Die fünf neuen PR-Qualitätsauditoren von links: Hanning Kempe, Jürgen H. Gangoly, Alexandra Groß, Beate Heinrich und Reto Wilhelm. Außerdem: Sachie Restelica (3.v.l.), Mitglied der Prüfungskommission des TÜV Austria, und Anita Mohl (1.v.r.), CMS Lead Auditorin.

Agenturverbände wie die Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA) in Deutschland oder der Bund der PR-Agenturen der Schweiz (BPRA) setzen verstärkt darauf, dass ihre Mitgliedsagenturen sich durch Einhaltung erweiterter Qualitätsstandards von Konkurrenten in den jeweiligen Märkten abheben. Die GPRA hatte bei der letzten Mitgliederversammlung im März 2020 beschlossen, dass der international anerkannte Consultancy Management Standard (III) bereits bestehende Qualitätskriterien ergänzt und künftig für alle Mitglieder verbindlich ist. In der Schweiz ist eine CMS-Zertifizierung generell verpflichtend, um Mitglied im BPRA sein zu können. Jetzt wurden fünf neue CMS-Auditorinnen und -Auditoren aus der Region DACH ausgebildet und zertifiziert, darunter aus Deutschland Alexandra Groß (CEO, Fink & Fuchs), Beate Heinrich (Gründerin, Heinrich – Agentur für Kommunikation) und Hanning Kempe (General Manager, Fleishman Hillard).

Die frisch gebackenen CMS-Spezialisten dürften in naher Zukunft viel zu tun haben, denn beispielsweise in Deutschland sind von den 36 GPRA-Agenturen erst vier zertifiziert. Neben Fink & Fuchs, Wiesbaden, und FleishmanHillard, Frankfurt am Main, sind das die Kölner Agentur Oliver Schrott Kommunikation (OSK) und die Heinrich GmbH – Agentur für Kommunikation aus Ingolstadt.

2004 in Großbritannien entwickelt

Seit 2004 gilt der ursprünglich in Großbritannien entwickelte „Consultancy Management Standard“ (CMS) als international anerkanntes Qualitätszeichen und Managementsystem für PR-Agenturen und die gesamte Kommunikationswirtschaft. ICCO, die International Communications Consultancy Organisation als internationaler Dachverband der PR- und Kommunikationswirtschaft, entwickelt den Standard seither kontinuierlich weiter und legt, neben der Prozessqualität, auch auf die Einhaltung von Ehrenkodizes und Ethik-Richtlinien großen Wert.

Audits alle zwei Jahre

Zertifiziert und überprüft wird die Einhaltung der CMS-Kriterien alle zwei Jahre bei Audits durch unabhängige Auditoren. Die Richtlinien des CMS sollen dabei sicher stellen, dass in Agenturen alle Leiter ihr Geschäft strategisch umfassend und nachhaltig-langfristig betreiben, dass sämtliche wiederkehrenden Prozesse dokumentiert sind und diese von allen Mitarbeitern auf kontinuierlich hohem Qualitätsniveau umgesetzt werden können.

Großunternehmen und internationale Auftraggeber setzen auf qualitätszertifizierte Agenturen

Nach den Erfahrungen der Agenturverbände legen vor allem Großunternehmen und internationale Konzerne bei ihren Lieferanten und somit auch bei der PR-Agentur-Auswahl großen Wert auf die Einhaltung von Normen und internationalen Standards sowie auf unabhängige Audits und Qualitätszertifizierungen. Eine CMS-Zertifizierung gebe Auftraggebern zusätzliche Sicherheit bei der Agentur-Auswahl, denn ein international erprobtes Qualitätsmanagementsystem vermeide Fehler, mache Agenturen leistungsstärker, effizienter, effektiver – und damit letztlich auch wirtschaftlich erfolgreicher, heißt es in einer Pressemitteilung zu den neuen Auditorinnen und Auditoren. Daher profitierten Agenturen, Kunden und die gesamte Kommunikationsbranche, wenn sich einheitliche Qualitätsstandards und ein hoher Qualitätsanspruch durchsetze.

In Deutschland hat sich die GPRA auf der letzten Mitgliederversammlung im März 2020 entschlossen, den internationalen CMS-Standard als für Auftraggeber klar erkennbares Qualitäts- und Unterscheidungsmerkmal für Kommunikationsagenturen einzuführen. In der Schweiz ist eine CMS-Zertifizierung heute generell verpflichtend, um als Mitglied im BPRA aufgenommen zu werden, in Österreich zeichnet das auf dem CMS-Standard basierende „Österreichische PR-Gütezeichen“ Qualitätsagenturen aus und zertifiziert auch Kommunikationsabteilungen von Unternehmen, NGOs und öffentlichen Einrichtungen.

Fünf neue Auditoren für Agentur-Zertifizierungen in der DACH-Region

Bislang standen für die gesamte DACH-Region nur zwei zertifizierte, deutschsprachige CMS-Auditoren zur Verfügung. Bei einer vom TÜV akkreditierten Auditoren-Ausbildung im Juni in Wien wurden gleich fünf neue CMS-Auditorinnen und -Auditoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgebildet und zertifiziert. Diese – allesamt anerkannte Branchenexperten und selbst langjährige Agenturleiter – werden ab sofort gemeinsam mit der aus Österreich stammenden CMS-Lead-Auditorin, Anita Mohl, Geschäftsführerin von AgencyExperts, in der gesamten DACH-Region Qualitätsaudits und CMS-Zertifizierungen von Kommunikationsagenturen durchführen. Darüber hinaus stehen die Experten Agenturen und Kommunikationsabteilungen bei der Etablierung von Qualitätsmanagementsystemen zur Verfügung.

Ziel ist es, die Anzahl der qualitätszertifizierten Agenturen im deutschsprachigen Raum in den kommenden Jahren zu verdoppeln und auch mitzuhelfen, den CMS-Standard in anderen europäischen Ländern noch stärker zu verankern.

Die Auditoren-Prüfung für Agenturzertifizierungen in der Kommunikationswirtschaft nach dem internationalen „Consultancy Management Standard“ und von TÜV Austria testiert haben neben Alexandra Groß, Beate Heinrich und Hanning Kempe auch Jürgen H. Gangoly, CEO der Agentur The Skills Group aus Österreich und ICCO Regional President Europe, und Reto Wilhelm, CEO der Agentur Panta Rhei PR aus der Schweiz, erfolgreich abgeschlossen.

Zur Agenturzertifizierung nach dem CMS-Standard und für das Österreichische PR-Gütezeichen anmelden können sich Agenturen bei den jeweiligen Branchenverbänden (Infos unter BPRA.ch, GPRA.de, PRVA.at) und auf der neuen Online-Plattform für PR-Experten- und Auditoren AgencyExperts. Dort sind auch alle neuen CMS-Auditoren gelistet und können für Zertifizierungen oder Beratungen angefragt werden.


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de


Heute NEU im PR-Journal