Wer sind die kreativsten Agenturen im Land? Die Antwort für 2017 lautet: achtung!, gefolgt von Jung von Matt und der fischerAppelt Agenturgruppe belegen die Plätze eins bis drei im PR-Kreativ-Ranking 2017. Aufsteiger unter den Top Ten sind Grabarz & Partner (von 20 auf vier), navos (von 67 auf sechs) und Castenow Communications (von 36 auf sieben). Die Verlierer des Jahres: Serviceplan, die von Rang drei auf zwölf abrutschten, Heimat von sieben auf 16 – und die Ketchum Agenturgruppe landete diesmal nur auf Rang vier. Das „PR-Journal“ führt das Ranking seit 2015 jährlich mit Unterstützung von achtung! durch.

„Wir alle bei achtung! freuen uns über den ersten Platz. Denn wir glauben ganz fest daran, dass Marken und Unternehmen heute vor allem Kreativität und gute Ideen brauchen, um zu den Menschen überhaupt noch durchdringen und im Kommunikationswettbewerb hervorstechen zu können. Natürlich ist die Elbphilharmonie-Kampagne – unser großes Gemeinschaftsprojekt mit Jung von Matt – ein Blockbuster gewesen, aber daneben hat eine ganze Reihe unserer Kampagnen und Projekte in vielerlei Kategorien bei diversen Awardshows in Deutschland und international gewonnen. Das demonstriert die Bandbreite der Kreativität unserer Leute bei achtung! Und darauf sind wir, bin ich sehr stolz“, erklärt Mirko Kaminski, CEO von achtung!.

Agenturen sollten sich nicht auf ihre PR-DNA verlassen

191 Agenturen waren in 2017 im Ranking gelistet. Im letzten Jahr gingen die Top Drei-Plätze an Agenturen mit „PR-DNA“. Mit Jung von Matt hat sich jetzt eine Agentur auf Platz zwei vorgeschoben, die eher der Werbung zuzuordnen ist. Dies gilt auch für vier weitere Platzierungen in den Top Ten: Grabarz & Partner (4.), C3 Creative Code and Content (8.), Ogilvy & Mather Germany (8.) und Thjnk (10.).

„Eine PR-DNA kann helfen, ist aber keine sichere Bank für gute Platzierungen im Ranking. Denn die Welt der PR ist schon lange offen für andere, das Silo gibt es nicht mehr. Das Ranking beweist, dass Kreative mit ganz unterschiedlicher Herkunft sehr erfolgreich in dieser Disziplin arbeiten“, erklärt Gerhard Pfeffer, Herausgeber des PR-Journals.

navos: Mut zum Dialog als Erfolgsrezept

Der Aufsteiger des Jahres ist navos. Wie hat die Agentur den Sprung unter die Top Ten geschafft? „Auch komplex geht kreativ! Das freut uns sehr und zeigt, dass sich der Mut lohnt, gerade bei schwierigen Themen den Dialog zu suchen. Mit dem Ranking im Gepäck freuen wir uns auf die nächsten Herausforderungen“, sagt Anja Schlicht, Geschäftsführende Gesellschafterin von navos.

Ketchum – ging mit dem Personal auch die Kreativität?

Das Abschneiden des bisherigen Seriensiegers Ketchum wirft ebenfalls Fragen auf. In 2014 auf Platz zwei, dann 2015 und 2016 auf Platz eins, jetzt auf Platz vier. Sollte das schlechtere Ergebnis mit dem personellen Aderlass des letzten Jahres zu tun haben? In 2017 hatte so manche langjährige Kraft der Agentur den Rücken gekehrt. Das „PR-Journal“ hatte mehrfach darüber berichtet.

Punkte, die zählen: 14 nationale und internationale Wettbewerbe ausgewertet

Neun nationale und fünf internationale Wettbewerbe flossen in die Bewertung für das Ranking ein. Eine Platzierung in der Shortlist ergab stets zwei Punkte. Wer mit einer Bewerbung auf der Shortlist war, aber später gewonnen hatte, bekam keine Shortlistpunkte. Berücksichtigt wurden alle deutschen Agenturen – unabhängig davon, ob sie eher dem PR-, Digital- oder Werbebusiness zuzuordnen sind –, die Arbeiten eingereicht hatten oder daran beteiligt waren.

Die nationalen Wettbewerbe waren: ADC Festival, Internationaler Deutscher PR-Preis der DPRG und PR Report Award (jeweils 8 Punkte für einen Platz unter den Top 3); BOB, Deutscher Digital Award, Deutscher Preis für Online-Kommunikation, Deutscher Preis für Wirtschaftskommunikation, PR-Klappe und der ECON Award für Unternehmenskommunikation (jeweils 4 Punkte für einen Platz unter den Top 3).

Die internationalen Preise waren: Cannes Lions, Digital Communication Award, Eurobest, European Excellence Award und der Sabre EMEA (jeweils 8 Punkte für einen Platz unter den Top 3). Bei den breit angelegten Awards wie dem ADC Festival oder Eurobest wird nur die Kategorie PR betrachtet,

Ergebnisse im Jahresvergleich

Weitere Informationen zum PR-Kreativ-Ranking des „PR-Journals“ finden Sie im Datenbankbereich unserer Website. Dort sind auch die Ergebnisse der Kreativ-Rankings aus 2014, 2015 und 2016 aufgelistet.

Das „PR-Journal“ sorgt bereits seit 1996 mit Rankings, Datenbanken, Umfragen und Checks für einen besseren Durchblick im PR-Markt. So ist unter anderem das Umsatzranking der PR-Agenturen jedes Jahr ein wichtiger Index für die Entwicklung dieses Teilmarktes der Kommunikationsbranche. Die Ergebnisse des nächsten Umsatz- und Mitarbeiterrankings erscheinen Mitte April 2018. Die Umfrage startet Mitte Februar 2018.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem "PR-Journal"-Sondernewsletter vom 26. Januar und in unserem Datenbankbereich mit einer detaillierten Aufschlüsselung über alle gelisteten Agenturen.


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