Agenturen Burson Cohn & Wolfe nun auch in Deutschland – Fink geht, Lünenbürger übernimmt

Nun kommt die Fusion der beiden Kommunikationsberatungen Burson-Marsteller und Cohn & Wolfe auch in Deutschland. Am 20. Juli gab Burson-Marsteller bekannt, dass CEO Alexander Fink die Agentur zum Ende des Monats verlassen wird. Damit war klar, dass es wie zuvor auf internationaler Ebene auch in Deutschland zur Zusammenlegung der beiden Agenturen unter dem Namen Burson Cohn & Wolfe (BCW) kommt. Deren CEO wird nun Wolfgang Lünenburger-Reidenbach, der in den vergangenen drei Jahren Cohn & Wolfe in Deutschland sehr erfolgreich führte.

Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach (l.) und Alexander Fink (r.).

Im Februar 2018 wurde bekannt, dass Burson Marsteller mit der Agentur Cohn & Wolfe zwangsverheiratet wurde. Beide Agenturen gehören zum WPP-Konzern, der im Rahmen seiner Konsolidierung die beiden eigenständigen Agenturen zusammenlegte.

So wurde aus den beiden PR-Agenturen Burson Marsteller und Cohn & Wolfe international die Agentur Burson Cohn & Wolfe (BCW). CEO der neuen Agentur wurde die damalige Chefin von Cohn & Wolfe, Donna Imperato. Chairman wurde Don Baer, bisdato CEO und Chairman bei Burson Marsteller. Die Zwangsfusion bringt die weltweit drittgrößte PR-Agentur hervor. Nach Weber Shandwick und Edelman rangiert BCW künftig mit weltweit rund 4.000 Mitarbeitern und Vertretungen in 42 Ländern auf Platz 3.

Unterschiedliche Entwicklung beider Agenturen

In Deutschland würde die Agentur Burson Cohn & Wolfe (BCW) mit den addierten Umsätzen aktuell unter den Top 10 in Pfeffers PR-Agentur-Ranking landen. Beide verzeichneten Burson-Marsteller und Cohn & Wolfe zuletzt eine unterschiedliche Entwicklung. Während Burson Marsteller nur noch langsam zulegte (+ 2,7 %, 8,36 Millionen Euro Honorarumsatz), erreichte Cohn & Wolfe 2017 unter der Führung von Wolfgang Lünenburger-Reidenbach in Hamburg ein Wachstum von mehr als 70 Prozent. Die Agentur schraubte sich binnen Jahresfrist von Platz 37 auf Platz 21 in Pfeffers PR-Ranking. Mit einem Honorarumsatz von 7,71 Millionen Euro lag man nur noch knapp hinter Burson Marsteller auf Platz 18. Schon von 2015 zu 2016 verdoppelte Cohn & Wolfe nahezu seinen Umsatz (+95 %).

Trotz der Fusion auf internationaler Ebene im Februar 2018 behielten beide Agenturen in Deutschland noch ihren eigenständigen Status. Doch letztendlich war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch in Deutschland zum Zusammenschluss kommen würde. Nach den skizzierten unterschiedlichen Entwicklungen und dem Abschied von Alexander Fink bei Burson Marsteller am 20. Juli war klar, dass Lünenbürger-Reidenbach den CEO Posten in Deutschland übernehmen wird. Das wurde am 23. Juli bestätigt.

Wie schon im Februar berichtet, ergänzen sich beide Agenturen nicht nur auf internationaler sondern auch auf nationaler Ebene komplementär. Die Schwerpunkte bei Burson Marsteller sind eher bei Corporate- und Change-Kommunikation, Krise, Content Marketing und Media Relations sowie Organisationsberatung von Kommunikations- und Marketingabteilungen anzusiedeln. Cohn & Wolfe konzentriert sicher stärker auf die Marketing- und Produktkommunikation.

Alexander Fink

Alexander Fink stand bei Burson-Marsteller seit dem 1. November 2014 als CEO an der Spitze der deutschen Niederlassungen in Frankfurt am Main, Berlin und München. Fink berät seit mehr als 20 Jahren Unternehmen, Verbände und Institutionen in allen Fragen der Kommunikation. Vor seinem Antritt bei Burson-Marsteller im Herbst 2014, war Fink als CEO für Edelman in der Schweiz tätig und verantwortete als Mitglied der Geschäftsführung von Edelman Deutschland die Corporate Practice und den Bereich Executive Consulting für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Burson-Marsteller

Burson-Marsteller wurde 1953 in den USA gegründet. Die Kommunikationsberatung verfügte nach eigenen Angaben bis Anfang 2018 über ein globales Netzwerk von 73 eigenen und 85 assoziierten Büros und war in 110 Ländern auf sechs Kontinenten präsent. Seit 1979 war Burson-Marsteller Mitglied von Young & Rubicam Brands, die im Jahr 2000 von der britischen WPP-Gruppe übernommen worden war.

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