Agenturen PR-Agenturranking 2017: 7,94 Prozent Plus bei Honoraren, 6 Prozent bei Mitarbeitern

Die Branche boomt. Mit diesen drei Worten sind die Ergebnisse des 22. PR-Agenturrankings des „PR-Journals“ passend beschrieben. Ein Plus in 2017 von fast acht Prozent bei den Honorarumsätzen und von sechs Prozent bei den Mitarbeitern – damit hat die Branche dem Wachstum der verganenen Jahre einen weiteren Schub verliehen. 133 Agenturen haben sich an dem Ranking beteiligt. Sie erwirtschafteten einen Honorarumsatz von über 688 Millionen Euro und beschäftigten Ende 2017 insgesamt 6.297 Mitarbeiter. An der Spitze liegt wie in den letzten Jahren die mc Group, gefolgt von fischerAppelt und der Ketchum Agenturgruppe.

Stetiger Zuwachs seit 2014

Eingeflossen in das Ranking sind alle Daten, die bis zum Stichtag 12. April 2018 vorlagen. Die an der Umfrage teilnehmenden Agenturen verzeichneten einen Honorarumsatz von 688,21 Millionen Euro. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 7,94 Prozent. Nach Zuwächsen von 4,2 Prozent in 2014 und 6,7 Prozent in 2015 sowie 4,9 Prozent in 2016 setzt sich der Aufwärtstrend damit im vierten Jahr in Folge fort. 

PR-Agenturranking 2017: Top 10-Agenturen

Rang
2017
(2016)

Agentur Honorar 2017
in Mio. €
Honorar
+/- in %
Mit­arbeiter
1
(1)
mc Group
Berlin
57,20
(56,58)
+ 1,1 332
+ 3
2
(2)
fischerAppelt
Hamburg
54,90
(49,85)
+ 10,1 448
+ 21
3
(3)
Ketchum (Agenturgruppe)
[Ketchum Pleon, Brandzeichen, Emanate] 
Düsseldorf
46,36
(48,95)
- 5,3 380
- 24
4
(4)
Edelman.ergo GmbH
Frankfurt am Main
29,93
(30,88)
- 3,1 316
+ 3
5
(5)
Oliver Schrott Komm­unikation
Köln
28,26
(25,11)
+ 12,5 241
+ 28
6
(6)
serviceplan Content Group
München
21,23
(17,32)
+ 22,6 151
+ 31
7
(7)
Weber Shandwick (CMGRP)
München
18,12
(16,96)
+ 6,9 145
+ 5
8
(9)
achtung!
Hamburg
17,57
(14,92)
+ 17,8 158
+ 12
9
(8)
Faktor 3 
Hamburg
16,40
(15,30)
+ 7,2 202
+ 22
10
(-)
ressourcenmangel
Berlin
15,22
(10,31)
+ 47,7 163
+ 34
Copyright Gerhard Pfeffer / www. pr-journal.de 2018

Personalmangel könnte Wachstum bremsen

Pfeffer Gerhard 2017 Foto Hansen Hennef16 Bundesländer, acht Ballungszentren, 20 Branchen, elf Marktsegmente - insgesamt gibt es neben dem Gesamtranking noch weitere 63 Spezialrankings. Initiator des PR-Agenturrankings ist Gerhard Pfeffer (Foto), Herausgeber des „PR-Journals“. „2017 war für die deutschen PR-Agenturen ein herausragendes Jahr. Das Umsatzwachstum toppte die ohnehin guten Zuwachsraten der vorherigen Jahre deutlich. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist erheblich gestiegen - und gerade in diesem Bereich könnte ein Risiko für die Branche liegen. Ein starker Bedarf an hochqualifizierten Kräften bei zu geringem Angebot könnte das Wachstum bremsen. In der Werbung ist dies bereits der Fall“, erklärt Pfeffer.

Die Top 20 – fast alles wie im Vorjahr

Spektakuläre Aufsteiger, klare Verlierer – davon kann zumindest unter den Top 20 nur begrenzt die Rede sein. Im Gegenteil, gerade der Spitzenplatz der Tabelle erinnert stark an die deutsche Fußball-Bundesliga. Seit nunmehr sechs Jahren steht die mc Group, Berlin/Köln ganz oben. Unter den ersten 10 ist ebenfalls kaum Dynamik zu spüren. Die Plätze 2 bis 7 sind unverändert zum Vorjahr: fischerAppelt (2), Ketchum Agenturgruppe (3), Edelman.ergo (4), Oliver Schrott Kommunikation (5), Serviceplan Content Group (6) und Weber Shandwick (7). achtung! tauschte mit Faktor 3 die Plätze und liegt jetzt auf Rang 8, Faktor 3 somit auf Rang 9.

Hoher Einstieg eines Newcomers

Minack Benjamin Gf ressourcenmangel GWA PraesBemerkenswert ist der hohe Einstieg eines Newcomers. ressourcenmangel, Berlin, nahm zum ersten Mal am PR-Agentur-Ranking teil und landete aus dem Stand auf Platz 10. Der Grund für den Erfolg in 2017? „ressourcenmangel arbeitet erfolgreich an der Umsetzung seiner langfristigen Entwicklungsstrategie. Das Wachstum ist daher kein auf einen Kunden oder eine Gattung zurückzuführender Einmaleffekt, sondern nachhaltig“, sagt Benjamin Minack (Foto), Gründer und Geschäftsführer von ressourcenmangel. Sein Ausblick: „Der Gesamtmarkt wird auch 2018 und 2019 wachsen. Limitierend wirkt einzig die immer kleinere Anzahl von verfügbaren Akteuren in fast allen Kommunikationsdisziplinen – egal ob mit digitalem oder klassischem Hintergrund.“

Beachtliche Zuwächse, überschaubare Verluste

Ein Blick auf die Umsätze der Top 20 ergibt fast nur Gewinner, mit zum Teil erheblichen Zuwächsen: Styleheads plus 35,5 Prozent, Serviceplan legte 22 Prozent zu, achtung! fast 18 Prozent. Getoppt werden diese Zuwachsraten von ressourcenmangel, die gegenüber dem Vorjahr fast 48 Prozent zulegten.

Unter den Top 20 verzeichneten die Ketchum Agenturgruppe (-5,3 Prozent), Edelman.ergo (-3,1 Prozent), häberlein & mauerer (-2,9 Prozent) und die A&B One Kommunikationsagentur (-2,8 Prozent) überschaubare Verluste. Der schon recht deutliche Rückgang bei Ketchum dürfte auf den Konsolidierungskurs und dem daraus resultierenden personellen Aderlass des letzten Jahres zurückzuführen sein.

Die Agenturen mit dem höchsten Zuwachs in 2017 waren Ogilvy PR (plus 84 %, Platz 39), Cohn & Wolfe (plus 71,2 %, Platz 21) sowie adel & link (plus 67 %, Platz 115). Mit 1,1 Prozent fiel im Vergleich dazu das Wachstum beim Tabellenführer mc Group bescheiden aus.

mc group: internationale Neukunden, positiver Ausblick auf den Markt

Zulauf Harald CEO mc GroupFür mc Group stand das Jahr im deutschen Markt in erster Linie im Zeichen der Bestandskundensicherung. Anders auf internationale Ebene. Hier konnte die Agentur mit Turkish Airlines und Hainan Airlines sowie Audi bekannte Brands für sich gewinnen. Zu nennen ist auch ein namhafter Etat der Europäischen Kommission.

Die weltweiten PR Märkte dürften sich positiv entwickeln, meint Harald Zulauf (Foto), Gründer und Geschäftsführer von mc group. „Der PR Markt in Deutschland wird solide sein. Der EU-Markt wächst leicht. Ein starkes Wachstum werden der chinesische und der asiatische Markt verzeichnen. Der arabische Markt wächst wieder leicht, wobei der lateinamerikanische Markt stagniert,“ so Zulauf.

GPRA-Agenturen erwirtschaften die Hälfte des Gesamtumsatzes

Die derzeit 36 GPRA-Agenturen erreichen mit 346,3 Millionen Euro Honorarumsatz einen Anteil von 50,3 Prozent am Gesamthonorar aller 133 Agenturen. Sie beschäftigten Ende 2017 zusammen 3.106 Mitarbeiter. Eingerechnet ist hier allerdings bereits der Umsatz von FleishmanHillard, die erst seit 2018 GPRA-Mitglied sind.

Top-Regionen – der Norden führt, Rhein-Main verliert

Hamburg und Berlin sind die nach Umsätzen führenden Ballungsräume in 2017. Rhein-Main, letztes Jahr noch auf Platz 1, ist auf den 3. Rang abgerutscht. Auf den Plätzen 4 und 5 folgen München und Rhein-Ruhr. Hamburg ist im Ranking mit 19 Agenturen vertreten, mit einem Honorarumsatz von 137,3 Millionen Euro und 1.264 Mitarbeitern; Berlin mit 20 Agenturen, einem Umsatz von 135,6 Millionen und 1.109 Mitarbeitern. Rhein-Main weist 23 Agenturen mit 122 Millionen Umsatz und 1.146 Mitarbeitern aus. 

Weitere Informationen finden sich im Sondernewsletter des „PR-Journals“, der am 26. April erschienen ist. Hier geht es zum PR-Agenturranking 2017, hier zu den 63 Spezialrankings.

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