Bei einer internationalen Umfrage von Mynewsdesk im Juni 2017 unter Journalisten (65 %) einerseits und Kommunikations-, PR- und Marketing-Profis (35 %) andererseits zeigten sich für den Journalismus folgende Tendenzen: 70 Prozent der deutschen Journalisten bangen um die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Medienunternehmen, 53 Prozent glauben, Fake News seien ein Langfristproblem des Journalismus. Zudem forderten Journalisten, dass Kommunikatoren das Netzwerken in ihrem Sinne noch deutlich verbessern könnten. Sie beklagen, dass PR-Professionals zu wenig Zeit in den Aufbau und die langfristige Pflege von Beziehungen investieren.

Die vergleichende Studie „Zusammen wachsen“ betrachtet das Verhältnis vor allem aus Sicht der Journalisten und will aufzeigen, wie Journalismus und PR in Zukunft zusammenarbeiten können.

Langfristige, persönliche Beziehungen spielen eine große Rolle

In den vergangenen 12-18 Monaten leidet der Journalismus laut der Mynewsdesk-Studie unter zwei neuen Sorgen: Fake News regieren die Netz-Debatte und schwächen das Ansehen der Investigativen. Darunter leidet nicht nur das Image, sondern auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Medienunternehmen. Leser vertrauen zunehmend weniger auf die gewohnten Vermittler. Auf der anderen Seite konsolidieren soziale Medien ihre Macht. 71 Prozent der befragten Journalisten sagen, Facebook besäße als Informationsquelle zu viel Macht.

Informationsquellen und Austausch

Was den Wunsch nach Verbesserung des Netzwerkens angeht, so klagen die Journalisten, dass etwa die Hälfte der PR-Professionals vorwiegend auf sie zukämen, wenn ein PR-Pitch anstünde. Und wenn die Neuigkeiten sie dann erreichen, seien die Geschichten häufig nicht redaktionell genug (41 %). 61 Prozent der befragten Journalisten wünschen sich Inhalte, die besser auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind. Außerdem wünschen sich 39 Prozent unterstützende Medien wie Videos oder Bilder. Meist seien die Marken-Inhalte nicht interessant genug, um sie im redaktionellen Alltag aufgreifen oder weiterverfolgen zu können. Die Journalisten geben an, dass die Inhalte, die sie von Unternehmen erhielten, zu sehr auf den eigenen Zweck abzielen (58 %) oder dem Verkauf dienen (63%).

Dennoch wird die direkte Verbindung zu Unternehmensvertretern, wenn diese glaubwürdig wirken, sehr hoch eingeschätzt. Journalisten ziehen demnach ihre Stories zu 83,87 Prozent aus dem persönlichen Netzwerk. Auch die Pressemitteilung erfährt mit 78,06 Prozent einen sehr hohen Wert als Quelle. Weitere Kanäle sind E-Mail-Zusammenfassungen von Pressemitteilungen, Newsletter oder Alerts (69,03 %) sowie Mundpropaganda (54,84 %) und die sozialen Medien Facebook (49,68 %) und Twitter (43,23 %).

Kostenloses E-Book

Mynewsdesk bietet die vollständige Studie als E-Book an. Sie kann auf dieser Seite kostenfrei bestellt werden. Darüber hinaus wurde ein Videoclip in englischer Sprache produziert in dem sich einige Studienteilnehmer persönlich äußern. Unter anderem kommen darin Johanna Snickars (Communications Lead Sweden, Microsoft), Beki Winchel (Editor, PR Daily), Stephen Waddington (Chief Engagement Officer, Ketchum) oder Hassan Butt (Journalist, Communicate Magazine) zu Wort.


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