Termine DPRG-NRW besucht Kölner Karnevalsmuseum: eine ernste Angelegenheit

DPRG NRW Karnevalsmuesum 15Karneval ist eine ernste Angelegenheit – und ein Wirtschaftsfaktor. Davon konnten sich die gut 30 Besucher überzeugen, die auf Einladung der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) am 3. Dezember das Kölner Karnevalsmuseum besucht haben. Sie bekamen vor Augen geführt, welche Bedeutung der Karneval in der Stadt des Frohsinns hat. Die Führung durch das Museum mit seinen vielen Bildern, Orden, Schriftstücken, Karnevalswagen und Tondokumenten kam einer Reise durch die Kulturgeschichte der „5. Jahreszeit“ gleich. Die anschließende Diskussion mit Thomas Schulz (Foto 2. v. r.), Pressesprecher der ältesten Kölner Karnevalsgesellschaft von 1823, und Erich Ströbel (4. v. r.), Pressesprecher der Nippeser Bürgerwehr, ließ die DPRG-Gäste dann wieder in der „harten“ Wirklichkeit ankommen. Besprochen wurde, wie die Gesellschaften mit Journalisten umgehen, wie sie sich in den sozialen Netzwerken positionieren, wie sie an ihrem Profil arbeiten und wie sie selbst stärker als bisher vom „Wirtschaftsförderprogramm Karneval“ profitieren können.
Foto v.l.n.r.: DPRG-Präsident Norbert Minwegen, Markus Spiecker, Rosemarie Büschel, Erich Ströbel, Regine Hellwig-Raub, Thomas Schulz und Udo Seidel.  

Denn im Gegensatz zu den Taxifahrern, den Kostümanbietern und -verleihern, den Kneipen, Hotels, Friseuren und Ordensmanufakturen müssen die Karnevalsgesellschaften hart kalkulieren, um die Session mit einer schwarzen Null abzuschließen. Angesprochen wurden die Schwierigkeiten, die Karnevalssitzungen gut auszulasten, den Künstlern ein karnevalsaffines Publikum zu bieten, gleichzeitig den Interessen des jüngeren und des älteren Publikums gerecht zu werden und dabei noch so viel zu erwirtschaften, dass für die Züge und soziale Zwecke noch genug überbleibt. Alle Jahre wieder stehen die rund 160 Karnevalsgesellschaften, die dem Festkomitee Kölner Karneval angehören, vor der Herausforderung, Tickets für die 600 Sitzungen unter das jecke Volk zu bringen.

Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass pro Session laut einer Berechnung der Boston Consulting Group aus dem Jahr 2009 in der Stadt Köln an die 500 Millionen Euro umgesetzt werden. Ermittelt wurden damals alleine für den Individualverkehr 540.000 Taxifahrten, zwei Millionen Fahrten mit Bus und Bahn, 260.000 Fahrten mit Busunternehmen, 590.000 Fahrten mit der Bahn und 50.000 Flugreisen. Hinzu kommen die Umsätze der oben genannten Gruppen.

Was vielen außerhalb des Rheinlands seltsam anmutet, war im Kölner Karnevalsmuseum förmlich mit den Händen greifbar. Der Kölner Karneval mit seiner Tradition ist eine ernste Angelegenheit – und ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für das Rheinland.