Media Relations Benchmark NetFedLegt man die aktuellen Untersuchungsergebnisse der Kölner NetFederation GmbH zugrunde, dann unterbreitet die Deutsche Post AG Journalisten das beste Online-Angebot auf ihrer Website. Das Bonner Unternehmen erreichte 888 von 1.000 möglichen Punkten im Media Relations Benchmark des Beratungsunternehmens für Online-Projekte in der Unternehmenskommunikation. Platz zwei belegt die Bayer AG, 793 Punkte, vor der Siemens AG, die auf 764 Punkte kommt. Für den aktuellen Media Relations Benchmark hat das NetFed-Team die Presse- und Medienseiten von 100 ausgewählten Unternehmen untersucht. Der Fokus lag dabei auf den drei Themenbereichen Inhalt & Struktur, Service & Dialog sowie User Experience (Nutzerfreundlichkeit). Im 3. Quartal 2014 wurden dazu die Online-Pressebereiche von 100 großen deutschen Unternehmen anhand eines 74 Fragen umfassenden Katalogs durchforstet. Der „pressesprecher“ berichtete am 12. Mai auf seiner Website erstmalig über die aktuellen Ergebnisse.

Gegenüber dem „PR-Journal“ erklärte NetFed-Geschäftsführer Christian Berens: „Die Media-Relations-Benchmark-Ergebnisse fließen in den Corporate Benchmark ein, den NetFed seit 2003 regelmäßig durchführt. Die jährliche Untersuchung beleuchtet die Corporate Websites großer Unternehmen und überprüft, inwiefern diese aktuellen Ansprüchen genügen.“ Für diese Gesamtbewertung werden im Corporate Benchmark werden 240 Kriterien zu den Bereichen Corporate Social Responsibility (CSR), Human Resources (HR), Media Relations (MR), Corporate und Investor Relations (IR) untersucht.

Beim Media Relations Benchmark kommt es in der Kategorie Inhalt & Struktur auf die redaktionelle Qualität und die Detailtiefe an. Bei Service & Dialog werden die Kontaktmöglichkeiten auf der Website, die Social-Media-Einbindung, generell angebotene Services wie beispielsweise Newsletter und die Sucheffizienz bewertet. Bei der User Experience stehen die Strukturierung der Inhalte, das Design, die Navigationslogik und die Optimierung für mobile Endgeräte auf dem Prüfstand. Die maximal erreichbare Punktzahl liegt bei 1.000.

Nachfolgend die 15 bestbewertesten Seiten

  1. Deutsche Post (888 Punkte)
  2. Bayer AG (793 Punkte)
  3. Siemens AG (764Punkte)
  4. MAN SE (735 Punkte)
  5. LANXESS AG (734 Punkte)
  6. Deutsche Postbank AG (729 Punkte)
  7. LEONI AG (728 Punkte)
  8. Audi AG (715 Punkte)
  9. The Coca-Cola Company (711 Punkte)
  10. EnBw Energie Baden-Württemberg AG (711 Punkte)
  11. Henkel AG & Co. KGaA (710 Punkte)
  12. Deutsche Telekom AG (705 Punkte)
  13. BASF SE (704 Punkte)
  14. RWE AG (699 Punkte)
  15. K+S AG (699 Punkte)

Das Fazit von NetFed fällt kritisch aus: Die meisten Media-Relations-Websites großer deutscher Unternehmen mit Konzernstruktur seien nach wie vor weit entfernt von modernen, serviceorientierten Recherche-Portalen. Dabei sei die Medienlandschaft heutzutage durch Formate wie Blogs, Instagram, Facebook und Co so vielfältig und damit anspruchsvoll wie noch nie – und das fordere ein Umdenken in den Presseabteilungen.

Die fünf Top-Ergebnisse des MR Benchmarks 2015

  • Zu wenig Vernetzung: Neue Medienvertreter und Formate haben die Medienlandschaft verändert: Es schreibt nicht mehr nur der Journalist, sondern es bloggt der Blogger oder es postet, instagramt und twittert der Social-Media-Redakteur. Das berücksichtigen die wenigsten Unternehmen in ihrem Media-Relations-Bereich.
  • Zu wenig Service: Journalisten, Blogger & Co haben wenig Zeit. Dennoch bieten nur wenige Unternehmen ihren Zielgruppen durch Such-, Sammel- und Filterfunktionen, Services wie Newsletter, RSS-Feeds und Terminkalender oder geschnürte Themenpakete Orientierung im Content-Labyrinth.
  • Zu wenig gute Digitalisierung: In den seltensten Fällen funktioniert die Transformation von Print ins Digitale: Nur knapp 40 Prozent der untersuchten Unternehmen unterstützen Journalisten durch eine digitale Medienmappe mit gebündelten Medienformaten.
  • Zu wenig Mehrwert: Online ist mehr – aber von Mehrwerten wie Verlinkungen zu verwandten Themen über Kurzporträts der Social-Media-Kanäle bis hin zu Interviews mit dem Vorstand keine Spur.
  • Zu wenig mobil: Die ganze Welt ist mobil – dennoch unterstützt nur ein Drittel der Unternehmen die Medienvertreter bei ihrer Recherche via Smartphone, Tablet & Co durch eine mobile Darstellung, die sich den Endgeräten anpasst, sowie schnellen Ladezeiten.

Über die technischen und online-relevanten Fragen hinaus, hat das FedNet-Team aber auch festgestellt, dass es an persönlichen Ansprechpartnern für Journalisten mangelt. Oft fehlten Menschen, die auf Rückfragen reagierten und Statements schnell bestätigen beziehungsweise freigeben könnten.

Weitere Informationen und Hintergründe zum Media Relations Benchmark bietet die NetFederation GmbH auf ihrer Website.

Über die NetFederation: Das Unternehmen mit Sitz in Köln bietet Analyse, strategische Konzeption, Gestaltung sowie Umsetzung und Betreuung von digitalen Unternehmensauftritten. Das NetFed-Team besteht aus 32 Mitarbeitern inklusive drei Auszubildenden. Seit 2003 werden im Rahmen verschiedener Benchmarks jedes Jahr die Websites ausgewählter deutscher Unternehmen untersucht.


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