Branche DRPR rügt Täuschung der Öffentlichkeit im Fall HeiScreen

 Nach intensiver Überprüfung und Anhörung aller beteiligten Parteien hat der Deutsche Rat für Public Relations, Berlin dem Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg und der HeiScreen GmbH eine Rüge wegen bewusster Falschbehauptung und Täuschung der Öffentlichkeit ausgesprochen. Hintergrund ist eine von beiden Parteien initiierte Medienkampagne, in der als „Weltneuheit“ ein angeblich marktreifer Bluttest zur Krebsdiagnostik präsentiert wurde.

Der Rat hatte sich zur Prüfung des Falles entschieden und sieht es als erwiesen an, dass beide Parteien bei der Vorstellung des „neuen“ Verfahrens zur Diagnose von Brustkrebs eine öffentliche Produktvorstellung zugelassen und begleitet haben, die weder in Wortwahl, Zeitpunkt und Format angemessen, noch im Hinblick auf abgeschlossene Studien und die angekündigte Marktreife der Wahrheit entsprochen hat. Der Rat sieht damit die Anforderungen an §9 der Branchenkodizes „Wahrhaftigkeit“ verletzt.

Der hiermit ursprünglich verbundene Verdacht der Marktmanipulation durch Absenderintransparenz konnte indes im Rahmen der Prüfung nicht nachgewiesen werden. Hier ermittelt weiterhin die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität Mannheim. Auf Initiative der HeiScreen GmbH war auch der Ex-BILD-Chef Kai Diekmann in die Kampagne eingebunden. Seine genaue Rolle ließ sich allerdings nicht genauer klären.