Agenturen Entlassungen in den USA: Edelman trennt sich von 330 Mitarbeitenden
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Die weltweit größte PR-Agentur Edelman entlässt 330 Mitarbeitende, mehr als fünf Prozent ihrer Belegschaft. Das berichtet der englischsprachige Fachtitel „PRovoke“. Die Kündigungen beschränken sich auf das Geschäft in den USA, andere Regionen seien nicht betroffen. CEO Richard Edelman beschreibt diesen Schritt als „Vereinfachung“ des Geschäftsmodells, um eine stärkere Integration und schnellere Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen der Kunden zu erreichen.
Die weltweit größte PR-Agentur Edelman kündigt im Rahmen einer Umstrukturierung 330 Mitarbeitenden, was etwas mehr als fünf Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht. Das ist die größte Entlassungswelle, die die Agentur seit Jahren erlebt hat. Eine noch größere Zahl von Kündigungen wurden zuvor im Sommer 2020 in Folge der Corona-Krise ausgesprochen. Damals waren es 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit sogar rund sieben Prozent des globalen Teams. Deutschland sei von den aktuellen Kündigungen nicht betroffen, erklärte Christiane Schulz, Deutschland-CEO von Edelman, gegenüber dem „PR Report“.
Spezialmarken werden eingestellt
Neben den Entlassungen stellt Edelman mehrere spezialisierte Marken ein, darunter Edible (Food), Revere (Start-ups), Salutem (Health), Mustache (Creative Agency), EGA (Government Affairs) und Delta (Brand and Strategy Consulting). „Kunden verlangen zunehmend die Integration spezialisierter Dienstleistungen in das Gesamtunternehmen, um schnelleren Zugang zu geografischer Reichweite, Branchenwissen und kreativen Fähigkeiten zu erhalten“, so Richard Edelman gegenüber „PRovoke“.
Der CEO betont, dass die Umstrukturierung auf Veränderungen in der Marktlandschaft reagiert: „Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen der Welt der Marken und der Welt der Unternehmen. Alles ist miteinander verbunden.“ Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Zusammenlegung von Bereichen wie Corporate Affairs, Marketing und Regierungsangelegenheiten wider, die laut Edelman heute eng auf Kundenseite miteinander verzahnt sind.
Herausforderndes Jahr
Die Entscheidung folgt auf ein herausforderndes Jahr für Edelman, in dem wichtige Kunden wie Adobe, Sunkist und Florida Citrus Budgets gekürzt oder Verträge beendet haben. Im Ergebnis erwartet Edelman einen Umsatzrückgang von rund acht Prozent in den USA und von drei Prozent global. Gleichzeitig hat die Agentur mehrere hochrangige Führungskräfte verloren, darunter Susan Isenberg und Karmen Johnson, die CEOs der Marken Edible und Salutem waren.
Trotz des Umbaus wird Edelman einige spezialisierte Marken beibehalten. So wird die auf Unternehmens- und Finanzkommunikation spezialisierte Marke Smithfield weiterhin unabhängig operieren. Auch die speziell für Microsoft und Johnson & Johnson entwickelten Marken Assembly und Kinisi bleiben bestehen. „Diese Einheiten spiegeln den Bedarf an maßgeschneiderten Lösungen wider, die nicht einfach in das Gesamtkonstrukt integriert werden können“, erklärt Edelman.
Abschließend betonte Richard Edelman seine Zuversicht für die Zukunft des Unternehmens: „Wir sind ein Unternehmen mit einem Umsatz von einer Milliarde US-Dollar und 5.870 Mitarbeitenden. Unsere globale Präsenz in 60 Büros ist ein dramatischer Wettbewerbsvorteil.“ Mit der Neuausrichtung will Edelman auch in Zeiten geopolitischer Unsicherheit und gesellschaftlicher Umbrüche führend bleiben.
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