Studien Studie: Pandemie, Kriege, Inflation und was sonst noch krank macht

Edelman TB 2023 Special Report Trust and HealthDie Welt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Ob Pandemie, Kriege und Wirtschaftskrise – all das hat auch Auswirkungen darauf, wie Menschen auf ihre Gesundheit schauen. Dies zeigen die Daten des Special Report „Trust and Health“, der als Sonderreport des Edelman Trust Barometer 2023 erschienen ist. Für „Trust and „Health“ wurden 12.785 Menschen in 13 Märkten befragt. Eines der hervorstechenden Ergebnisse für Deutschland: Die deutschen Befragten sehen die Inflation und die Einschränkungen aus der Pandemie als Krankmacher, die negative Einflüsse auf ihre Gesundheit haben.

Besonders deutlich zeigen die Daten, dass für die Befragten mentale und physische Gesundheit zusammengehören. So denkt die Mehrheit der Menschen bei der Frage, wie sie Gesundheit definieren, nahezu gleichwertig an ihre mentale (96 %) und physische Gesundheit (95 %).

Inflation Treiber bei gesellschaftlichen Faktoren, die krank machen

Die wichtigsten gesellschaftlichen Faktoren, die nach Ansicht der deutschen Befragten dabei maßgeblich einen negativen Einfluss auf ihre Gesundheit – in Bezug auf ihr mentales, physisches, soziales und gemeinschaftliches Wohlbefinden – haben, ist die Inflation (68 %) sowie die pandemischen Einschränkungen der letzten Jahre (67 %). Weitere negative Faktoren sind mangelndes Vertrauen, Umweltverschmutzung und Polarisierung (jeweils 52 %) sowie Klimawandel (48 %), Burnout (47 %) und Fehlinformationen (45 %).

Alter und Einkommen definieren gesundheitliches Wohlbefinden

Bei der Bewertung des eigenen Gesundheitszustands spielen Alter und Einkommen eine wichtige Rolle. So stimmen jüngere Befragte eher der Aussage zu, dass ihre allgemeine Gesundheit sehr gut oder besser ist als Menschen älterer Altersgruppen (18-34 Jahre: 47 %; 35-54 Jahre: 36 %; 55+ Jahre: 24 %). Einen ähnlichen Einfluss hat das Einkommen: Der Unterschied zwischen Befragten mit niedrigem Einkommen im Vergleich zu hohem Einkommen beträgt 26 Prozentpunkte, wobei die Befragten mit hohem Einkommen eher einen besseren Gesundheitszustand angeben.

Institutionen mit hohen Erwartungen bei Gesundheitsfragen konfrontiert

Die Befragten in Deutschland sehen alle Institutionen klar in der Pflicht, beim Thema Gesundheit aktiv zu werden. Wenig überraschend erwarten sie insbesondere vom deutschen Gesundheitssystem (91 %), dass es eine wichtige Rolle dabei spielt, die Menschen gesund zu halten. Allerdings richtet sich diese Erwartung auch an andere gesellschaftliche Akteure: den eigenen Arbeitgeber: 81 % der Angestellten; Regierung: 77 %; Wirtschaft: 72 %; Medien: 65 %; NGOs: 50 %.

Dem eigenen Arbeitgeber vertrauen die Deutschen, wenn es um Gesundheitsthemen geht (72 %), das Richtige zu tun. Die anderen Institutionen bleiben hierbei hinter den Erwartungen zurück: Wirtschaft (47 %), Regierung (40 %), Medien (38 %) und NGOs (36 %).

Mental Health und Work-Life-Balance im Fokus

Dementsprechend sind auch die Erwartungen an Arbeitgeber und CEOs hoch. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erwarten, dass ihre Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um Burnouts zu verhindern (77 %). Darüber hinaus sind viele Mitarbeitende der Meinung, dass ihr CEO über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz sprechen (66 %) aber auch selbst als Vorbild fungieren und eine gesunde Work-Life-Balance vorleben (62 %) sollte.

Zudem erwarten die Befragten, dass Unternehmen vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen zur Verfügung stellen (72 %), Gesundheitsfragen wie Klima oder Ungleichheit adressieren (68 %), die Gesundheit in der Gemeinde, in der sie ihren Sitz haben, fördern (65 %) und Interessensgruppen zusammenführen, die sich um die Verbesserung der Gesundheitsversorgung kümmern (63 %).

Vertrauen in Freunde und Familie bei Gesundheitsfragen hoch

Wenn es darum geht, wer die Wahrheit bei Gesundheitsthemen sagt, haben die Befragten in Deutschland ein hohes Vertrauen in ihre Ärztinnen und Ärzte (83 %), Pflegepersonal (77 %), Apotheken (77 %) und in Gesundheitsexperten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (68 %). Allerdings vertrauen die Befragten Familienmitgliedern und Freunden in gleichem Maße, dass sie die Wahrheit bei Gesundheitsfragen sagen (81 %).

Hohe Erwartungen an die Kommunikation

Um die Menschen zu erreichen, vor allem die eher skeptischen, ist es wichtig, die Stimmen von Freunden und Familie, von Menschen wie du und ich, stärker in die Kommunikation einzubeziehen. Eine gute und vertrauensvolle Beziehung zwischen Ärztinnen und Ärzten, Experten und Patienten ist ausschlaggebend dafür, dass die Menschen gesundheitliche Empfehlung (wie z. B. Diäten) auch umsetzen.

Um sich bei den Ärztinnen und Ärzten gut aufgehoben zu fühlen, wünschen sich die Befragten in erster Linie eine gute medizinische Behandlung (Nachsorge, schnelle Termine, ausreichend Zeit für Behandlungsgespräche usw.). 79 Prozent der Befragten möchten, dass ihre Anliegen ernst genommen werden und man so mit ihnen spricht, dass sie es verstehen. 65 Prozent erwarten mehr Interesse für ihre Lebenssituation und Ratschläge, die zu ihrem Leben passen.

Die Mehrheit der Befragten in Deutschland wünscht sich, dass das medizinische Personal auf Augenhöhe kommuniziert. Das bedeutet vor allem, dass die Experten den Patienten die Möglichkeit geben sollten, Fragen und Bedenken zu äußern (75 %), die Schwierigkeiten, die die empfohlenen Veränderungen im Alltag mit sich bringen, ernster nehmen (69 %) und zeigen sollten, dass die Empfehlungen auf wissenschaftlichen Daten von vergleichbaren Personen beruhen (59 %).

Edelman Trust Barometer 2023 Special Report: Trust and Health

Der Edelman Trust Barometer Special Report 2023 „Trust and Health“ misst im zweiten Jahr das Vertrauen in das Ökosystem des Gesundheitswesens, die Rolle von Institutionen und Unternehmen bei der Sicherstellung der Gesundheit der Menschen und den Einfluss auf die Umsetzung von Gesundheitsempfehlungen. Die Untersuchung selbst bestand aus 25-minütigen Online-Befragungen von 1.000 Erwachsenen in jedem der 13 Märkte, wobei alle Befragungen der Allgemeinbevölkerung zwischen dem 2. und 13. März durchgeführt wurden.

Interessenten können den Special-Report via E-Mail bei Edelman anfragen.

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