Um das Thema Zeit geht es beim Kommunikationskongress 2019 in diesen Dimensionen.

Nur noch wenige Tage, dann startet in Berlin die 16. Ausgabe des Kommunikationskongresses. Wieder werden mehr als 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, die sich bei einem der wichtigsten Jahres-Events der PR- und Kommunikationsbranche über neue Trends informieren und vor allem persönlich austauschen wollen. Als Fokusthema für den KK’19 am 12. und 13. September im bcc Berlin Congress Center in Berlin haben die Veranstalter des Bundesverbands deutscher Pressesprecher (BdP) und von Quadriga „Zeit“ gewählt. Im Vorfeld veröffentlichten das Umfrage-Unternehmen Civey – Berliner Start-up – und Quadriga dazu ein paar Zahlen.

Wenn am 12. September der Kommunikationskongress 2019 startet, dann geht es in zahlreichen Foren und Keynotes um das Thema „Zeit“. Gleich zu Beginn versucht der Philosoph, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Rüdiger Safranski in seiner Keynote die Frage zu beantworten, was die Zeit mit uns macht und was wir aus ihr machen. Auch Monika Schaller, die neue Kommunikationschefin der Deutschen Post, beschäftigt sich unter dieser Überschrift mit dem Leitthema: „Gute Kommunikation braucht Zeit – Kommunikation zwischen Digitalisierung und Achtsamkeit“. Und auch Maximilian Moser, Professor an der Medizinischen Universität Graz und Leiter des Human Research Instituts für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung, Chronobiologie, spricht über „Die Taten und Leiden der biologischen Zeit“.

Bei dem umfangreichen Angebot dürfte die Zeit für die Teilnehmer knapp werden, all die Impulse aufzunehmen. Dabei zeigen die Erhebungen, dass die Branche einen großen Wunsch nach mehr Zeit verspürt – fürs Kreative und für mehr Ruhe.

Die Ergebnisse der Befragung

Überstunden sind in der Branche an der Tagesordnung. Die Befragung von rund 700 Fachkräften aus Kommunikation, PR und Medien ergab, dass über 61 Prozent der Experten regelmäßig Überstunden machen. Ein Drittel macht bis zu fünf Überstunden in der Woche. Jede zehnte Fachkraft klotzt sogar mehr als zehn Überstunden wöchentlich.

KK 19 Civey Grafik 30 Stunden Woche

Die Branche wünscht sich mehr Zeit und eine bessere Work-Life-Balance. Über 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Idee einer 30-Stunden-Woche positiv sehen (siehe oben stehende Grafik). 24,5 Prozent bewerten den Vorschlag dagegen negativ. Dabei zeigt sich auch ein Bedürfnis nach mehr Pausen während der Arbeitszeit. Auf die Frage, wofür man gerne mehr Zeit im Beruf hätte, antwortete jede fünfte Fachkraft in der Kommunikationsbranche mit dem Wunsch nach mehr Ruhepausen. Mehr Zeit zum Durchatmen ist für die Befragten wichtiger als beispielsweise Coachings, der Kontakt mit Kunden oder Personalführung. Als wichtigsten Aspekt nannte jeder vierte Kommunikationsexperte Zeit für Konzepte und neue Ideen – Freiräume zum Denken und für Kreativität statt Schema F. Arbeitgeber sollten dies bei ihrer Personalplanung und gerade bei Pitches mitbedenken: Neue, kreative Ideen und mehr Ruhe gehen Hand in Hand. 

Hinzu kommt der Zeitdruck bei digitalen Trends in der Kommunikation, damit man immer auf dem neuesten Stand ist. Die Branche begegnet diesem allerdings sehr gut. 66 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie in ihrem Arbeitsalltag genug Zeit hatten, um up-to-date zu bleiben. Rund 23 Prozent hingegen sind der Meinung, dass das Wissen um neue digitale Trends im Alltag auf der Strecke geblieben ist.

Weiteres Programm

Doch natürlich geht es beim diesjährigen Kommunikationskongress nicht nur um das Thema „Zeit“. Die insgesamt 150 Referentinnen und Referenten bedienen in den mehr 100 Sessions selbstverständlich auch die klassischen Fachthemen. So geht es in den Best Cases und interaktiven Formaten unter anderem auch um KI, Change Leadership, Corporate Influencer, Digitalisierung und Budgeteffizienz, um nur einige Themen zu nennen.

Die Eckpunkte des zweiten Kongresstages bilden zwei spannende Keynotes und zum guten Schluss – wie gewohnt – die Presserunde mit Moderator Hajo Schumacher. Der Freitag startet mit einer Keynote von Annegret Kramp-Karrenbauer, der CDU-Vorsitzenden und Verteidigungsministerin, die – welch Wunder – den ganz generischen Titel gewählt hat „Politik in dynamischen Zeiten“. Von großem Interesse dürfte außerdem der Vortrag von „Spiegel“-Chefredakteur Steffen Klusmann zum Fall Relotius sein. Hajo Schumacher begrüßt zum Abschluss des KK’19 in seinem Presseclub Nicole Diekmann vom ZDF, Jan Fleischhauer vom „Focus“ und Volker Schwenck von der ARD. Wie üblich lassen die Protagonisten noch einmal die medialen Höhepunkte der vergangenen zwölf Monate Revue passieren.


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