Pressestellen wissen häufig nicht Bescheid über die tagesaktuellen Reputationswerte ihres Unternehmens. Befragt wurden 178 PR-Entscheider. (Grafik: IMWF)

Viele Pressestellen deutscher Unternehmen befinden sich im Blindflug. Wichtige Fakten zur Reputation oder zu veröffentlichten Beiträgen über ihre Firma können sie kurzfristig binnen Tagesfrist nicht beschaffen. 85 Prozent der Fach- und Führungskräfte kennen weder den aktuellen Imagewert ihres Unternehmens beziehungsweise ihrer Marken noch deren Reputationswerte. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 178 Fach- und Führungskräften aus dem Bereich Public Relations durch das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), Hamburg, im Februar und März 2021.

Zum Thema „Wie Pressestellen den Wettlauf mit der Zeit gewinnen“ veranstalten Thomas Mickeleit – digitaler Vorreiter in der PR und bis Ende 2020 Leiter der Microsoft-Unternehmenskommunikation – und das IMWF ein kostenfreies Webinar. Interessenten können sich hier anmelden.

Wichtige Kennzahlen liegen in den PR-Abteilungen nicht tagesaktuell vor. „Wer nicht einmal den aktuellen Ruf seines Unternehmens kennt, kann darauf auch keinen Einfluss nehmen“, sagt IMWF-Geschäftsführer Jörg Forthmann. „Besorgniserregend ist, dass auch die Wirkung von Presseaussendungen und die Meinung der Kunden nicht regelmäßig im Auge behalten werden.“

Kundenmeinungen und Stimmungen beobachten

Zwar kennt eine Mehrheit der PR-Profis die Anzahl der Veröffentlichungen wie zum Beispiel Pressemitteilungen ihres Unternehmens, doch jeder Dritte ist selbst hier blank. Welche Publikationen über welchen Kanal erfolgen oder über welche relevanten Themen in der Öffentlichkeit gesprochen wird, weiß gerade mal jeder Zweite. Besonders gravierend ist aber das Unwissen über die Tonalität der Beiträge. 65 Prozent der Befragten können nicht sagen, ob gerade positiv oder negativ über ihr Unternehmen oder ihre Marken gesprochen wird. „Das kann verheerende Folgen haben, ein Shitstorm kann so nicht rechtzeitig erkannt und eingedämmt werden“, so Forthmann. „Wenn etwa in sozialen Medien viele Beiträge zum Unternehmen erscheinen, aber vorwiegend negativ berichtet wird, bekommen das zwei Drittel der PR-Entscheider nicht mit.“


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