Hatten Spaß an einer lebendigen Diskussion, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussion an der Universität Duisburg-Essen. (© Johanna Vogel)

Worin liegen die Vorteile bei einer kleinen versus einer großen Agentur? Woran erkenne ich überhaupt eine gute Agentur? Welche Forderungen kann ich beim Bewerbungsgespräch einbringen? Und welche Fördermöglichkeiten bieten Agenturen an? Eine außerordentlich lebendige Diskussion führten unter Moderation von „PR-Journal“-Chefredakteur Thomas Dillmann die Young Professionals der Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen in Deutschland (GPRA) am 31. Mai im Rahmen der „PR-Journal“-Roadshow an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Geladen hatten die Fakultät für Geisteswissenschaften, das Zentrale Praktikumsbüro und die studentische PR-Initiative KommEct.

„Das Agenturumfeld ist der perfekte Berufsstart in das Kommunikationsfeld. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Vielfalt der Aufgabenbereiche in Agenturen und der steigenden Anforderungen, ist es uns als Verband ein besonderes Anliegen, die Qualitätsführerschaft im Sinne unserer Kundinnen und Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv weiterzuentwickeln“, sagt Jelena Mirkovic, Präsidiumsmitglied der GPRA, über die Rolle der GPRA in der Branche. „Uns ist es extrem wichtig, Impulse zu setzen und den Wandel mitzugestalten.“

Das starke Statement in ihrem Impulsvortrag lässt nicht lange auf Rückfragen und Einordnung warten. Wie ist es eigentlich in einer Agentur? Wie flexibel sind Agenturen in der Planung von Karrieren? Welche „Wege“ führen in und durch die Agentur? Woran erkennt man den Unterschied zwischen Fortbildung und ausgenutzt werden?

Bewerbungsgespräch als gegenseitiges Kennenlernen

Magdalena Alting, Volontärin bei crossrelations brandworks GmbH, Duisburg, kann die vielen Fragezeichen der Studiereden gut nachempfinden: „Ich kann mich erinnern, dass ich wirklich großen Respekt vor meinem ersten Vollzeit-Job hatte. Aber je mehr Gespräche man führt, desto mehr findet man heraus: über den Arbeitgeber, über den Job und auch über die eigenen Ziele und Wünsche.“ Das Bewerbungsgespräch, so führt sie weiter aus, solle nicht als einseitiges, sondern vielmehr als gegenseitiges Kennenlernen verstanden und auch genutzt werden.

„Der Nachwuchs ist in einer guten Verhandlungsposition“, ergänzt Mirkovic. „Neben den konkreten Fragen zu Inhalten der Ausbildung, Länge und Vergütung, sollte jeder und jede grundsätzlich individuell verhandeln. Zusätzliche Fortbildungen können ein Thema sein, Sonderleistungen wie Tickets für den Nahverkehr oder auch Boni-Modelle können von Beginn an mitgedacht werden. Als GPRA-Agenturen haben wir einen klaren Rahmen für das Set-Up und die Qualität der Weiterqualifizierung im Rahmen eines Traineeships gesteckt.“

Dass auch die individuelle Betreuung und Förderung – beispielsweise durch ein Mentorship – Teil der Überlegungen sein solle, bringt Dillmann in die Diskussion ein und betont, dass die Ausbildung in der Agentur als Möglichkeit verstanden werden muss, den Weg für die künftige Karriere zu ebnen. Und dazu gehöre auch, herauszufinden, welchen Weg man einschlagen kann und will.

„Die Arbeit muss mir etwas geben“

„Mir ist es ganz wichtig, dass mir die Arbeit nicht nur Energie zieht, sondern auch Energie gibt“, sagt Maike Paulus, Junior Beraterin und Wissensmanagerin bei der komm.passion GmbH, Düsseldorf, die ihren Job erst Anfang Mai 2022 angetreten hat. „Ich will nicht nur der Arbeit geben – die Arbeit muss auch mir etwas geben.“ Damit meint sie nicht nur die Flexibilität, zwischen Homeoffice und Office zu wählen, sondern auch die Möglichkeit, die Agentur und deren Arbeit aktiv mitzugestalten. Dazu gehören ein agiles Mindset innerhalb der Agentur und Socializing-Optionen.

„Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, das Unternehmen gut anzuschauen“, stimmt Jonathan Lautenschläger, Assistant Account Executive bei FleishmanHillard, Frankfurt am Main, zu. „Ich habe mich gefragt, welche Themen grundsätzlich von der Agentur bespielt werden und wie das zu mir passt. Möchte ich mich breit aufstellen oder spezialisieren? Und man muss sich die Menschen anschauen, mit denen man zusammenarbeiten möchte und wird.“

Komfortable Situation für den Nachwuchs

Kommunikationsagenturen zeichnen sich seit jeher durch ein hohes Maß an Flexibilität aus. Sie bieten zum einen zahlreiche Optionen für individuelle Bedürfnisse und zum anderen auch geschützte Rahmenbedingungen und Sicherheiten, unter anderem in Form des CMS III-Gütesiegels, nach dem sich Agenturen zertifizieren lassen können. Beim Consultancy Management Standard (CMS III) handelt es sich um einen erweiterten Qualitätsstandard für PR- und Kommunikationsagenturen. „Habt keine Angst zu scheitern“, sagt Mirkovic. „Sucht euch ein Umfeld, das euch fordert und fördert. Sucht euch einen Arbeitsplatz, an dem ihr Spaß habt.“ Worte, die sich die Jobeinsteiger vor 20 oder auch nur zehn Jahren nicht hätten träumen lassen.

Die „PR-Journal“-Roadshow geht weiter. Unter anderem sind Stationen in München und Stuttgart in Planung.


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