Studien Arbeitgeberrankings Wo Young Professionals arbeiten wollen

Gesellschaftliche und mediale Aufmerksamkeit sowie ein innovatives Image spiegeln sich stark in der Arbeitgebermarke von Unternehmen wider. Rheinmetall, Siemens und die Halbleiterbranche (AMD, Intel oder Infineon) profitieren bei Young Professionals von diesem Effekt. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der zur The Stepstone Group gehörenden Employer-Branding-Beratung Universum.

Rheinmetall zählt im Bereich Ingenieurwesen erstmals zu den Top 10 der attraktivsten Arbeitgeber für Young Professionals. (Quelle: Universum-Arbeitgeberrankings der Young Professionals 2024)

Für den Universum Young Professional Survey wurden zwischen September 2023 und April 2024 deutschlandweit fast 9.400 junge Berufstätige befragt, was ihnen bei Job und Karriere wichtig ist.

Verteidigungsindustrie im Aufwärtstrend

Seitdem die Nachfrage nach Sicherheits- und Verteidigungstechnik in den vergangenen Jahren zugenommen hat, haben Unternehmen in diesem Bereich bei Young Professionals deutlich an Attraktivität als Arbeitgeber gewonnen. Neben Rheinmetall verbessern sich unter anderem Airbus und Thyssenkrupp. Damit setzt Rheinmetall seinen 2014 begonnenen Aufstieg fort und hält bei Young Professionals mit einem Abschluss in Ingenieurwesen Einzug in die Top-10 der attraktivsten Arbeitgeber.

Bei jungen Menschen punktet vor allem das Thema Gehalt: Neben einem attraktiven Grundgehalt (Platz 1) und flexiblen Arbeitsbedingungen (Platz 2) zählen hohe Einkünfte in der Zukunft mit Rang 3 zu den Top-Karrierepräferenzen für Young Professionals im Ingenieurwesen. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) von ihnen erwartet bei Rheinmetall hohe Verdienstmöglichkeiten in der Zukunft. Das ist ein Plus von 21 Prozentpunkten im Vergleich zu 2021.

Generell assoziieren rund 33 Prozent die Luft-, Raumfahrt- bzw. Sicherheits- und Verteidigungsindustrie mit diesem Thema. Rheinmetall liegt damit 25 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Für 61 Prozent der jungen Ingenieurwesen-Berufstätigen hat Rheinmetall attraktive Produkte und Dienstleistungen (Platz 17 der Karrierepräferenzen).

Chipindustrie profitiert als Arbeitgeber

Im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich attraktiver bei Young Professionals in der IT sind führende Halbleiter-Unternehmen. So verzeichnen beispielsweise Intel (+11 Plätze auf Rang 16), AMD (+7 Plätze auf Rang 32) und Infineon Technologies (+6 Plätze auf Rang 49 und damit in die Top 50) Gewinne in den Rankings der Top-Arbeitgeber im IT-Bereich. Auch Soft- und Hardware-Unternehmen steigen in den Rankings. Unternehmen dieser Branchen werden von jungen IT-Fachkräften stark mit Innovation und neuen Technologien assoziiert. Beide Kriterien zählen für junge IT-lerinnen und IT-ler bei der Arbeitgeberwahl zu den zehn wichtigsten.

Was macht Siemens anders?

Siemens wird von jungen Berufstätigen mit einem Studienabschluss in Ingenieurwesen jetzt stärker mit Themen assoziiert, die ihnen besonders wichtig sind. Am meisten trifft das auf die zu den Top 10 Karrierepräferenzen zählende Offenheit für neue Technologien zu. 57 Prozent der Young Professionals erwarten diese bei Siemens. Das ist im Vergleich zu 2021 ein Plus von 44 Prozentpunkten. 52 Prozent und damit 29 Prozent mehr als 2021 assoziieren Siemens mit attraktiven Produkten und Dienstleistungen.

Ähnlich ist es beim Thema Innovation, das mit Platz 11 der Top-Karrierepräferenzen vor allem für junge Berufstätige im Ingenieurwesen von Bedeutung ist. Dennoch spielt es mit Platz 19 auch für den Bereich Wirtschaftswissenschaften eine Rolle. Siemens steht im Vergleich zu 2021 für 58 (Ingenieurwesen) und 61 (Wirtschaftswissenschaften) Prozent für Innovation. Das ist ein Plus von rund 40 Prozentpunkten.

Attraktivste Arbeitgeber für Young Professionals

Während die Spitzenpositionen in den Rankings der Young Professionals im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert sind, steht mit Siemens erstmalig ein Unternehmen an erster Stelle im Ingenieurwesen, das nicht zur Automobilindustrie gehört. Bosch überholt Porsche und steigt auf Rang 2. Den größten Sprung in die Top 5 schafft die Lufthansa Group mit einem Aufstieg um sechs Plätze bei den jungen Berufstätigen aus den Wirtschaftswissenschaften. Deutlich nach oben in die Top 10 klettern auch Amazon (+5 im IT-Ranking) und Zeiss (+6 im Naturwissenschaften-Ranking).

„Wir brauchen mehr Aufbruchstimmung im Land! Unternehmen, die heute bei jungen Fachkräften punkten, stehen für Innovation und Zukunftsgeist – und für den Glauben an den Wirtschaftsstandort Deutschland. Unsere traditionsreichen und nach wie vor starken Arbeitgebermarken, die uns den heutigen Wohlstand gesichert haben, müssen dies als Chance begreifen, um weiterhin in der globalen Topliga zu spielen. Nur so können sie junge Talente begeistern und internationale Fachkräfte für sich gewinnen“, sagt Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group.

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