Saunders John CEO FleishmanHillardSicher sind Agenturen gut beraten, sich in Konfliktfällen mit ihren Auftraggebern zunächst einmal mit öffentlichen Stellungnahmen zurückzuhalten. So hielt es auch wochenlang die Agentur FleihmanHillard, die im Zusammenhang mit den „Monsanto-Listen“ starke öffentliche Kritik über sich ergehen lassen musste. Wider besseren Wissens überboten sich Medien mit der Unterstellung unethischen Verhaltens an die Adresse der Agentur. Auftraggeber Bayer indessen distanzierte sich und setzte die Zusammenarbeit aus. Eine missliche Situation für den PR-Dienstleister. Doch jetzt reichte es John Saunders (Foto), dem Präsidenten und CEO von FleishmanHillard, wohl. Er gab ein Statement zur Berichterstattung über sogenannte Stakeholder-Listen, ohne die Namen Bayer oder Mansanto dabei zu nennen.

Saunders moniert in seinem Statement, dass in der Debatte einiges falsch oder verfälscht dargestellt worden ist. Besonders wichtig aber ist ihm, darauf hinzuweisen, dass man auf Anweisung der Kunden arbeite und dies nach ethischen Maßstäben sowie im guten Glauben.

Wörtlich sagte er: „Wie wir seit Beginn der Debatte gesagt haben, arbeiten wir auf Anweisung unserer Kunden. Wir tun dies nach ethischen Maßstäben und in gutem Glauben. Unsere Mitarbeiter sind angewiesen, jedes Verhalten zu melden, das sie für unethisch halten. Sie werden auch ermutigt, die Zusammenarbeit mit Kunden abzulehnen, falls sie persönliche Einwände gegen die zu leistende Arbeit haben. Wenn wir feststellen, dass sich ein Kunde unethisch verhält, beenden wir die Zusammenarbeit.“

Saunders stellte klar, dass sich FleishmanHillard jederzeit kritischen Diskussionen zur eigenen Arbeit stelle. Allerdings wolle er klarstellen, welche Art von Arbeit man leiste und welche nicht. „Unternehmen, NGOs und andere Kunden erwarten zu Recht, dass wir ihnen helfen, die verschiedenen Standpunkte einer Diskussion zu verstehen, bevor sie sich engagieren. Zu diesem Zweck sammeln wir – und jede andere professionelle Kommunikationsagentur – relevante Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen. Diese Planungsdokumente sind für die Öffentlichkeitsarbeit von grundlegender Bedeutung. Sie helfen unseren Kunden, den für ihre geschäftlichen und gesellschaftlichen Ziele relevanten Dialog bestmöglich zu führen.“

Saunders äußerte Verständnis für Menschen, die mit den Standpunkten der Agentur-Kunden nicht übereinstimmten. Das sei normal und vollkommen legitim. Er betonte aber auch, das Meinungsvielfalt durch Diskussion und Debatte das Fundament einer gut funktionierenden Demokratie sei. Saunders: „Es wäre ein Nachteil für die Gesellschaft und den politischen Entscheidungsprozess, wichtige Informationen zu unterdrücken, nur weil sie möglicherweise nicht populär sind.“

Noch einmal betonte er in diesem Zusammenhang wie wichtig ihm die ethischen Standards in der PR-Branche sind: „Wir waren und sind eine führende Stimme bei der Entwicklung von Verhaltenskodizes für unsere Branche durch einschlägige Berufsverbände. Jeder FleishmanHillard-Mitarbeiter ist verpflichtet, bei der Einstellung ein Ethik-Training zu absolvieren.“

Saunders erinnerte an die beiden Unternehmensgründer Al Fleishman und Bob Hillard, die zwei der prinzipientreuesten und ethischsten Führungskräfte im Bereich der Kommunikation gewesen seien“ „Sie setzten sich dafür ein, Rassismus zu beenden, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und Lebensstil Chancen zu bieten sowie Fairness und Gleichheit in der Gesellschaft zu gewährleisten. Ihr Ansatz war damals wegweisend und mehr als 70 Jahre später bleibt ihr wertebasierter Ansatz der Kern unserer Unternehmensphilosophie.“

FleishmanHillard sei stolz darauf, gesellschaftliche Dialoge und fundierte Debatten über wichtige Themen zu unterstützen, erklärte Saunders und fügte an: „Wir werden dies immer auf der Grundlage höchster ethischer Standards tun. So begann unser Unternehmen vor mehr als 70 Jahren. Dies wird uns auch weiterhin prägen.“


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