Agenturen Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Twin Transformation bringt Mehrwerte für Agenturen
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Die deutsche Kommunikationsbranche steht vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits treibt die Digitalisierung Prozesse und Geschäftsmodelle voran, während andererseits Nachhaltigkeit als gesellschaftliche Verantwortung und strategischer Wettbewerbsfaktor an Bedeutung gewinnt. Doch wie können beide Entwicklungen zusammengeführt werden, um Mehrwerte zu schaffen? Eine Untersuchung zur so genannten Twin-Transformation gibt erste Antworten.

Mit der erstmaligen Untersuchung zur Twin Transformation – eine Form der Unternehmensführung, in der Digitalisierung und Nachhaltigkeit gemeinsam und unter Berücksichtigung wechselseitiger Effekte betrachtet wird – wird der Frage nachgegangen, ob ökonomische, ökologische und soziale Mehrwerte entstehen können. In Zusammenarbeit mit den führenden Branchenverbänden BVDW, GPRA und GWA wurden 215 Personen aus Agenturen in Deutschland befragt. Die Umfrage widmete sich den Treibern und Hemmnissen in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie den Potenzialen an ihrer Schnittstelle.
Zentrale Erkenntnisse der Umfrage
- Digitalisierung mit weitem Abstand vor Nachhaltigkeit
80 % der Befragten bewerten den eigenen Digitalisierungsgrad als hoch oder sehr hoch. Bei Nachhaltigkeit sind es nur 46 %. - Digitalisierung als Chance für Nachhaltigkeit
86 % der Befragten stimmen dieser Aussage einfach oder voll und ganz zu. Risiken werden hingegen kaum gesehen. - Interne Kommunikation wirkt
Je besser sich die Befragten über die Ziele und Aktivitäten der Agentur informiert fühlen, desto höher bewerten sie den Grad der Digitalisierung bzw. der Nachhaltigkeit. - Intrinsische Treiber bestimmen die Transformation der Agenturen
Digitalisierung ist durch positive Beeinflussung der Geschäftsergebnisse, Nachhaltigkeit durch die gesellschaftliche Verantwortung motiviert. - Digitalisierung und Nachhaltigkeit stehen vor ähnlichen Hemmnissen
Probleme bei der praktischen Umsetzung, Investitionskosten und fehlende ganzheitliche Konzepte sind die größten Hemmnisse. - Ökonomische Potenziale im Fokus
Nachhaltigkeit durch die und in der Digitalisierung hebt insbesondere Potenziale beim flexibleren Arbeiten, bei schnelleren Arbeitsabläufen sowie dem Zugang zu Know-how.
Praktische Handlungsempfehlungen bieten Orientierung
Basierend auf den Ergebnissen gibt der Report praktische Empfehlungen, mit welchen Hebeln Agenturen die Twin Transformation wirkungsvoll implementieren können. Die Empfehlungen reichen von der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells, über die ökologische Gestaltung des Produkt- und Serviceportfolios bis hin zu Strukturen zur Sicherstellung einer gemeinsamen Verantwortung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie der Kommunikation von Zielen und Aktivitäten.
„Die Umfrage bestätigt das enorme Potenzial der Twin Transformation für positiven Impact in der deutschen Kommunikationsbranche. Gleichzeitig legen die Ergebnisse nahe, dass es an der Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit einen Handlungsbedarf gibt. Jede Agentur sollte evaluieren, welche Hebel für sie selbst relevant sind. Die umfangreichen Informations- und Dialogangebote der führenden Branchenverbände BVDW, GPRA und GWA sind dafür ideale Startpunkte“, sagt der Autor des Reports, Arne Carstens, der die Umfrage im Rahmen seiner Abschlussarbeit im MBA Sustainability Management an der Leuphana Universität Lüneburg durchführte.
Über den Report
Der Report ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit den führenden Branchenverbänden BVDW, GPRA und GWA und umfasst die Perspektiven von 215 Personen aus Mitgliedsagenturen der Verbände. Ziel ist es, ein umfassendes Bild zum Status Quo der Twin Transformation und die Perspektiven auf den Zusammenhang von Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Branche zu liefern. Der Autor Arne Carstens arbeitet als Director Sustainability Consulting und Chief Sustainability Officer bei der Hamburger Agentur segmenta.
Der vollständige Report steht auf den Webseiten der Verbände BVDW, GPRA und GWA zum Download zur Verfügung.
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