Branche Speakersnight 2019: Abgrenzung, Appell für das Narrativ der Hoffnung und vier Preise

Trommelwirbel, eine Galarede, die auch als Predigt durchgegangen wäre, und stolze Preisträgerinnen und Preisträger in vier Kategorien. Die Speakersnight samt After-Show-Party am Abend des ersten Tages des Kommunikationskongresses 2019 im Berliner Admiralspalast bot den erwarteten Rahmen für Networking und Austausch. Souverän führte Fernsehmoderatorin Katty Salié durch den Abend. Erstmals trat dabei Regine Kreitz, die für zwei Jahre wiedergewählte Präsidentin des Bundesverbandes deutscher Pressesprecher, beim KK'19 in Erscheinung. Zu Beginn des Kongresses hatte sie es noch ihrem Vizepräsidenten Sebastian Ackermann überlassen, die Umfirmierung ihres Verbandes in BdKom, Bundesverband der Kommunikatoren, zu verkünden. Jetzt war sie es, die die Gäste begrüßte.

Gruppenbild: Die Preisträger der BdP-Awards. (© Dillmann)

Im Gespräch mit der Moderatorin begründete auch Kreitz noch einmal, warum der BdP sich umbenannt hat. Die Arbeit von Pressesprecherinnen und Pressesprechern seien weiterhin wichtiger Bestandteil der Kommunikationsarbeit, doch der Begriff „Pressesprecher“ bilde den Umfang der Aufgaben einer Unternehmenskommunikation nicht mehr ausreichend ab, erklärte Kreitz. Daher habe man sich für den Begriff der Kommunikatoren entschieden. Das sei weiter gefasst. Gleichwohl – so hörte man nach der Mitgliederversammlung des BdP – liege der Verbandsspitze aber auch mit seinem neuen Namen sehr daran, ausschließlich Unternehmensvertreterinnen und -vertreter zu adressieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agenturen bleiben außen vor. Die Zukunft wird zeigen, inwieweit diese Abgrenzung in Zeiten des Zusammenwachsens von unterschiedlichen Kommunikationsdisziplinen und der Gründung von unternehmenseigenen PR- und Marketingagenturen Bestand haben kann.

Appell für das Narrativ der Hoffnung

Den Impuls des Abends setzte dann Galaredner Heinrich Bedford-Strohm. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ermunterte die Besucherinnen und Besucher der Speakersnight dem Narrativ der Hoffnung mehr Raum zu geben. Gespickt mit zahlreichen Bibelzitaten appellierte er in seiner Rede an sein Publikum, sich selbst anzunehmen, dankbar für das persönlich Erreichte zu sein und sich stärker für das Gute in Wirtschaft und Gesellschaft einzusetzen. Dazu brauche es Zeit. Nehme man sich diese Zeit, sei es gut investierte Zeit.

BdP-Awards 2019

Unter dem Trommelwirbel der Drum-Stars wurden dann die Preisträger der BdP-Awards 2019 bekannt gegeben. 120 Unternehmen, Organisationen und Verbände hatten sich um die Auszeichnungen in den Kategorien CEO-Kommunikation, Low Budget, Team des Jahres und Digitale Kommunikation beworben.

Zum Team des Jahres wurden die Telekom-Botschafter gekürt. In Folge eines Social Intranet-Aufrufs im Jahr 2015 bildete sich im Laufe der vergangenen Jahre ein Menschennetzwerk von Markenbotschaftern. Daraus hat sich laut Urteil der Jury ein großer strategischer Nutzen entwickelt. So dürfen die Mitglieder der „größten Kommunikationsabteilung der Welt“ ihre Projekte selbst organisieren und eigenverantwortlich umsetzen. So posten die Telekom-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter den Hashtags #Werkstolz und #LoveMagenta täglich ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Job und werden so zu Corporate Influencern.

In der Kategorie „CEO-Kommunikation“ setzte sich die Pressestelle des katholischen Bistums Hildesheim durch. Ihr gelang es nach Meinung der Jury den nur Insidern bekannten Ordenspriester Heiner Wilmer als neuen Bischof von Hildesheim einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihn als zugewandten Geistlichen mit einer klaren Haltung zu kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen zu positionieren. Dies gelang durch Pilgertouren, Townhall Meetings, diverse Zeitungsinterviews sowie TV- und Rundfunk-Beiträge. Das Urteil der Jury: „Ein mutiger und vorbildlicher Vorstoß in der heutigen Zeit.“

Das Klinikum Dortmund machte in der Kategorie Low Budget auf sich aufmerksam, wo es gleich mit zwei Projekte nominiert war. Mit „Lockstoff – aus Desinfektionsmittel wird Parfum“ gelang dann der Award-Gewinn. Die Idee: Das Klinikum Dortmund nutzt Desinfektionsmittel als „Parfum“ der Medizin und Pflege und wirbt mit Original-Mitarbeiter/Innen-Fotos für den „Duft seiner Arbeit“. Die Kampagne erreichte öffentlichkeitswirksam ein Millionenpublikum, machte mit einem Augenzwinkern auf die Notwendigkeit von Handhygiene aufmerksam – und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stolz.

Der Nachwuchsförderpreis ging an Sonja Freudenberger. Die junge Studentin der Steinbeis-Hochschule Berlin entwickelte ein Schulungskonzept, das Mitarbeiter dazu befähigt, durch Nutzung von Social Media Markenbotschafter ihres Arbeitgebers zu werden.

Aus drei nominierten Projekten in der Kategorie Digitale Kommunikation kürte das Publikum im Verlauf des ersten Kongress-Tages im Rahmen eines Live-Pitchs die sächsische Landeshauptstadt Dresden zum Gewinner. Sie war angetreten mit der Kampagne „Prost Wahlzeit“ zur Steigerung der Wahlbeteiligung in Dresden.

Weiter Informationen zu den BdP-Awards finden sich auf der BdP-Website.

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