationalen Marketing- und Kommunikationsagentur Weber Shandwick für die Deutsche DepressionsLiga e.V., die einzige bundesweit aktive Patientenvertretung für an Depressionen erkrankte Menschen.

„Keiner wartet gerne! Selbst, wenn es nur ein paar Minuten sind. Um auf die wochenlangen Therapiewartezeiten aufmerksam zu machen, nutzen wir deshalb Momente, in denen Menschen gerade selbst warten müssen“, erklärt Caroline Mattias, Senior Creative bei Weber Shandwick. 

Unterstützt wird die Kampagne von Ultra OOH, einer Berliner Agentur für Guerilla Marketing, Brand Experiences und Sonderumsetzungen, die Street Graffitis und Projektionen in ganz Berlin stiftet.

„In Berlin gibt es mehr als genug Orte, an denen man warten muss – das bietet sich natürlich perfekt an für eine Guerilla-Kampagne zum Thema Therapie-Wartezeiten“, so Mathias Braun, Managing Director bei Ultra OOH.

Nicht nur in Berlin, sondern auch in den sozialen Medien ging es an diesem Wochenende um das Thema Warten. Zahlreiche Prominente und Influencerinnen und Influencer machten auf die langen Therapiewartezeiten aufmerksam. Einige ließen ihre Community (Followerschaft) sogar symbolisch 22 Sekunden warten – eine kurze Zeitspanne, die sich in der Schnelllebigkeit der sozialen Medien jedoch wie eine Ewigkeit anfühlt. 

“Wir alle wissen, wie es sich anfühlt zu warten. Das funktioniert in allen Kanälen. Ob auf Social Media oder als clevere Guerilla Out-of-Home-Kampagne”, sagt James Nester, Executive Creative Director bei Weber Shandwick.

Derzeit beträgt die Wartezeit auf einen ambulanten Therapieplatz durchschnittlich 22 Wochen, also knapp fünf Monate. Das zeigte eine Umfrage des Verbands für psychologische Psychotherapeuten. Die Deutsche DepressionsLiga fordert, das Thema ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. In einer Petition, die bereits über 55.000 Unterschriften generiert hat, verlangen sie eine schnelle und konsequente Reform der psychotherapeutischen Bedarfsplanung. Denn laut der Deutschen DepressionsLiga e.V. rette jeder Tag Leben. Dies zeigen auch die Erlebnisberichte, die in einem digitalen Wartezimmer auf der Website der Deutschen DepressionsLiga e.V. gesammelt werden.

Am 10. Oktober, dem Welttag für psychische Gesundheit, wird die Petition in Berlin an die Politik übergeben. Die Deutsche DepressionsLiga e.V. erhofft sich durch die öffentliche Aufmerksamkeit, dass dem Warten endlich ein Ende bereitet wird und Betroffene zeitnah die Hilfe bekommen, die sie so dringend brauchen.  


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