Studien Studie: Journalisten stehen unter Druck

Die Arbeitswelt von Journalisten ist gekennzeichnet durch hohes Stressempfinden, Anwürfen von außen in Form von Beleidigungen im Internet und Herabwürdigungen sowie dem Bestreben zuverlässige Informationen zu liefern. Die genannten Schlagworte fassen die Ergebnisse der Studie „Journalismus in Deutschland 2023“ zusammen, die jetzt vom Leibniz-Institut für Medienforschung Hans-Bredow-Institut veröffentlicht wurde.

Das Cover der Studie.

Für die Studie wurden zwischen September 2022 und Februar 2023 1.200 Journalistinnen und Journalisten in Deutschland im Rahmen einer repräsentativen Untersuchung befragt. In einem Arbeitspapier stellen Wiebke Loosen, Anna von Garmissen, Elsa Bartelt sowie Tim van Olphen die Ergebnisse vor.

Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und ist Teil des Forschungsverbunds Worlds of Journalism, der in zahlreichen Ländern weltweit den Zustand des Journalismus untersucht. Die Befragung befasst sich mit unterschiedlichen Aspekten des Journalismus, darunter Arbeitsbedingungen, Rollenverständnissen, ethischen Haltungen sowie wahrgenommenen Gefahren und Herausforderungen.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Journalistinnen und Journalisten in Deutschland sind überwiegend männlich und haben mehrheitlich einen akademischen Hintergrund.
  • Traditionelle Printmedienhäuser sind immer noch die wichtigsten Arbeitgeber.
  • Journalistinnen und Journalisten in Deutschland sehen sich einem hohen Maß an Stress ausgesetzt, die Mehrheit hat in letzter Zeit Beleidigungen im Internet und Herabwürdigungen ihrer Arbeit erlebt. Mehr als 40 Prozent haben Sorge, dass Angriffe gegen sie nicht bestraft werden.
  • Beim Rollenselbstverständnis zeigt sich, dass es Journalistinnen und Journalisten in Deutschland besonders wichtig ist, zuverlässige Informationen zu liefern, Desinformation zu bekämpfen und Menschen zur Meinungsbildung zu befähigen. Einen hohen Stellenwert messen sie auch den Aufgaben bei, gesellschaftliche Missstände zu beleuchten und unparteiisch zu beobachten