Studien FTI Consulting Studie Unternehmen mangelt es an Krisenvorbereitung
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- von Jana Stößer
Auf die Krisen, die ihr Geschäft am stärksten gefährden, sind Unternehmen am wenigsten vorbereitet. Das ist das Ergebnis einer Befragung durch den Think Tank Economist Impact im Auftrag der Unternehmensberatung FTI Consulting. Zudem wäre der Lerneffekt für künftige Krisen, laut der Befragung, zu langsam.

Die Umfrage wurde zwischen April und Mai 2024 durchgeführt. Alle Befragten arbeiteten in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Es wurden 600 primär juristische Entscheiderinnen und Entscheider aus Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie im asiatisch-pazifischen Raum befragt.
Mögliche Krisen und Prävention
Auf die Frage, welche Krisen die größten Risiken darstellen, nannten nahezu 30 Prozent Reputationsschäden oder Störungen im Betriebsablauf. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen haben keine Lehren aus vergangenen Krisen in ihre Schulungen und Krisenübungen einfließen lassen. Diese Lücke mache viele Unternehmen anfällig, insbesondere vor Ereignissen wie Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen, makroökonomischen Schocks, politischen Störungen und geopolitischen Konflikten.
„Am besten gehen die Unternehmen mit Krisen um, die sich zuvor intensiv darauf vorbereitet haben – zum Beispiel durch Krisenübungen und die realistische Simulation möglicher Bedrohungsszenarien“ sagt Renato Fazzone, Senior Managing Director und Geschäftsführer von FTI Consulting DACH. „Eine starke Unterstützung der Krisenplanung und -vorbereitung durch die Unternehmensleitung ist von entscheidender Bedeutung. Andernfalls kann es zu einer Diskrepanz zwischen den Business-Continuity-Teams und den Entscheidungen der Geschäftsleitung kommen, die zu widersprüchlichen, fragmentierten oder verzögerten Entscheidungen führt.“
Krisenstab und neue Technologien
Nahezu 70 Prozent verfügen über kein funktionsübergreifendes Ad-hoc-Krisenteam. Und dass, obwohl 42 Prozent die Schaffung eines guten ausgestatteten Krisenreaktionsteams als eine der drei wichtigsten Prioritäten ihrer Rechtsabteilungen genannt haben. Die Erhöhung des Budgets für Maßnahmen zur Krisenvorsorge wurde von 40 Prozent und die Einführung moderner Technologien von 33 Prozent als Top-Prioritäten genannt.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können heute besonders dann unterstützen, wenn es darum geht, umfassende, granulare und präzise Krisenfolgenabschätzungen zu erstellen. Aber nur weniger als die Hälfte nutzen diese Technologien bislang im Krisenmanagement. Drei von zehn Befragten sehen in der Qualifikation für diese Technologien eine der größten Herausforderungen für ihre Organisationen. Diese und weitere Ergebnisse sind im ausführlichen Bericht auf der Website zu finden.
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